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[Foto: Hans Krämer]
Ein A-Ligist von der Mosel ist nur noch zwei Spiele vom Finaltag der Amateure entfernt: Vier Überraschungen gelangen dem Achtligisten FSG Ehrang/Pfalzel im laufenden Rheinlandpokal bereits. Drei Bezirkslisten und der SV Mehring aus der Rheinlandliga wurden eliminiert. Und nun träumen sie in den beiden Trierer Stadtteilen vom großen Coup: Im Viertelfinale kommt es am Mittwoch, 13. November, ab 19.30 Uhr, zum Kräftemessen mit dem Regionalligisten TuS Rot-Weiß Koblenz.
"Wir wollen unseren Jungs einen Rahmen bieten, damit sie ein solches Spiel nicht vergessen werden", sagt Peter Grundhöfer. Der 67-jährige Ehranger ist mit seinem Pfalzeler Kollegen Frank Bertges für die sportliche Leitung bei der Fußball-Spielgemeinschaft zuständig. Gemeinsam mit rund 20 Helfern rühren sie schon seit Tagen die Werbetrommel für das Pokalduell mit den vier Klassen höher angesiedelten Koblenzern, die im Jahre 2018 erstmals den Rheinlandpokal gewinnen konnten, nachdem es im Endspiel ein 1:0 über den Lokalrivalen TuS gegeben hatte.
Auf bis zu 1000 Zuschauer sind sie in Ehrang am Mittwoch vorbereitet, haben eigens einen Bus-Shuttle-Service eingerichtet, um der schwierigen Parksituation rund um die Sportanlage auf der Ehranger Heide Herr zu werden. Erstmals in der Geschichte der FSG, die 1998 aus den Vereinen SV Ehrang und dem TSC Pfalzel gegründet wurde, soll es eine öffentliche Pressekonferenz nach der Partie geben, in der die beiden Trainer Kevin Schmitt und der nach dem schwachen Start des Aufsteigers in der Regionalliga verpflichtete Manuel Moral-Fuster ihre Statements abgeben sollen.
"Es muss gegen Koblenz alles, aber auch alles passen, um überhaupt in die Nähe einer Überraschung zu kommen"
FSG-Coach Schmitt gilt mit seinen 30 Jahren in der Region Trier als Trainertalent. Einst spielte er beim großen Stadtnachbarn SV Eintracht Trier 05 in der A-Junioren-Bundesliga, musste seine aktive Laufbahn aber später wegen anhaltender Verletzungsprobleme allzu früh beenden. In der vergangenen Saison verpasste er mit der FSG den langersehnten Aufstieg in die Bezirksliga noch knapp. Diesmal soll der Sprung auf die überkreisliche Fußballebene aber gelingen.
"Priorität hat die Liga. Ohne Zweifel. Wir sehen in unserer Mannschaft genügend Potenzial, um auch eine Etage höher mithalten zu können", betont Peter Grundhöfer. In der A-Klasse Trier/Saarburg läuft es auch nach Plan, schließlich ist man hier gerade Herbstmeister geworden.
Den Pokal nehme man aber gerne mit, schiebt der sportliche Leiter nach: "Das sind tolle Spiele, in denen wir den einen oder anderen Euro extra verdienen und sich unsere Spieler auf einer attraktiven Bühne präsentieren können."
"Es muss gegen Koblenz alles, aber auch alles passen, um überhaupt in die Nähe einer Überraschung zu kommen", weiß Kevin Schmitt. Zumindest wolle man den Rot-Weißen vom Deutschen Eck aber "einen ungemütlichen Abend bescheren", so der Ehrang/Pfalzeler Trainer.
Per Video hat er einige Spiele der Koblenzer intensiv studiert und hat sich bereits eine Taktik zurechtgelegt: "Wir wollen Koblenz ein anderes Spiel aufzwingen, als sie es aus der Liga gewohnt sind." Der Fokus liege darauf, dem Gast den Ball zu überlassen. "Wir wollen vor allem Wert aufs Verteidigen legen, werden das Fußballspielen aber nicht einstellen", so Schmitt.
Gerade der SV Ehrang gilt als renommierte Adresse im Eifel-Mosel-Hunsrück-Raum. Aus dem Jahre 1961 datiert der bislang größte Erfolg, als man Rheinlandmeister wurde. An ein so weites Vordringen im Rheinlandpokal kann sich auch Peter Grundhöfer nicht erinnern. Die Runde der letzten Acht überhaupt schon erreicht zu haben, macht sie in Ehrang und Pfalzel deshalb mächtig stolz. Und sollte tatsächlich gegen Rot-Weiß Koblenz die große Sensation gelingen, wäre im Halbfinale ein weiterer Pokal-Festtag auf der Ehranger Heide garantiert.
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