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Die Corona-Pandemie hat den Amateurfußball hart getroffen. Über Monate hinweg waren die Fußballplätze verwaist. Insbesondere Kinder und Jugendliche vermissten ihr geliebtes Fußballtraining. Daniel Scholz vom SV Oberhausen wollte das nicht einfach akzeptieren und bot seiner F- und E-Jugend von September bis November ein Einzeltraining an. Im Winter weitete er sein Angebot auf Online-Einheiten aus. Für sein Engagement wurde er nun im Vorfeld des Pokalspiels zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Borussia Mönchengladbach vom DFB mit der Solidaritätsgeste 20/21 ausgezeichnet.
"Ich hatte den Drang, den Kids ein Stück Normalität zurückzugeben", begründet der Trainer seinen bedingungslosen Einsatz. Viermal pro Woche bot er für drei Stunden Einzeltrainings an. So schaffte er es, dass die 18 Kinder wöchentlich eine Einheit absolvieren konnten. Mehr als 60 Stunden wendete der Erzieher damit in sechs Wochen auf. "Wir sind stolz auf Daniel und froh, jemanden wie ihn in unserem Verein zu haben", freut sich Andreas Ries, 1. Vorsitzender des SV Oberhausen.
"Ich war schon einen Tag vorher hibbelig"
Scholz steckte mitten in seiner Ausbildung zum Erzieher, nachdem er bereits drei Jahre lang als Industriekaufmann arbeitete. Trotz Schichtdienst machte er es möglich, die E- und F-Jugendspieler*innen am Abend zu trainieren. "Ich brauche es einfach. Ich muss auf dem Sportplatz sein. Das gibt mir so viel", betont er. Er sei keiner, "der vor der Kamera herumtanzt", um so den Spieler*innen Inhalte während der Corona-Pause zu vermitteln.
Auch deshalb zog er es vor, bei Wind und Wetter für die Kids auf dem Platz zu stehen. Seine Frau schrieb daraufhin die Bewerbung für die DFB-Aktion Fair ist mehr . "Ich bin ihr dankbar, dass sie mich dabei unterstützt hat", erklärt Scholz. Bereits im Januar hatte er den Monatspreis gewonnen, was ihn überraschte. Doch das sollte erst der Anfang sein.
Zu Jahresbeginn weitete er sein Engagement in den virtuellen Raum aus. Dribbel-Challenges, Schüsse in Mülltonnen oder die schönsten Tore zu Hause sollten die Kids einreichen. Die Gewinner*innen bekamen zum Beispiel Eisgutscheine. "Die Kinder sind von Anfang bis Ende dabei geblieben. Auch ihnen hat die Zeit viel Spaß gemacht", freut er sich. Auch die Eltern seien über sein Engagement froh gewesen. Als Andenken an die "coole Zeit" schoss er mit jedem Kind ein Foto und bastelte daraus eine Collage.
Vom zweiten großen Andenken erfuhr er im Urlaub. "Ich bekam einen Anruf, dass ich den Preis für die Solidaritätsgeste bekommen sollte. Meine Frau und ich haben unseren Urlaub verkürzt, damit ich zum Pokalspiel nach Kaiserslautern fahren konnte", erinnert sich Scholz. "Ich war schon einen Tag vorher hibbelig", erzählt der Preisträger. Am Tag der Ehrung holte er seinen Vater ab und fuhr gemeinsam mit ihm und seiner Frau auf den Betzenberg. Er verfolgte das Spiel in der VIP-Lounge, was für ihn ein "super Erlebnis" war. Im Rahmen der Ehrung bekam er dann die Medaille überreicht sowie zwei Tickets für ein Länderspiel. "Das war ganz großes Kino", umschreibt Scholz seinen großen Tag. "Es ist einfach schön und macht mich stolz, dass so etwas gesehen wird."
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