Ideenwettbewerb: Acht Nominierte stehen fest
Die acht Nominierten des DFB-Ideenwettbewerbs für mehr Klimaschutz im Amateurfußball stehen fest. Aus ihrer Mitte werden die drei Gewinner gekürt.
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[Foto: GettyImages]
Der eine steht mit 58 Jahren noch im Tor, der andere mit 72 an der Seitenlinie. Wir präsentieren euch zwei Trainer, die der Fußball offenbar jung gehalten hat – und die noch lange nicht ans Aufhören denken. Nicht-Alltägliches aus dem Amateurfußball in unserer Rubrik "Kurzpass kurios".
Rolf Vogl hat bereits mehrere Fußballgenerationen überstanden – auf dem Platz ist er immer noch anzutreffen. Der 58-Jährige ist Trainer in der Kreisliga B bei Blau-Weiß Espa und steht gleichzeitig noch als Torwart zwischen den Pfosten. Einstellung und Ehrgeiz lebt er seinen Spielern vor.
Im Gespräch mit der Wetterauer Zeitung stellt Vogl klar, dass er unter keinen Umständen eine altersbedingte Sonderstellung auf dem Platz genießen will. „Ich will genauso behandelt werden wie jeder andere auch. Nach dem Spiel kommt aber schon der ein oder andere zu mir und signalisiert mir seinen Respekt, dass ich noch auf dem Platz stehe." Respekt? Ja. Schonung? Nein! Der Keeper fühlt sich nach wie vor fit. Montags, wenn so manch ein Amateurkicker noch das letzte Spiel in den Knochen trägt, fühlt er sich blendend. Für Ausreden und Gejammer jüngerer Spieler fehlt ihm häufig das Verständnis: „Die fragen, bevor sie auf den Platz gehen, erst mal nach einer Sonnencreme, schnaufen aber, wenn sie zehn Meter gesprintet sind. So lange mir nichts wehtut und ich mich nicht verletze, werde ich spielen."
"Ein Trainer muss Pädagoge und Psychologe sein"
Der Routinier möchte Spieler trainieren, die gerne zum Training kommen. Um die Kicker bei Laune zu halten, setzt Rolf Vogl auf abwechslungsreiche Übungen und schöpft seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz voll aus. Das schlägt an – und der Coach spürt, dass die Spieler gerne zum Training kommen. Vogl genießt es auch im Alter von 58 Jahren noch, auf dem Platz zu stehen. Das weiß auch seine Frau: „Wenn ich mal früher nach Hause komme, fragt sie, warum ich denn schon da sei."
Auch Detlef Schneider hat mehrere Fußballgenerationen miterlebt – seit 1956 steht der Berliner auf und neben dem Platz. Schneider ist mit seinen 72 Jahren der älteste Trainer in allen Berliner Ligen bis runter zur Kreisklasse C. Er ist aber nicht nur der älteste Trainer, sondern auch der Trainer mit den meisten Aufstiegen, wie er im Gespräch mit dem Tagesspiegel erzählt.
Im Männerbereich kann Schneider auf stolze elf Aufstiege seit 1990 zurückblicken. Drei mit Eintracht Mahlsdorf, je zwei mit Lichtenberg 47, dem BSC Reinickendorf, dem SV Rot-Weiß Hohenschönhausen und Berolina Stralau , seinem aktuellen Verein. „Ein Trainer muss Pädagoge und Psychologe sein. Gut trainieren ist wichtig. Empathie jedoch ebenfalls“, beschreibt Schneider sein Erfolgsrezept. Keine Rolle spiele jedoch das Alter des Trainers. Einmal einen Trainerposten zu übernehmen war schon immer der Wunsch des 72-Jährigen. 1975 ging der Wunsch des ehemaligen Sportlehrers in Erfüllung. Und: Bis heute leitet er zwei Fußball-AGs an einer Lichtenberger Schule.
Die Fußball-AGs haben auch Vorrang, wenn Schneider selbst auf dem Platz stehen müsste. Er ist sowohl in der Ü 60 als auch in der neuen Ü 70 von Lichtenberg 47 aktiv, denn ein bisschen könne er ja noch mit dem Ball umgehen, gibt sich Schneider bescheiden.
Ans Anhören denkt der ehemalige DDR-Oberliga-Spieler und erfahrene Trainer noch lange nicht. Ginge es nach dem Vorstand von Berolina, solle er gern bleiben, bis er 80 sei, lacht Schneider: „So lange es mir gut geht und die Jungs auf mich hören, mache ich weiter.“
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