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Heute (ab 18 Uhr, live bei Sky) soll der Bieberer Berg wieder beben. In der zweiten Runde des DFB-Pokals empfängt der Traditionsverein Kickers Offenbach aus der Regionalliga Südwest den Karlsruher SC aus der 2. Bundesliga. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Torhüter Johannes "Pommes" Brinkies (31) über den Pokalschreck OFC, der als einziger Viertligist noch im Wettbewerb ist.
FUSSBALL.DE: In der zweiten Runde des DFB-Pokals trifft Kickers Offenbach auf den Karlsruher SC. Wie groß ist schon jetzt die Vorfreude, Herr Brinkies?
Johannes Brinkies: Wir alle freuen uns natürlich auf ein volles Stadion und damit auf eine riesige Kulisse von etwa 20.000 Fans am Bieberer Berg. Durch unseren Erfolg im Hessenpokal und den Sieg in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den 1. FC Magdeburg haben wir uns dieses Highlight absolut verdient.
Welcher Gedanke war Ihnen bei der Auslosung zuerst in den Kopf gekommen?
"Der Pokalwettbewerb ist zweifellos etwas Besonderes, aber eher ein Bonus für uns - die Liga ist das Tagesgeschäft"
Brinkies: Man überlegt ja im Vorfeld immer, ob man lieber gegen einen Topklub aus der Spitzengruppe der Bundesliga antreten möchte oder eher gegen einen Gegner, gegen den die sportlichen Chancen zumindest ein wenig größer sind. Als uns dann der KSC zugelost wurde, war ich nicht unzufrieden. Wir treffen auf einen Traditionsklub, der nicht allzu weit entfernt ist. Dadurch wird auch der Gästeblock voll sein. Das wird schon eine coole Sache.
Der Karlsruher SC mischt in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga mit. Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Brinkies: Die sportliche Entwicklung beim KSC ist schon seit einigen Jahren positiv. Da zahlt sich die kontinuierlich gute Arbeit aus. Wir treffen auf einen körperlich sehr robusten, aber auch spielstarken Gegner mit gefährlichen Standards, speziell von Marvin Wanitzek. Ich traue dem Team definitiv zu, bis zum Ende um den Aufstieg in die Bundesliga mitzuspielen. Für uns muss an diesem Tag alles passen, um dem KSC gefährlich werden zu können.
Der 1. FC Magdeburg, den der OFC in der ersten Runde ausgeschaltet hatte, gehört in der Liga zu den direkten Konkurrenten des KSC. Kann die Partie gegen den FCM deshalb als Vorbild dienen?
Brinkies: Wohl nur bedingt. Es ist richtig, dass beide Mannschaften in der 2. Bundesliga sehr gut unterwegs sind. Magdeburg verfolgt fußballerisch aber schon einen etwas anderen Ansatz. Gegen den KSC werden wir vor allem physisch wohl noch mehr gefordert. Gegen den FCM haben wir allerdings durchaus verdient gewonnen. Von daher werden wir auch gegen Karlsruhe nicht chancenlos sein.
Worauf wird es ganz besonders ankommen, um gegen den KSC in das Achtelfinale einzuziehen?
Brinkies: Es muss unser erstes Ziel sein, die Partie lange offen zu halten. Wenn uns das gelingt, dann steigen mit unseren Fans im Rücken die Chancen von Minute zu Minute.
Für Sie persönlich wird es erst der dritte Einsatz im DFB-Pokal sein. Hat der Wettbewerb deshalb auch für Sie einen besonderen Stellenwert?
Brinkies: Definitiv. Gerade für die unterklassigen Klubs ist jede Partie ein Höhepunkt. Schließlich muss man sich erst einmal auf Verbandsebene dafür qualifizieren. Das ist auch ein wesentlicher Grund dafür, warum ich noch nicht so viele Spiele im DFB-Pokal bestritten habe. Mit meinem langjährigen Klub FSV Zwickau sind wir im Sachsenpokal immer wieder knapp gescheitert. Nur einmal haben wir es geschafft und dann in der ersten Runde sehr knapp 0:1 gegen den Hamburger SV verloren.
Was macht für Sie grundsätzlich den Reiz des DFB-Pokals aus?
Brinkies: Weil es nicht alltäglich ist, macht es umso mehr Spaß. Die Fans lieben diese Spiele, wir als Team natürlich auch. Als Dritt- oder Viertligist ist es garantiert, jeweils zu Hause gegen einen höherklassigen Gegner antreten zu dürfen.
Der OFC hat als einziger Viertligist den Sprung in die zweite Pokalrunde geschafft. Wie stolz macht Sie das?
Brinkies: Es macht mich stolz, dass wir im Erstrundenspiel gegen den 1. FC Magdeburg eine starke Leistung gezeigt haben und zu Recht weitergekommen sind. Dass wir der einzige Verein aus der Regionalliga sind, dem das gelungen ist, spielt dabei weniger eine Rolle. Wir haben den Tag zu einem besonderen Tag für alle beim OFC gemacht. Das haben wir auch gegen den KSC vor.
Haben Sie eine Erklärung dafür, dass es gefühlt weniger Überraschungen gibt?
Brinkies: Ich empfinde das gar nicht so. Klar, in dieser Saison gab es in der ersten Runde nicht viele Siege der unterklassigen Mannschaften. Aber es gab sie - wie in jedem Jahr. Außerdem sollten wir nicht vergessen, dass noch in der vorherigen Saison mit dem 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Saarbrücken ein Zweit- und ein Drittligist sogar im Halbfinale standen. Und das, obwohl wirklich alle Klubs den DFB-Pokal maximal ernstnehmen und als gute Chance auf zusätzliche Einnahmen oder sogar auf die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb ansehen.
Der OFC gilt allerdings schon seit Jahrzehnten als "Pokalschreck", wurde 1970 sogar als Zweitligist DFB-Pokalsieger. Wo sehen Sie die Gründe, dass sich der Klub diesen Ruf erarbeitet hat?
Brinkies: Auf jeden Fall kommt das nicht von ungefähr. Ich denke, in erster Linie liegt das an unserem Stadion am Bieberer Berg und an unseren Fans, die immer für eine riesige Stimmung sorgen. Das kann für jeden Gegner unangenehm sein.
Ihr Trainer Christian Neidhart erreichte vor wenigen Jahren mit dem damaligen Viertligisten Rot-Weiss Essen im DFB-Pokal das Viertelfinale. Lässt sich das mit dem OFC wiederholen?
Brinkies: Ich hätte auf jeden Fall nichts dagegen. (lacht) Die Situationen und die Spiele lassen sich nicht vergleichen. Allerdings hat er durch seine Erfolge mit RWE wertvolle Erfahrungen gesammelt, die er uns nahebringen wird.
Welche Bedeutung hat der DFB-Pokal für den OFC im Vergleich zur Meisterschaft, in der die Kickers aktuell hinter Spitzenreiter FSV Frankfurt in der Verfolgerrolle sind?
Brinkies: Der Pokalwettbewerb ist zweifellos etwas Besonderes, aber eher ein Bonus für uns. Die Liga ist das Tagesgeschäft, in dem wir maximal erfolgreich sein wollen. Wir sind gut in die Saison gestartet, wollen uns jetzt aber auch dauerhaft in der Spitzengruppe festbeißen und bis zum Saisonende oben dranbleiben.
Ihre erste Spielzeit am Bieberer Berg war, abgesehen vom Erfolg im Hessenpokal, enttäuschend verlaufen. Warum klappt es in dieser Saison besser?
Brinkies: Wir treten insgesamt deutlich geschlossener und besser auf. Dabei helfen uns die verpflichteten Zugänge wie etwa Daniel Dejanovic, Boubacar Barry oder Ron Berlinski, um nur drei zu nennen, oder auch Sascha Korb, der sehr lange verletzungsbedingt ausgefallen war. Wir sind aber auch als Team noch enger zusammengerückt.
Sie haben für den FC Hansa Rostock und den FSV Zwickau in der 3. Liga gespielt. Wie groß ist die Motivation, das auch mit dem OFC zu schaffen?
Brinkies: Die Motivation ist riesig und ungebrochen. Kickers Offenbach ist jetzt schon seit vielen Jahren in der 4. Liga, die Sehnsucht der Fans nach Profifußball daher umso größer. Ich will es unbedingt schaffen, mit dem OFC in die 3. Liga aufzusteigen. Wenn wir unseren Weg konsequent weiterverfolgen, dann sehe ich auch gute Chancen.
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