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[Foto: TSV Bassum]
Der "Kugelblitz" leuchtet ein letztes Mal auf: Aílton Gonçalves da Silva, oder kurz Ailton, gibt im Alter von 49 Jahren sein Comeback in der Kreisliga C. Heute wird der Brasilianer im Trikot des TSV Bassum III gegen den Lokalrivalen aus Twistringen auflaufen. Im Vorfeld des Spiels spricht der 49-Jährige im Interview mit FUSSBALL.DE über seine Ambitionen als Kreisliga-Stürmer, Niklas Füllkrug und einen besonderen Traum.
Fussball.de: Der TSV Bassum III steht momentan mit drei Punkten aus 16 Spielen auf dem letzten Tabellenplatz. Du weißt, auf was du dich da eingelassen hast?
Ailton: Deswegen haben sie Ailton geholt. (lacht) Ich habe mich im Vorfeld nicht über den genauen Punktestand informiert, aber viele Freunde von mir haben mir die Statistiken zugeschickt. Für mich ändert das nichts. Ich werde einfach spielen und Spaß haben.
Freust du dich schon auf das Spiel?
Ailton: Natürlich, ich bin immer in guter Stimmung und motiviert Fußball zu spielen.
Wie hast du dich auf das Spiel in Bassum vorbereitet?
Ailton: Für das Spiel in Bassum habe ich kein spezielles Training absolviert. Ich spiele schon seit mehreren Jahren zweimal pro Woche Fußball in der Halle. Es ist zwar nur ein 6 vs. 6 mit Freunden, aber es ist immer eine Stunde intensives Spiel. Ich würde sagen, meine Form ist in Ordnung.
Es wird gemunkelt, dass du in der Startelf stehen sollst. Reicht die Kraft für 90 Minuten?
Ailton: Ja, ich denke schon. Das Niveau in der Kreisliga C. Ich mache alles mit meiner Erfahrung wett. Ich bleibe vorne und warte, dass der Ball zu mir kommt. Ich versuche einfach Tore zu schießen, wie immer.
Vielleicht kannst du noch mal aus deiner Sicht erzählen, wie es überhaupt zu deinem kuriosen Comeback gekommen ist.
Ailton: Das ist aus einer zufälligen Begegnung entstanden. Ich saß in meinem Stammcafé, als Oliver an meinen Tisch kam und fragte, ob ich mir vorstellen könnte ein Spiel für seine Mannschaft zu machen. Für ihn und seine Freunde wäre das ein einzigartiger Moment, mit Ailton auf dem Platz zu stehen. Für mich ist es immer eine große Freude Menschen glücklich zu machen, deshalb erfülle ich so einen Wunsch als ehemaliger Profi gerne. Wenn ich darüber nachdenke, gibt es wenige ehemalige Profis, die so etwas machen. Ich würde mich freuen, wenn mehr ehemalige Profis bei solchen Aktionen mitmachen würden, um Menschen eine Freude zu bereiten.
Aber du wolltest doch auch noch mal ein Pflichtspiel bestreiten, richtig?
Ailton: Nein, für mich hat es keinen Unterschied gemacht, ob es ein Pflicht- oder ein Freundschaftsspiel ist. Nebenbei: Seit der Veröffentlichung, dass ich mein Comeback geben werde, habe ich viele Angebote bekommen, in anderen Ligen zu spielen. Ich habe zu allen gesagt: „Ganz ruhig! Das ist eine Ausnahme. Erstmal mache ich nur dieses eine Spiel.“
Es wird also bei einem Spiel bleiben?
Ailton: Momentan kann ich das schwer beantworten. Ich muss schauen, wie ich mich dabei fühle. Ich werde es immer lieben Fußball zu spielen. Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, an dem ich nicht mehr spielen kann. Deswegen möchte ich die Zeit nutzen, in der das noch gut funktioniert.
Beim Vorstellungsfoto, das Bassum veröffentlicht hat, hältst du ein Trikot mit der Nummer 28. Warum ist es nicht deine legendäre Nummer 32 geworden?
Ailton: Ich habe sehr, sehr lange bei Werder mit der 32 gespielt und sie bedeutet bis heute viel für mich. Wenn ich an Benefizspielen teilnehme oder für die Werder-Traditionsmannschaft auflaufe, dann immer mit der 32. Für das Spiel in Bassum war die Nummer nicht sonderlich relevant für mich, denn die 32 hat nur im Zusammenhang mit Werder Bremen eine besondere Bedeutung - sie motiviert mich zusätzlich.
Hast du dir ein Toreziel für das Spiel gesetzt?
Ailton: Wenn Ailton Fußball spielt, ist das Ziel immer Tore zu schießen. Das ist klar! Aber ich kenne die Qualität meines Teams nicht. Allein wird es schwierig. Ich werde aber versuchen, wie ich es versprochen habe: Tore, Tore, Tore zu machen. Das war immer das Ziel auf dem Spielfeld und vielleicht gelingt mir am Sonntag auch der ein oder andere Treffer. Ich würde mich sehr freuen.
Gibt es vorher eine Ansage an deine Mitspieler, dass alle Bälle in deine Richtung geschlagen werden sollen?
Ailton: Hundertprozentig! (lacht) Das, was Ronaldo in Madrid war, ist Ailton in Bassum.
Der beste Torschütze von Bassum hat momentan vier Tore. Dabei besteht für dich noch die Chance, Bassums bester Torschütze in dieser Saison zu werden.
Ailton: Mit nur einem Spiel? (lacht) Mal schauen.
Dein legendärer Satz "Das Ailton!" beschreibt ein Comeback in der Kreisliga C mit 49 Jahren ziemlich gut, oder?
Ailton: Stimmt! Der Satz ist in einer Zeit entstanden als ich nichts auf Deutsch sagen konnte. 1998, in meiner ersten Saison in Deutschland, gab ich einige Interviews und wenn ich nichts mehr verstand, sagte ich einfach "Das Ailton!". (lacht) Das wurde dann so etwas wie ein Markenzeichen. "Das Ailton!" hat mir bei allen Schwierigkeiten weitergeholfen.
Vermisst du deine aktive Zeit als Fußballspieler?
Ailton Ja, jeden Tag. Wenn ich Fußball schaue, habe ich eine riesige Sehnsucht. Insbesondere vermisse ich die Zeit, wenn ich im Weserstadion bei Spielen von Werder zuschaue. Stell dir den Ailton von damals als heutigen Spieler vor. Das wäre eine beeindruckende Sache. Ich sage immer: Ein Fußballspieler stirbt zweimal im Leben. Einmal, wenn er aufhört, Fußball zu spielen, und einmal wird er dann tatsächlich von uns geht. Aber Gott sei Dank bin ich noch gesund und ich hoffe, das bleibt noch lange so.
Freust du dich, als ehemaliger Top-Stürmer, wenn du bei Werder ein Spieler wie Niklas Füllkrug siehst?
Ailton: Klar, wenn ich bei Werder einen Spieler sehe, der heraussticht und Tore macht, freut mich das immer. Niklas ist zudem ein sympathischer Typ, der momentan sehr gut in Form ist. Ich hoffe, dass er in dieser Saison die Torjäger-Kanone holt und Werder dabei hilft, in der ersten Liga zu bleiben. Ich weiß nicht, ob er meine Marke von 28 Toren erreicht, aber ich drücke ihm meine Daumen.
Mit fünf verbleibenden Spielen wird das wohl eher schwierig.
Ailton: Ein Thema hätte ich noch.
Was liegt dir auf dem Herzen?
Ailton: Mein Traum wäre es, dass der DFB eine Bundesliga der Legenden organisiert. Am besten eine Liga im Norden und eine im Süden. Die alten Profis spielen zu sehen wäre sicherlich auch für Zuschauer interessant. In der Sommer- und Winterpause der Bundesliga wäre doch ideal. Aber solange es die Liga noch nicht gibt, muss Ailton in Bassum spielen. (lacht) Ich wäre dann der Erfinder der Liga.
Also die Ailton-Liga?
Ailton: Nein, die Kugelblitz-Liga! (lacht)
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