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Unglaublich, aber wahr: Die dritte Mannschaft des SV Jägerhaus-Linde aus der Kreisliga C kassiert vier Eigentore in Folge. [Foto: FUSSBALL.DE]
„Mach es wie Ricardo Quaresma mit dem Außenrist!“, schallt es gerade noch von Trainer Dennis Schulte über den Kunstrasen in Richtung Verteidiger Mike Baratto, als Sekundenbruchteile später der Ball im eigenen Tornetz zappelt: Die wenigen versammelten Fans am Seitenrand vom Sportplatz Linde in Wuppertal können es nur noch mit Galgenhumor ertragen. 0:4 nach 81 Minuten. Das vierte Eigentor. Ein rabenschwarzer Sonntagnachmittag in der Kreisliga C, Gruppe 1, für die dritte Mannschaft des SV Jägerhaus-Linde. Am Ende verliert der Tabellenneunte sein Heimspiel gegen den TuS Grün-Weiss Wuppertal III mit 0:6.
"Ich muss zugeben: Es war dann technisch eher Kreisklasse als Quaresma"
Das Kopfball-Eigentor von Tomislav Piplica gegen Gladbach und die zwei Bundesliga-Eigentore von Nikolce Noveski kannten die Fußballfans aus dem Bergischen Land aus dem Fernsehen - doch am vergangenen Sonntagnachmittag sollte in der Partie mit vier Eigentoren des SV Jägerhaus-Linde III eine ganz eigene Geschichte geschrieben werden: „In der Kreisklasse ist vieles möglich, aber vier Eigentore in einem Spiel habe ich noch nie erlebt! Da mussten sich viele Leute ungläubig die Augen reiben“, erzählt der Medienbeauftragte und gleichzeitig verletzte Jägerhaus-Spieler Robert Graf im Gespräch mit FUSSBALL.DE.
Das Heimspiel von SV Jägerhaus-Linde III gegen TuS Grün-Weiss Wuppertal III begann mit einer intensiven, kampfbetonten Anfangsphase, in der sich keines der beiden Teams klare Torchancen erarbeiten konnte. Richtig los ging's dann in der 27. Minute. Die Gäste spielten einen langen Ball in die Spitze, Jägerhaus-Torhüter Jan Sengstock kam raus und ein Angreifer von Grün-Weiss Wuppertal lupfte den Ball über ihn. Der Ball wurde länger und länger und Jägerhaus-Verteidiger Nils Brandtner schoss den Ball per missglücktem Rettungsversuch in die eigenen Maschen.
Zweite Halbzeit, zweites Eigentor: Tobias Jonczyk fälscht in Minute 52 einen Freistoß entscheidend ins eigene Netz ab. Dann, nur fünf Minuten spöäter, bringt der eigentliche Goalgetter des SV Jägerhaus-Linde, Dennis Czajkowski, im Stile eines Profis eine scharfe Hereingabe gekonnt mit Vollspann im Netz unter - jedoch ebenfalls im eigenen. „Grün-Weiss Wuppertal war sicherlich kein Übergegner. Wir haben dumme Gegentore kassiert, ganz klar. Nicht jeder Gegentreffer war auf den ersten Blick als Eigentor zu erkennen - aber als ich dachte, wir haben das Unheil endlich überstanden, kam dann auch noch das Ding von Mike Baratto...“, so Jägerhaus-Trainer Dennis Schulte.
Defensivspieler Mike Baratto über die 81. Minute: „Einer meiner Lieblingsspieler ist Ricardo Quaresma und ich hörte noch vom Seitenrand den Coach schreien, ich solle die gegnerische Flanke technisch stark wie der Portugiese mit dem Außenrist in den Lauf spielen, doch dann kam leider dieses Missgeschick zustande“. Denn: Statt den Ball auf den Flügel zu spielen, stolperte Baratto und brachte den Ball im eigenen Netz unter. „Ich muss zugeben: Es war dann technisch eher Kreisklasse als Quaresma!“, lacht die Nummer 11 des Teams.
Es folgten dann noch zwei vollkommen normale Gegentore in den letzten drei Minuten zum 0:6-Endstand. Der Tag war gelaufen für die Jägerhaus-Kicker, ebenso der folgende Montag. Zu groß war die Schmach.
Aber: „Wir wollen nun das Negative zum Positiven wenden und sind von der überregionalen, medialen Resonanz begeistert“, erzählen Graf und Schulte unisono. Die Revanche im kommenden Jahr wird auch schon geplant: „Im Rückspiel will ich auch auf dem Platz stehen", so der aktuell verletzte Robert Graf, "wir haben zwar allesamt nicht die Technik von Quaresma - aber jetzt noch eine Rechnung offen."
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