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[Foto: Getty Images/dfb]
Auch in diesem Jahr wurde das Ehrenamt in den vergangenen Wochen besonders gewürdigt. Passend dazu schreibt Max, engagierter junger Trainer in einem lokalen Fußballverein, auf FUSSBALL.DE einen Liebesbrief ans Ehrenamt. Mit ehrlichen Worten schildert er die Höhen und Tiefen seiner Arbeit und zeigt, wie sehr Ehrenamt mehr als nur ein Job ist - es ist eine Herzensangelegenheit, die Gemeinschaft schafft und das Leben bereichert.
Liebes Ehrenamt,
wenn es morgens noch dunkel ist und die Hände beim Heraustreten aus der Haustür schon rot vor Kälte werden. Wenn man das Gefühl hat, man weiß nicht mehr, wohin mit allen Aufgaben, die noch so dringend erledigt werden müssen. Wenn man abends total erschöpft, der Letzte ist, der geht, der das Licht ausmacht. Ja dann, liebes Ehrenamt, bist du durchaus ein anstrengender Begleiter. Nicht nachgebend verlangst du viel und manchmal noch mehr von mir ab, und trotzdem bist du ein unabdingbarer Teil meines Lebens. Ein Teil, den ich mehr zu schätzen gelernt habe als vieles andere.
Was dir klar sein muss - du bist zwar kräftezehrend, aber du gibst so viel zurück. Das Ehrenamt im Fußballverein schafft Verbindungen, die weit über das Spielfeld hinausgehen. Man lernt nicht nur die Menschen im Ort kennen, man wird Teil einer großen Familie. Ich weiß nicht, wie es sich anfühlt, durch die Straßen zu gehen und niemanden zu kennen. Im Gegenteil: An jeder Ecke treffe ich Menschen. Menschen, die ich gerne habe, Menschen, die ich kenne und vor allen Dingen auch Menschen, die mich kennen. Du nimmst einem das Gefühl, alleine zu sein.
"Du, liebes Ehrenamt, bist ein Teil von mir geworden, den ich in meinem Leben nicht wieder abgeben möchte"
Man bekommt so viel zurück. Es sind die kleinen Momente, die einem immer wieder die Kraft geben weiterzumachen: das herzliche Lachen nach einem gewonnenen Spiel, die ausgelassene Stimmung bei den Feiern nach der Saison und das Dankeschön der Eltern, die erkennen, dass ihre Kinder hier nicht nur Fußball spielen, sondern in einer Gemeinschaft aufblühen. Diese Augenblicke sind unbezahlbar und lassen alle Anstrengungen in den Hintergrund treten.
So wird aus einem anfänglichen Engagement schnell eine Herzensangelegenheit, die ein Leben lang hält. Jede Stunde, die investiert wird, jede Entscheidung und jeder Moment der Teamarbeit wirken wie Puzzlestücke, die in das große Bild des Vereinslebens greifen. Man sieht die strahlenden Gesichter der Kinder, wenn sie das Spielfeld betreten, die Freude der Eltern, wenn sie ihre Sprösslinge anfeuern, und das Gefühl der Zusammengehörigkeit, wenn alle zusammen den Sieg feiern oder sich gegenseitig trösten, wenn es mal nicht so läuft.
Was man nicht vergessen darf: Man lernt, Verantwortung zu übernehmen, und erkennt den Erfolg seiner Arbeit, wenn man sieht, dass das Team zusammenwächst und gemeinsam den Ball ins Tor befördert. Du, liebes Ehrenamt, bist ein Teil von mir geworden. Und diesen Teil möchte ich in meinem Leben nicht wieder abgeben müssen.
Oft wird man gefragt: "Warum machst du eigentlich das alles? Hast du überhaupt Zeit für dich?" Wie ich diese Frage hasse! Viele Menschen verstehen nicht, was es bedeutet, ein richtiger Teil einer Gemeinschaft zu sein. Wenn ich beim Fußball bin, wenn ich mich dafür einsetze, dass alles läuft, wenn ich meine Freunde im Verein treffe, dann ist das meine Zeit. Meine Zeit, die mir gut tut und den nützlichen Nebeneffekt hat, dass sie vielen anderen auch gut tut. Und so kann jeder, der sich für das Ehrenamt entscheidet, nicht nur einen Teil zu seiner Gemeinde beitragen, sondern auch eigene Lebensfreude und Erfüllung finden. Jedes Training, jedes Spiel und jedes Treffen ist ein Teil in einem großen Puzzle, das die Vielfalt und den Zusammenhalt der Menschen in unserem Ort widerspiegelt.
Und deshalb, liebes Ehrenamt, sage ich Danke, dass es dich gibt.
Dein Max
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