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DFB-Punktespiel |29.10.2024|08:00

FC Alpenrod-Lochum: Trainingslager bei adidas

145 Punkte im DFB-Punktespiel: Der FC Alpenrod-Lochum reiste zur Belohnung nach Herzogenaurach.[Foto: Brinkert Lück]

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Drei Tage lang trainierten die Spieler des FC Alpenrod-Lochum wie die Profis am adidas Homeground in Herzogenaurach, genau dort, wo auch die deutsche Nationalmannschaft ihre Einheiten absolviert. Mit 145 Punkten im DFB-Punktespiel erreichte der Verein das Goldlevel beim DFB-Punktespiel und sicherte sich so dieses außergewöhnliche Erlebnis. Welche Maßnahmen haben den Verein so weit gebracht, und wie haben die Spieler die intensiven Trainingstage in Herzogenaurach erlebt? Im FUSSBALL.de -Interview spricht Sven Salzer, Vorsitzender des FC Alpenrod-Lochum und Trainer Björn Hellinghausen über die Herausforderungen, die Euphorie und die wertvollen Erkenntnisse, die sie aus diesem besonderen Event mitnehmen konnten.

FUSSBALL.DE: Zunächst einmal noch einmal herzlichen Glückwunsch zum Erfolg des FC Alpenrod-Lochum (Rheinland) im DFB-Punktespiel. Mit 145 Punkten habt ihr das Goldlevel erreicht. Welche Maßnahmen habt ihr umgesetzt, um diesen Erfolg zu erzielen?

Sven Salzer: Danke! Unsere Maßnahmen waren sehr vielseitig und wir hatten eine Menge Spaß bei der Umsetzung. Die wichtigsten Maßnahmen waren aber eindeutig im Jugendbereich. Wir haben unter anderem ein Schnuppertraining für Mädchen durchgeführt, das DFB-Mobil zum Training eingeladen, und einer unserer Jugendtrainer hat die Junior Coach-Ausbildung gemacht. Außerdem haben wir eine neue Mädchenmannschaft anmelden können.

Was hat diese Aktionen für dich besonders gemacht und wie habt ihr es geschafft, die lokale Gemeinschaft so stark einzubinden?

"Unser Vorstand war total glücklich, Rudi Völler persönlich zu treffen - die meisten haben ihn noch aktiv spielen sehen, und sich dann ganz locker mit ihm auf dem Platz zu unterhalten, war der Wahnsinn"

Salzer: Wir haben versucht, die Schulen und Kindergärten einzubinden. Die Schulleitung, die seit zwei Jahren aktiv ist, war sehr offen für solche Aktionen. Es kamen Schüler*innen zum Sportplatz, und wir haben auch benachbarte Schulen und Kindergärten eingebunden. Letztes Jahr haben wir einen Aktionstag mit allen Vereinen im Dorf organisiert, um die Jugendarbeit sichtbar zu machen. Das hat unsere Gemeinschaft noch mal gestärkt und das Dorf näher zusammengebracht.

Gab es eine Maßnahme, die euch besonders am Herzen lag?

Salzer: Ich denke, das Nachhaltigste ist die Mädchenmannschaft. Diese Mannschaft soll langfristig wachsen und vielleicht sogar wieder ein Frauenteam werden, wie wir es früher schon im Verein hatten. Das macht mich am glücklichsten, weil es eine Perspektive hat und nicht nur eine einmalige Aktion ist. Jede Woche bekommen wir Zuspruch, und immer mehr Mädchen wollen mitmachen. Mittlerweile sind es mindestens 25, wahrscheinlich eher 30 und alle sind happy.

Als Gewinn durftet ihr an einem dreitägigen Trainingslager im adidas Homeground teilnehmen, wo normalerweise die Männer-Nationalmannschaft trainiert.  Wie habt ihr die drei Tage erlebt?

Salzer: Das erste Highlight war bereits die Preisübergabe beim öffentlichen Training der Männer-Nationalmannschaft durch Rudi Völler. Unser Vorstand war vor Ort und total glücklich, Rudi Völler persönlich zu treffen. Die meisten haben ihn noch aktiv spielen sehen - und sich dann ganz natürlich und locker mit ihm auf dem Platz zu unterhalten, war der Wahnsinn. Zum Trainingslager wurden wir dann mit den Bussen der Nationalmannschaft abgeholt. Da standen dann schon einige mit offenen Augen am Straßenrand und haben uns verabschiedet. Weiter ging es mit der Einkleidung und den Akkreditierungen, also alleine das Ankommen war schon sehr überwältigend. Insgesamt hatten wir in den drei Tagen das Rundumprogramm. Die Location, das Catering, die Physios, das war einfach ein wahnsinniges Ereignis für uns. 

Wie verlief das Training?

Björn Hellinghausen: Der Weg zum Sportplatz war ein weiterer Höhepunkt. Die Trainingsplätze sind natürlich in einem überragenden Zustand und als dann die Co-Trainer der Junioren-Nationalmannschaft dastanden, ging schon ein Raunen durch die Gruppe. Das Training war dann schon anspruchsvoll, aber es hat enorm viel Spaß gemacht. Die Trainer waren locker, und die Atmosphäre war entspannt, aber fokussiert. Man hat gemerkt, dass alle voll bei der Sache waren und sich von der besten Seite zeigen wollen.

Welche neuen Impulse konntet ihr aus den Trainingseinheiten und Experten-Gesprächen mitnehmen?

Hellinghausen: Als wir wieder zurück waren, haben wir uns direkt zusammengesetzt und darüber gesprochen, was wir unbedingt beibehalten wollen. Wir haben vor allem die Struktur der Trainingseinheiten übernommen, damit alle von Anfang an mit voller Konzentration dabei sind. Es ist kein lockerer Start mehr, sondern es wird direkt fokussiert gearbeitet. Allgemein unterhalten wir uns auch nach drei Wochen noch viel über das Training und berichten natürlich auch viel an Freunde und Familie, die auch alle sehr interessiert sind.

Salzer: Beim Experten-Talk später gab es einen Videovortrag über den Zusammenhalt in der Nationalmannschaft, der uns sehr inspiriert hat. Es ging darum, dass nicht nur fußballerische Fähigkeiten wichtig sind, sondern auch die Charaktere der Spieler. Das Wichtigste ist das Wir-Gefühl, jeder muss für den anderen einspringen. Auch das haben wir versucht, in unsere Mannschaft zu übertragen. Unterm Strich haben Profis die gleichen Themen wie Amateure, auch das behalten wir im Hinterkopf.

Wie verlief die aktuelle Saison bis jetzt für euch?

Hellinghausen: Leider nicht nach Plan. Im letzten Jahr sind wir aufgestiegen und wussten daher bereits, dass wir eine schwierige Saison vor der Brust haben. Bis jetzt konnten wir leider nur sechs Punkte holen, aber haben noch sieben Spiele bis zur Winterpause. Für die nächsten Wochen ist also klar, dass wir mindestens drei Siege holen wollen, um den Anschluss ans Mittelfeld zu wahren. Das Potential ist auf jeden Fall da, jetzt müssen wir das nur noch umsetzen. Das wichtigsten ist aber, dass das wir den Zusammenhalt weiterführen.

In Herzogenaurach war auch unsere zweite Mannschaft dabei. Daher sind erste und zweite Mannschaft auch weiter zusammengerückt. Das macht es einfacher, wenn jemand aus der zweiten Mannschaft mal in der ersten aushelfen muss. Diese Spieler können dann in der Regel auch nochmal einen kleinen Push geben, denn die Zweite hat zumindest ihren ersten Sieg eingefahren und das mit einem überragenden Ergebnis von 7:1.

Was ist eure Vision für den FC Alpenrod-Lochum? Gibt es schon konkrete Ideen wie ihr das Vereinsleben in den nächsten Jahren weiterentwickeln möchtet?

Salzer: Wir haben kleine Schritte geplant, wie die Zusammenarbeit mit der Schule in Form einer Fußball-AG. Außerdem wollen wir weiter an der Integration von Jugendspielern arbeiten. Auch unsere Veranstaltungen wie die Après-Ski-Sommerparty wollen wir beibehalten, um unser positives Image in der Region zu stärken. Natürlich müssen wir auch den Spielbetrieb in der Jugend so aktiv aufrechterhalten, wie er jetzt ist. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg und ich freue mich auf alles was kommt.

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