Großer Kampf |31.07.2022|19:30

Rödinghausen erst in der 115. Minute gestoppt

Zwingt die TSG Hoffenheim mit großem Kampf in die Verlängerung: der SV Rödinghausen.[Foto: imago]

Der SV Rödinghausen aus der Regionalliga West ist in der ersten Runde des DFB-Pokals hauchdünn an einem Elfmeterschießen vorbeigeschrammt. Beim 0:2 (0:0, 0:0) nach Verlängerung gegen den Bundesligisten TSG Hoffenheim hielten die Ostwestfalen bis zur 115. Minute das torlose Remis, standen am Ende jedoch nach einem Kopfballtor des eingewechselten Ozan Kabak (115.) und einem Treffer von Grischa Prömel (118.) mit leeren Händen da.

"Unsere Mannschaft hat ein Riesenspiel abgeliefert", lobte SVR-Geschäftsführer Alexander Müller im Gerspräch mit FUSSBALL.DE . "Sehr schade, dass es nicht zum Elfmeterschießen gereicht hat."

Rödinghausens Trainer Carsten Rump setzte vor 1606 Besucher*innen im heimischen Wiehenstadion auf eine Fünferkette in der Abwehr, an der sich die Kraichgauer fast während der gesamten Spielzeit die Zähne ausbissen. Auch von personellen Rückschlägen ließen sich die Ostwestfalen nicht unterkriegen. So musste Torjäger Damjan Marceta schon nach 18 Minuten das Spielfeld verlassen. Bei einer guten Tormöglichkeit hatte der Serbe den Ball nicht getroffen und sich dabei am Oberschenkel verletzt.

Kurz nach der Pause erwischte es auch noch SVR-Torhüter Leon Tigges. Ausgerechnet an seinem 24. Geburtstag zog sich der Schlussmann, der bis dahin die Null gehalten hatte, bei einer Abwehraktion eine Verletzung an der Leiste zu. Für ihn kam Tiago Estevao und zeigte mit einigen Glanzparaden in der Schlussphase und in der Verlängerung ebenfalls eine sehr starke Leistung. Bei den zwei entscheidenden Gegentreffern war der 20 Jahre alte Deutsch-Portugiese jedoch machtlos.

Huber lässt Oberligist Oberachern einmal jubeln

Der SV Oberachern aus der Oberliga Baden-Württemberg war bei seiner Premiere im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach klar unterlegen. Dennoch hatte auch das herbe 1:9 (0:6) im Freiburger Dreisamstadion für den Fünftligisten aus Südbaden einen emotionalen Höhepunkt parat. Stürmer Nico Huber (61.) traf sehenswert zum zwischenzeitlichen 1:8 und ließ sein Team zumindest einmal jubeln.

Vor der starken Kulisse von 13.000 Zuschauer*innen in der früheren Spielstätte des Bundesligisten SC Freiburg brachte der französische Stürmer Marcus Thuram (3./22./36.) die Borussia im ersten Pflichtspiel unter der Regie des neuen Cheftrainers Daniel Farke mit einem lupenreinen Hattrick auf die Siegerstraße. Außerdem beteiligten sich Nationalspieler Jonas Hofmann (37./45.+3), Ramy Bensebaini (45.), Kapitän Lars Stindl (47.), Joe Scally (59.) und Nationalspieler Florian Neuhaus (78.) am munteren Gladbacher Toreschießen.

Schalkes Zalazar beschert Bremer SV frühe kalte Dusche

Knapp elf Monate nach dem "Spiel des Lebens" gegen den FC Bayern München (0:12) war der Bremer SV auch diesmal in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen einen Bundesligisten chancenlos. Beim Debüt seines neuen Trainers Torsten Gütschow unterlag der Regionalliga Nord -Aufsteiger dem FC Schalke 04 vor 10.000 Zuschauer*innen 0:5 (0:4).

Im Oldenburger Marschwegstadion, in das die Bremer umziehen mussten, sollte es eigentlich erst nach dem Spielende wegen des abgestellten Warmwassers eine kalte Dusche (für beide Mannschaften) geben. Die erste kalte Dusche musste der BSV aber schon auf dem Platz nach nur drei Minuten hinnehmen, als S04-Mittelfeldspieler Rodrigo Zalazar nach einer Kopfballbogenlampe von Tobias Mohr aus kurzer Entfernung zum 0:1 traf.

Wenig später keimte kurzzeitig Hoffnung für den Außenseiter auf, als Torhüter Malte Seemann einen Foulelfmeter von Sebastian Polter abwehren konnte (5.). Dann aber stellte Schalkes Doppeltorschütze Dominick Drexler (12./33.) endgültig die Weichen auf Sieg, ehe BSV-Linksverteidiger Sebastian Kmiec (39.) noch vor der Pause ein Eigentor unterlief.

In der zweiten Halbzeit taten die Gäste aus Gelsenkirchen, bei denen Kapitän Danny Latza (Oberschenkelbeschwerden) und Torjäger Simon Terodde (muskuläre Probleme) fehlten, nicht mehr als nötig, um die Partie in Ruhe über die Bühne zu bringen. Deshalb reichte es nur noch zu einem weiteren Treffer durch einen Kopfball von Innenverteidiger Marcin Kaminski (83.). Zum dritten Mal glänzte Tobias Mohr, Zugang vom Zweitligisten 1. FC Heidenheim, als Vorbereiter.

Engers-Angreifer Jonathan Kap trifft mit der Hacke

Der FV Engers aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar musste in seinem Erstrundenspiel im DFB-Pokal gegen Bundesligaabsteiger Arminia Bielefeld einen Klassenunterschied neidlos anerkennen. Beim 1:7 (0:2) vor 3558 Besucher*innen im Koblenzer Stadion Oberwerth wurden die Ostwestfalen ihrer Favoritenrolle eindeutig gerecht.

Die beiden Doppeltorschützen Janni Serra (9./70.) und Fabian Klos (24./50.) sowie Masaya Okugawa (56.), der eingewechselte Bryan Lasme (86.) und Robin Hack (90.+1) trafen für die Arminia, die in der Liga zuvor mit zwei Niederlagen einen Fehlstart hingelegt hatte. Der bärenstark auftrumpfende Hack bereitete außerdem drei Tore vor. Das einzige Erfolgserlebnis für den FV Engers 07 hatte Angreifer Jonathan Kap (54.), der jedoch sehenswert mit der Hacke zum zwischenzeitlichen 1:3 traf.

TSV Schott Mainz: Pokalaus nach zwei Eigentoren

Der TSV Schott Mainz hat bei der ersten DFB-Pokal-Teilnahme seiner Vereinsgeschichte den Einzug in die zweite Runde verpasst. Der Absteiger aus der Regionalliga Südwest in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar unterlag Hannover 96 aus der 2. Bundesliga 0:3 (0:2).

Dabei nahm die Partie für die Mannschaft des neuen Trainers Aydin Ay - der als Spieler in der Saison 2009/2010 mit Eintracht Trier in der ersten Runde gegen die 96er (3:1) gewonnen hatte - einen unglücklichen und auch kuriosen Verlauf. Der Sieger des rheinland-pfälzischen Verbandspokals geriet vor 4500 Zuschauer*innen im Bruchwegstadion - der früheren Spielstätte des Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 - nach einer mutigen Anfangsphase durch ein Eigentor von Dominik Ahlbach (36.) in Rückstand. Maximilian Beier (42.) legte für den Favoriten aus Hannover noch kurz vor der Pause nach.

Im zweiten Durchgang traf dann auch der Mainzer Julius Haas (50.) noch ins eigene Tor. Torhüter Tim Hansen verhinderte mehrmals den vierten Gegentreffer, Silas Schwarz (80.) verpasste die beste Möglichkeit zu einem Tor des Oberligisten.

Augsburger "Joker" machen in Lohne alles klar

Bei seiner Premiere im DFB-Pokal machte der TuS Blau-Weiß Lohne einem Bundesligisten lange das Leben schwer. Letztendlich unterlag der Regionalliga Nord-Aufsteiger dem FC Augsburg jedoch 0:4 (0:0).

Die favorisierten Gäste, bei denen Enrico Maaßen (zuvor Borussia Dortmund II) sein Pflichtspieldebüt als neuer Cheftrainer gab, wurden zunächst nur nach Eckbällen gefährlich. Auch die Augsburger Führung fiel nach einer Standardsituation: Arne Meier (51.) verwandelte einen Freistoß direkt. Anschließend bewies Maaßen ein gutes Händchen: Die weiteren Torschützen Fredrik Jensen (69.), Florian Niederlechner (81.) und Maurice Malone (89.) wurden jeweils eingewechselt.

BSV Rehden hofft nur kurz auf Überraschung

Acht Jahre nach dem jüngsten Auftritt im DFB-Pokal (3:4 im Elfmeterschießen gegen den damaligen Zweitligisten VfR Aalen) platzte für den BSV Schwarz-Weiß Rehden aus der Regionalliga Nord der Traum von einer möglichen Pokalüberraschung in dieser Saison deutlich früher. Beim 0:4 (0:3) gegen den SV Sandhausen aus der 2. Bundesliga musste die Mannschaft von Trainer Kristian Arambasic die Überlegenheit der Gäste aus Baden-Württemberg schnell anerkennen.

Dabei hatten die Gastgeber aus Niedersachsen vor 1300 Besucher*innen in den heimischen Waldsportstätten sogar die erste Tormöglichkeit der Partie. Kevin Coleman scheiterte jedoch an SVS-Schlussmann Patrick Drewes, der den Ball um den Pfosten drehte. Spätestens nach der 1:0-Führung, die Janik Bachmann (23.) nach einer Hereingabe von Chima Sean Okoroji per Kopfball erzielte, hatte der Favorit jedoch alles im Griff. Ahmed Kutucu (32.) und erneut Bachmann (45.) sorgten schon vor der Pause für klare Verhältnisse.

Zwar mangelte es bei den Schwarz-Weißen nicht an Einsatzbereitschaft. Immerhin fünf Rehdener Spieler, darunter auch Trainersohn Alessio Arambasic, sahen die Gelbe Karte. Wirkungsvolle Mittel, um den Zweitligisten ernsthaft in Bedrängnis zu bringen, fanden die Gastgeber dagegen nicht. Bereits in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit traf Abwehrspieler Aleksandr Zhirov (51.) zum 4:0-Endstand.