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[Foto: DJK Eintracht Coesfeld]
Das Warten hat ein Ende, die Zeit der Home-Challenges, Waldläufe und Gymnastikübungen im Wohnzimmer oder der Küche ist in einigen Regionen vorbei. Es ist kurz vor 18 Uhr, als sich am Donnerstagabend an der Reiningstraße die Tore öffnen. Den Lockerungen in der aktuellen Corona-Schutzverordnung sei Dank: Die DJK Eintracht Coesfeld kehrt in den Trainingsbetrieb zurück.
"Endlich, darauf haben wir lange gewartet", gibt Thomas Duda freudestrahlend zu. Er ist der Trainer der U-15-Juniorinnen des Vereins aus dem Münsterland. Die Mädels sind die erste Mannschaft der DJK Eintracht, die nach dem seit dem 1. November 2020 geltenden Lockdown für den Amateurfußball auf den Platz dürfen. "Alle haben immer gefragt: Wann geht's denn los?", berichtet Duda. Dass es an diesem Tag stürmte und regnete, machte nichts. Das Wetter kann man sich schließlich nicht aussuchen, den Spaß am Fußball schon.
20 Personen bis zum Alter von 14 Jahren dürfen derzeit gleichzeitig draußen Sport treiben, die Älteren müssen sich vorerst mit Einheiten in Zweiergruppen begnügen. Für C-Juniorinnen und Junioren ist das eine Zwittersituation, denn in diesem Jahrgang mischen sich Unter- und Über-14-Jährige in einem Team. Die Coesfelder haben hierfür eine praktische Lösung gefunden, bei den Mädchen sind ohnehin alle unter 15, die Jungs hingegen starten mit Training zu zweit. "Wir sind da mit Blick auf das Infektionsgeschehen sehr vorsichtig und haben so lange gewartet, bis alle das Okay gegeben haben", verrät Christian Lechtenberg, der Fußball-Abteilungsleiter der DJK Eintracht.
"Wir wissen, dass wir eine große Verantwortung tragen. Alles geschieht selbstverständlich unter dem Vorbehalt der Freiwilligkeit"
Dabei gehörte der Kreis Coesfeld in Sachen Corona bisher zu den Musterschülern in Deutschland. Vor drei Wochen hatte die Sieben-Tage-Inzidenz in der Region westlich der Bistumsstadt Münster den Tiefststand von 17 erreicht, aktuell liegt der Wert bei 40,8. Auch als die NRW-Landesregierung zuletzt schon erste Lockerungen der Corona-Maßnahmen anordnete und in dem Zuge einen "Restart light" für den Amateurfußball mit Kinder- sowie Jugendtraining in Zweiergruppen möglich machte, übten sich die Coesfelder in Zurückhaltung. "Obwohl natürlich alle heiß waren, auf den Platz zurückzukehren, haben wir da in Absprache mit der Stadt Coesfeld erst einmal nichts gemacht", berichtet Lechtenberg und fügt an: "Wir fanden das von der Außenwirkung her auch etwas problematisch, wenn die Kids teilweise noch nicht in die Schule gehen dürfen, wir aber schon wieder mit dem Fußball anfangen."
Am vergangenen Dienstag traf sich nun der Vorstand der DJK-Fußball-Abteilung und gab nach Rücksprache mit Trainern und Eltern Grünes Licht für die Rückkehr auf den Platz. "Wir wissen, dass wir eine große Verantwortung tragen. Alles geschieht selbstverständlich unter dem Vorbehalt der Freiwilligkeit", betont der 52-Jährige. "Wenn die Eltern sagen: Die Zahlen steigen wieder, und wir wollen unsere Kinder keinem Risiko aussetzen, dann haben wir dafür vollstes Verständnis."
So verzichteten die G- und die F-Jugend am Donnerstag auf das Angebot zum ersten Training nach dem Lockdown, "das hatte allerdings organisatorische Gründe", wie Lechtenberg mitteilt. Um 18 Uhr aber waren dann die U-15-Mädchen pünktlich zur Stelle. In zwei Zehnergruppen trainierten die C-Juniorinnen, ehe sie Platz für die U-13-Mädels machten. Ein neues Hygienekonzept mussten die Coesfelder dabei übrigens nicht ausarbeiten, "das hatten wir ja noch vom letzten Jahr stehen", sagt Lechtenberg.
Am Haupteingang zum Sportplatz an der Reiningstraße dürfen die Kickerinnen und Kicker die Anlage mit Abstand betreten. Ihre Sportklamotten haben sie bereits an, Taschen oder Jacken können auf der Tribüne abgelegt werden, die Kabinen sind geschlossen. Nach dem Training müssen sie den Platz durch den Hinterausgang verlassen, bis die nächste Gruppe eintrifft, ist eine halbe Stunde Pause. Am Freitag waren die nächsten Mannschaften des insgesamt 26 Teams zählenden Mehrspartenvereins dran, ab 16 Uhr kamen die F-Junioren III bis V, danach die U-9- sowie U-11-Mädchen und um 18.30 Uhr durften die in der Bezirksliga aktive erste Mannschaft loslegen – natürlich nur in Zweiergruppen.
Am Wochenende ging es nach und nach weiter, bis alle Mannschaften endlich wieder den Ball an den Füßen hatten. "Wegen des schlechten Wetters ist der Naturrasenplatz gesperrt. Daher steht uns momentan nur der große Kunstrasenplatz sowie das kleine Kunstrasen-Trainingsfeld zur Verfügung", erzählt Lechtenberg, warum die DJK Eintracht den Trainingsplan minutiös gestalten muss. "In den nächsten Tagen verfahren wir so, dass jede Mannschaft einmal die Woche trainieren kann, die Unter-14-Jährigen in Zehner- und die Älteren in Zweiergruppen", erklärt Lechtenberg.
So geht es in Coesfeld weiter – vorsichtig und mit ersten Schritten auf dem Fußballplatz hoffentlich zurück in Richtung Normalität.
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