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Lüneburgs Coach Elard Ostermann (rechts) geht mit Vollgas in den Finaltag der Amateure. Toptorjäger von Gegner Osnabrück ist der Ex-Lüneburger Kwasi Okyere Wriedt (linkes Bild, am Ball). [Foto: Imago (2) / Collage: FUSSBALL.DE]
Beim Nord-Regionalligisten Lüneburger SK Hansa läuft es rund. Vor dem Finale um den Niedersachsenpokal beim Drittligisten VfL Osnabrück am Donnerstag, 25. Mai, (ab 14.45 Uhr, live in der ARD) am Finaltag der Amateure strotzt die Mannschaft von LSK-Trainer Elard Ostermann nur so vor Selbstvertrauen. Seit fünf Begegnungen sind die Schwarz-Weißen in der Liga ungeschlagen, brachten mit einem 3:0-Heimsieg gegen den SV Eichede einen Spieltag vor Schluss den Klassenverbleib endgültig in trockene Tücher. Damit gehen die Lüneburger ab Sommer in die vierte Spielzeit in der vierthöchsten Klasse.
Die aktuelle Saison will der LSK aber zuvor noch mit einem Titel krönen. Befreit aufspielen kann das Ostermann-Team auch, weil mit der Endspiel-Teilnahme der Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals (erstmals seit 2008) bereits perfekt ist. Grund: In Niedersachsen sind wegen der Größe des Verbandes beide Finalisten für den nationalen Pokalwettbewerb qualifiziert.
"Wir haben jetzt die Möglichkeit, das Ding zu holen. Das schaffen nicht viele Fußballer in ihrer Laufbahn. Dafür werden wir alles geben"
„Wer weiß, wann wir das nächste Mal die Gelegenheit dazu bekommen, eine Trophäe in die Höhe zu stemmen?“ sagt LSK-Trainer Ostermann im Gespräch mit FUSSBALL.DE . „Wir haben jetzt die Möglichkeit, das Ding zu holen. Das schaffen nicht viele Fußballer in ihrer Laufbahn. Dafür werden wir alles geben.“
Allerdings erwartet der 48-jährige frühere Bundesliga-Profi (36 Einsätze für den VfL Bochum und den Hamburger SV), der seinen Vertrag in Lüneburg erst kürzlich um drei Jahre verlängert hat, eine schwierige Aufgabe. „Wir müssen in diesem Spiel unsere Nerven im Zaun behalten. Ich erwarte an der Bremer Brücke sehr viele Fans des VfL, die es uns nicht unbedingt leichter machen werden. Außerdem verfügt Osnabrück über sehr viel Qualität“, so Ostermann. Eigentlich hatte der LSK im Endspiel Heimrecht, in Lüneburg steht aber kein passendes Stadion für eine Partie dieser Größenordnung zur Verfügung. Deshalb kommt es jetzt an der Bremer Brücke in Osnabrück zum „Brückentag“ vor dem Brückentag zwischen Christi Himmelfahrt und dem nächsten Wochenende.
Was nach dem Endspiel folgt, darüber hat sich Elard Ostermann nach eigener Aussage noch keine konkreten Gedanken gemacht. „Ich habe darüber nicht groß nachgedacht, da ich die Auslosung im DFB-Pokal nicht beeinflussen kann. Aber eine Begegnung gegen meinen Ex-Klub Hamburger SV wäre interessant“, sagt der LSK-Trainer, der in der Saison 1995/1996 für den HSV zum Einsatz gekommen war.
Gründungsjahr: 1901
Mitgliederzahl: 345
Liga-Zugehörigkeit: Regionalliga Nord
Trainer: Elard Ostermann
Top-Torjäger: Gökay Isitan (13 Saisontreffer)
Größter Erfolg der Vereinsgeschichte: DFB-Pokal-Teilnahme in der Saison 2008/2009, Meister Oberliga Niedersachsen 2014
Weg ins Finale: TB Uphusen (3:1), MTV Treubund Lüneburg (2:1), VfV Borussia 06 Hildesheim (4:2 i.E.), BSV Schwarz-Weiß Rehden (2:0)
Ein Wiedersehen mit alten Bekannten gibt es im niedersächsischen Pokalfinale für den besten Torschützen des VfL Osnarück. Mittelstürmer Kwasi Okyere Wriedt war erst im vergangenen Sommer aus Lüneburg an die Bremer Brücke gewechselt. Bereits in seiner ersten Spielzeit markierte der 22-jährige Deutsch-Ghanaer in 35 Begegnungen der 3. Liga zwölf Tore für die Osnabrücker, sorgte kräftig für Furore.
Vor seinem Durchbruch in der 3. Liga hatte der gebürtige Hamburger Wriedt ein Jahr lang für den Lüneburger SK gespielt, nachdem er in der Nachwuchsabteilung des FC St. Pauli ausgebildet worden war. Im Seniorenbereich absolvierte der Angreifer bislang insgesamt 131 Partien. Dabei erzielte er 53 Treffer und bereitete 23 weitere Tore vor.
Mit weiteren Einschlägen im Netz seines Ex-Klubs kann Wriedt im Endspiel dafür sorgen, dass der VfL Osnabrück zum vierten Mal die Trophäe im Niedersachsenpokal in die Höhe strecken kann. Mit einem Sieg würden die Lila-Weißen mit den Sportfreunden Salzgitter gleichziehen, die aktuell mit vier Erfolgen Rekordhalter sind. Im Jahr 2009 lösten sich die Sportfreunde allerdings auf, nehmen nicht mehr im Spielbetrieb teil und können daher auch die eigene Rekordmarke nicht verbessern.
Die von VfL-Rekordspieler Joseph „Joe“ Enochs trainierten Osnabrücker wollen auch im Pokalfinale ihre Heimstärke unter Beweis stellen. Aus bislang 18 Spielen vor eigenem Publikum holte der ehemalige Zweitligist elf Siege und zwei Unentschieden. Damit belegen die Osnabrücker in der Heimtabelle den dritten Rang, muss nur dem frischgebackenen Zweitliga-Aufsteiger Holstein Kiel (38) und dem SC Preußen Münster (37) den Vortritt lassen. Auswärts dagegen konnte Osnabrück nur 18 von maximal 57 Zählern einfahren (Platz 16). Nicht zuletzt deshalb hatte der VfL die ersehnte Rückkehr in die 2. Liga verpasst.
Gründungsjahr: 1899
Mitgliederzahl: 3285
Liga-Zugehörigkeit: 3. Liga
Trainer: Joseph „Joe“ Enochs
Top-Torjäger: Kwasi Okyere Wriedt (zwölf Saisontreffer)
Größter Erfolg der Vereinsgeschichte: Meister der 3. Liga 2009/2010, Zugehörigkeit zur 2. Bundesliga (23 Spielzeiten), dreimal Sieger im Niedersachsenpokal (2005, 2013, 2015)
Weg ins Finale: Freilos 1. Runde, VfL Oldenburg (2:0), SSV Jeddeloh (3:1), Arminia Hannover (2:0)
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