Alemannia Aachen aus der Regionalliga West steht zum vierten Mal in Folge im Finale des Mittelrheinpokals. Am Samstag (ab 13.05 Uhr, live im WDR) peilt der Rekordpokalsieger am "Finaltag der Amateure" seinen achten Triumph an. Gegner im Sportpark Nord in Bonn ist Drittligist FC Viktoria Köln. Wir sprechen mit Alemannia-Kapitän Alexander Heinze über sein viertes Pokalfinale hintereinander.
FUSSBALL.DE: Am Samstag steht in Bonn das Endspiel im Mittelrheinpokal gegen den Drittligisten FC Viktoria Köln an. Wie ist die Stimmung bei der Alemannia, Herr Heinze?
Alexander Heinze: Man merkt, dass alle im Verein und Umfeld diesem wichtigen Spiel entgegenfiebern. Der Fokus ist voll auf die Partie gerichtet. Wir sind heiß, gegen Viktoria Köln um den Titel zu spielen.
Bereits zum vierten Mal in Folge steht Ihre Mannschaft im Endspiel des Verbandspokals. Was macht die Alemannia zur Pokalmannschaft?
"Wir haben die Möglichkeit, mit einem einzigen Sieg die Saison zu retten"
Heinze: Wir haben in den vergangenen Jahren sehr solide Pokalrunden gespielt. Wichtig ist, dass man in allen Begegnungen hochkonzentriert ist - unabhängig von der Spielklasse des Gegners. Besonders die vermeintlichen Underdogs können zu schwierigen Aufgaben werden, wenn man nicht mit der notwendigen Ernsthaftigkeit an die Sache herangeht.
Von den drei jüngsten Finalduellen konnte jedoch nur eines gewonnen werden. Welche Erkenntnisse ziehen Sie aus den bisherigen Endspielteilnahmen?
Heinze: Vor allem orientieren wir uns an dem einen Duell, das wir 2019 gegen Fortuna Köln für uns entscheiden konnten. Wir müssen uns in Erinnerung rufen, welche Emotionen der damalige Sieg in uns ausgelöst hat. Das wird den einen oder anderen Spieler noch einmal anspornen.
Sie waren bei allen Endspielen mit auf dem Platz. Welche Bedeutung hat das für Sie persönlich?
Heinze: Sowohl für mich als auch für den Verein ist es etwas ganz Besonderes, viermal in Folge im Endspiel zu stehen. Das muss uns erst einmal jemand nachmachen. Und natürlich macht es mich auch persönlich stolz, meinen Teil dazu beigetragen zu haben.
Wie treiben Sie als Kapitän Ihre Mannschaft an?
Heinze: Sicherlich werde ich mir vor dem Spiel noch den einen oder anderen Satz überlegen, wie ich dem Team noch einen Schub geben könnte. Dafür krame ich vielleicht die eine oder andere Geschichte vom gewonnenen Endspiel heraus, um die Emotionen zu vergrößern. Allerdings ist das grundsätzlich gar nicht nötig. Jeder Spieler ist sich der besonderen Konstellation bewusst und heiß auf das Finale.
Viktoria Köln ist Drittligist - Ihrer Meinung nach deshalb auch in der Favoritenrolle?
Heinze: Absolut. Aber genauso, wie die unterklassigen Gegner uns das Leben oft schwer machen können, wollen auch wir dem Verein aus der 3. Liga zeigen, dass man uns besser nicht unterschätzen sollte.
Wie schätzen Sie die Kölner ein?
Heinze: Wir treffen auf einen spielstarken Gegner, der sich in der 3. Liga etabliert hat. Unser Ziel ist es, dass wir der Mannschaft die Freude am Spiel nehmen. Wichtig ist dabei, dass wir eine aggressive Spielweise an den Tag legen. Mit dieser Überzeugung und einem Quäntchen Glück haben wir gute Chancen, als Sieger vom Platz zu gehen.
Das Endspiel findet ohne Zuschauer*innen statt.
Heinze: Unsere Fans fehlen uns sehr. Ich erinnere mich noch gut daran, wie die Stimmung war, als wir den Pokal in einem vollen Stadion gewonnen haben. Das fehlt jetzt. Leider haben wir mittlerweile aber schon so viele Spiele vor leeren Rängen absolviert, dass wir uns fast an die Situation gewöhnt haben. Bald wird sich das zum Glück ändern.
Die Saison in der Regionalliga West ist für die Alemannia bislang sehr durchwachsen verlaufen, Rang 13 steht zu Buche. Wie fällt Ihr Fazit aus?
Heinze: Leider nicht wirklich positiv. Davon sollten wir uns für das Pokalfinale aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir haben die Möglichkeit, mit einem einzigen Sieg die Saison zu retten. Diese Gelegenheit wollen wir nutzen. Das sind wir unseren Anhängern schuldig.
Alemannia Aachen wird Pokalsieger, weil…
Heinze: …wir an diesem Tag den nötigen Biss zeigen werden, um am Ende die Trophäe in den Händen zu halten.