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„Da steht ein Pferd auf'm Flur, ein echtes Pferd...“: Der beliebte Gassenhauer vom Nordlicht-Duo Klaus & Klaus lief gerade im rheinischen Karneval mal wieder rauf und runter. Auch in Essen. Da treibt ein Fußballer sein Unwesen, der mit einem ordentlichen Zossen zwar noch nie auf einem Flur rumstand, aber immerhin vor der Kabine. Die Rede ist vom „Titan“ Marc Mühlenbeck – unsere Kultfigur der Woche.
Am 15. November 2014 empfängt TuRa 86 in der Essener Kreisliga die Ballfreunde Bergeborbeck. Zum ersten Mal trifft Marc Mühlenbeck auf seinen Ex-Klub, dessen Manager Thomas „Diego“ Nordmann ihn nach nur einem halben Jahr in Altendorf mit folgendem Gruß verabschiedet: „Da haben wir wohl aufs falsche Pferd gesetzt!“ Die beiden kommen gut miteinander aus, der Spruch ist eher launig gemeint. Der ehrgeizige Torwart aber nimmt den Satz wörtlich .
Eine Freundin ist Reiterin, sie leiht Marc Mühlenbeck ihr Pferd. Im Hänger geht es die paar Kilometer vom Stall im ländlichen Schönebeck bis in die Nähe des Sportplatzes. Dann setzt sich Marc Mühlenbeck auf den Braunen – ein legendärer Auftritt, der seinen Ruf als verrücktester Keeper im Ruhrpott begründet. „Wir haben das Spiel extra auf Samstag vorverlegt, damit auch alles passt“, verrät der heute 37-Jährige. „Die Jungs von TuRa und Diego haben ganz schön geguckt. Das war ein Riesenspaß und das Spiel haben wir anschließend auch noch mit 5:1 gewonnen.“
„Wenn Gigi Buffon mit 40 noch im Tor steht, dann kann ich das auch.“
Mit der Aktion wird Marc Mühlenbeck schlagartig bis über die Grenzen Essens bekannt. In der Jugend auch mal bei den höherklassigen Klubs ETB Schwarz-Weiß Essen, Union 09 Mülheim und Rot-Weiß Oberhausen im Kasten, spielt Marc Mühlenbeck seit vielen Jahren in den Niederungen der Kreisklasse. „Titan“ nennt er sich in Anlehnung an den früheren Welttorhüter Oliver Kahn, sein großes Vorbild. Der Ex-Münchner galt während seiner Karrierer als einer der härtesten Vertreter seiner Zunft und riskierte stets Kopf und Kragen, um einen Gegentreffer zu verhindern. So auch „Ernst Ferdinand“ Mühlenbeck, so Marcs neues alter Ego auf Facebook .
Inzwischen beim BV Eintracht 16 am Ball wird der Modellathlet bei den Essener Hallenstadtmeisterschaften im Januar 2018 aus kurzer Distanz angeschossen. Ein Ball knallt ihm vor die Brust, Marc Mühlenbeck sackt zusammen und wälzt sich wie Superstar Neymar schwer getroffen am Boden. Nur eine Showeinlage, denn passiert ist nichts, doch nachdem das Portal www.reviersport.de die Szene ins Netz stellt , geht im Internet die Post ab. Das Video erhält fast 1000 Likes und ebenso viele Leute posten einen Kommentar.
Eine weitere verrückte Szene findet sogar den Weg ins WDR-Fernsehen . Arnd Zeigler zeigt in seiner „wunderbaren Welt des Fußballs“ eine gekonnte Parade des Paradiesvogels – und zwar auf schön matschiger Asche. Der Ball fliegt zwar deutlich neben dem Pfosten vorbei, aber Marc Mühlenbeck wäre nicht ein solcher „Titan“, wenn er sich nicht mit Anlauf in die Mocke schmeißen würde . „Danach hat mich sogar der Fokus interviewt“, erinnert sich Marc Mühlenbeck lachend.
Kein Wunder, dass plötzlich die Sponsoren Schlange stehen. Inzwischen ist Marc Mühlenbeck der einzige Kreisliga-Keeper, der sogar einen eigenen Ausrüster hat. In der legendären „Friesenstube“ in Frohnhausen, wo einst „Boss“ Helmut Rahn – 1954 Weltmeister beim Wunder von Bern – sein Pils zischte, stellte Marc Mühlenbeck in gewohnt bekloppter Manier die Zusammenarbeit mit einem Torwart-Handschuh-Hersteller vor.
Was zum Ruhm nun noch fehlt? Ein Auftritt im Kino natürlich. Wie gut, dass Ruhrpottfilmer Gerrit Starczewski öfters mal auf dem Sportplatz ist. „Gerrit hat mich letztes Jahr im April an der Seumannstraße entdeckt. Er hat da mit 'Glockenhorst', dem legendären RWE-Fan, gedreht. Wir haben beim VfB Nord gekickt und ich bin ihm wohl aufgefallen“, berichtet Marc Mühlenbeck grinsend. Gerrit Starczewski macht mit dem redefreudigen Keeper spontan ein Interview und die beiden verabreden ein nächstes Treffen. So kommt es, dass „der Titan“ bald für Teil 2 der „Pottoriginale“ vor der Kamera steht.
Er weiß, dass er mit seiner vorlauten Art polarisiert und provoziert. Jeder Stürmer will einem Sprücheklopfer wie ihm gerne die Kiste vollmöbeln, aber oft hat Marc Mühlenbeck eben auch auf dem Platz gute Argumente. Dabei ist er im privaten Leben fast ein Normalo. Sein Geld verdient Marc Mühlenbeck als Lehrer, er unterrichtet Sport und Politik an einem Berufskolleg in Herne. In seinem Verein BV Eintracht 16 engagiert er sich auch außerhalb der Spiele in der Kreisliga und trainiert Flüchtlingskinder.
Die Spiele am Sonntag und die schon obligatorische Show, die er dabei abzieht, „sind mein Ausgleich vom Alltag“. Einen Sonntag ohne Fußball kann er sich nicht vorstellen, dafür trainiert er auch mit 37 Jahren noch seinen Körper, als wenn demnächst ein Bundesligist anruft. „Wenn ich sehe, dass in der Landesliga einer mit Plauze im Kasten stehen, dann kann ich mich nur darüber wundern“, betont der Muckibudengänger. Sein Ziel: „Wenn Gigi Buffon mit 40 noch im Tor steht, dann kann ich das auch.“
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