"Walking Football" ist Präventionssport
Der DOSB hat in Kooperation mit der Bundesärztekammer das Qualitätssiegel "Sport pro Gesundheit" an die altersgerechte Fußballvariante "Walking Football" vergeben.
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[Foto: BFV]
Der 40. ordentliche Verbandstag des Badischen Fußballverbandes wählte Präsident Ronny Zimmermann ebenso wie Vizepräsidentin Heike Himmelsbach-Ihli und die Vizepräsidenten Rüdiger Heiß, Jürgen Galm und Prof. Dr. Andreas Pitz für die nächste Amtsperiode bis 2028. Neu im Präsidium ist Thomas Rößler als Vizepräsident für Gesellschaftliche Verantwortung.
bfv-Präsident Ronny Zimmermann eröffnete die 40. Mitgliederversammlung des Badischen Fußballverbandes am Samstagvormittag im Bürgerzentrum in Bruchsal und übergab das Wort an Sandra Boser, Staatssekretärin des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, die in ihrem Grußwort die verbindende Kraft des Fußballs betonte, was zuletzt bei der EURO2024 eindrucksvoll unter Beweis gestellt worden sei. DFB-Präsident Bernd Neuendorf ließ es sich nicht nehmen, persönlich am bfv-Verbandstag teilzunehmen und richtete den Blick ebenfalls zurück auf eine tolle Zeit während der Europameisterschaft im eigenen Land. Die Hausherrin, Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick nahm Bezug auf das Motto des Verbandstags "Fußball FAIRbindet" und bescheinigte dem Fußball einen "unschätzbaren Wert für die Gesellschaft."
Eine große Ehre wurde Mannheims Kreisvorsitzendem Harald Schäfer zuteil. Er erhielt für seine Verdienste die DFB-Ehrennadel von Bernd Neuendorf persönlich überreicht. Auf stolze 47 Jahre ehrenamtliches Engagement blickte Zimmermann in seiner Laudatio über Schäfers Wirken zurück. Gestartet als Jugendtrainer und -betreuer beim SV Waldhof Mannheim folgte nach 15 Jahren die Tätigkeit des Schriftführers der Jugendabteilung, bevor es ihn zum Fußballkreis zog. Staffelleiter, Jugendleiter, stv. Kreisvorsitzender und schließlich gelangte Harald Schäfer an die Spitze des Fußballkreises Mannheim, dessen Führung er bis heute innehat. Dafür erhielt er bereits allen Ehrungen des Badischen Fußballverbandes und nun auch die DFB-Verdienstnadel.
Zu Beginn des parlamentarischen Teils berichtete Ronny Zimmermann von der abgelaufenen Legislaturperiode. Dabei blickte er auf die Coronapandemie zurück, die sowohl den Vereinen und ihren Ehrenamtlichen als auch dem bfv und der Sportschule Schöneck einiges abverlangt hat. Im Anschluss beleuchtete Zimmermann die Ergebnisse einer Studie zur Sozialrendite des Fußballs in Deutschland, die der DFB in Zusammenarbeit mit der UEFA erstellen ließ. In Summe beträgt die Sozialrendite des Fußballs jährlich 13,9 Milliarden Euro. "Es lohnt sich, dieses Biotop Amateurfußball, das nahezu ausnahmslos von Ehrenamtlichen wie Ihnen getragen, gestaltet, gehegt und gepflegt wird, mit allem was möglich ist, zu unterstützen", appellierte der bfv-Präsident. "Doch auch wir innerhalb des Fußballs müssen unsere Hausaufgaben machen." So konstatierte Zimmermann den Mannschaftsrückgang im Jugendbereich mit dem dringenden Appell, diesen Mangel - vor allem an älteren Jugendjahrgängen - anzugehen. Dass es dabei nicht nur um die Symptombekämpfung gehen kann, bedeute, "auf die Interessen und Wünsche dieser Altersgruppe einzugehen und sie in die Vereinsarbeit zu integrieren." Auch den Umgang unter- und miteinander thematisierte Zimmermann in seinem Bericht. Trotz erheblicher Bemühungen seit mehr als 15 Jahren seien immer noch nahezu jedes Wochenende Beleidigungen bis hin zu Diskriminierungen und teilweise sogar Spielabbrüche wegen Gewalthandlungen zu verzeichnen. Das sei in niemandes Interesse: "Kein Elternteil schickt sein Kind zu einem Rüpelsport, kein Spieler spielt deshalb Fußball und es erschwert die Suche nach Ehrenamtlichen." Nur gemeinsam sei es möglich für "ein deutlich besseres Klima auf und neben unseren Fußballplätzen zu sorgen." Das umfasse auch die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter. 2023, das "Jahr der Schiris", war ein gutes Jahr für die Schiedsrichterei mit einem Zuwachs von über 15 Prozent. "Dennoch fehlen weiterhin eine Menge, um für jedes Spiel in allen Klassen Unparteiische zu stellen", bemerkte Zimmermann. Deswegen würden auch in diesem Bereich die Bemühungen weiter intensiviert. "Respekt und Anstand gehören untrennbar zum Fußball und hören auch nicht an der Außenlinie auf. Ein vernünftiger Umgang macht allen das Leben einfacher - wir haben es gemeinsam in der Hand", betonte er zum Abschluss.
Ebenso erstattete Prof. Dr. Andreas Pitz, der seit 2023 die Nachfolge von Torsten Dollinger als Vizepräsident Finanzen innehat, Bericht über die finanzielle Lage. Die Coronazeit sei trotz immenser Einbußen, nicht zuletzt dank staatlicher Unterstützung, gut überstanden worden. Pitz bescheinigte dem bfv eine positive Entwicklung seiner Liquidität: "Der Badische Fußballverband ist wirtschaftlich gesund und steht auf einem soliden Fundament. Das ist eine gute und sicherlich auch die wichtigste Nachricht." Dennoch habe sich das Präsidium dafür ausgesprochen - abweichend von der Tagesordnung - die Entlastung des Vorstandes aufgrund teilweise noch fehlender Zahlen auf einen außerordentlichen Verbandstag im nächsten Jahr mit dem Schwerpunkt Finanzen sowie Neubau des Verwaltungsgebäudes zu vertagen, was Kassenprüfer Klemens Gramlich als "saubere Sache und gute Entscheidung" einordnete.
Aus dem Präsidium verabschiedet wurde Sven Wolf als Vizepräsident für Gesellschaftliche Verantwortung (2020-2024) und aus dem Vorstand Daniela Quintana als Vorsitzende des Ausschusses für Frauen- und Mädchenfußball (2013-2024) sowie Matthias Hostadt als Vorsitzender des Ausschusses für Freizeit- und Breitensport (2021-2024). Bruno Schilling, langjähriger Vorsitzender des Verbandsgerichts und Verbandsbeauftragter erhielt die höchste Auszeichnung auf bfv-Ebene, Ronny Zimmermann ernannte ihn zum Ehrenmitglied. Im Anschluss standen die Wahlen und Berufungen auf der Tagesordnung, die allesamt einstimmig über die Bühne gingen.
Präsidium
Verbandsvorstand
Neben den Wahlen und Berufungen in den Verbandsvorstand wählten die 201 Delegierten die bisherigen Kassenprüfer Steffen Petri (Nußloch), Klemens Gramlich (Buchen-Hainstadt) und Thomas Binder (Forst) erneut, ebenso wie Leonie Keilbach als Vorsitzende des Sportgerichts.
Interessant wurde es bei den Anträgen des Verbandsvorstandes (VV) zur Änderung von Ordnungen. Einer dieser zielt darauf ab, dem Schiedsrichtermangel entgegenzuwirken und fand bei den Delegierten eine absolute Mehrheit. Zudem entschied der Verbandstag, dass zukünftig Spielgemeinschaften bis zur Kreisliga möglich sind. Die Veranstaltung beschloss der wiedergewählte Präsident Ronny Zimmermann mit einem Blick in die Zukunft: "Im besten aller Wortsinne: Fußball FAIRbindet! Gemeinsam für ein gutes Miteinander. Vielen, vielen Dank für Ihr Engagement. Packen wir es an!"
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