Bewerbungsphase für Ferien-Freizeiten läuft
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[Foto: SV Rot-Weiß Kraja]
Das 4:4 des FC Schalke 04 im Revierderby bei Borussia Dortmund am 13. Spieltag der Saison 2017/2018 zählt zu den bekanntesten Aufholjagden im deutschen Profifußball. Die Königsblauen lagen noch in der 60. Spielminute vor mehr als 80.000 Zuschauenden 0:4 zurück. Dann aber drehten die Schalker unter dem heutigen belgischen Nationaltrainer Domenico Tedesco auf und schafften noch den Ausgleich.
Der SV Rot-Weiß Kraja aus der Kreisliga Nordthüringen Staffel 2 stellte diesen Coup am vergangenen Wochenende aber noch einmal in den Schatten. Nachdem das Team von Trainer Alexander Müller bereits zur Halbzeitpause gegen den WSV 77 Windehausen 1:5 zurücklag, kassierten die Rot-Weißen in der Anfangsphase der zweiten Hälfte zwei weitere Gegentore. Am Ende erkämpften die Gastgeber aber noch ein spektakuläres 7:7 .
Doch wie ist so etwas möglich? "Ich bin tatsächlich schon von vielen Leuten auf das Spiel angesprochen worden und habe die gleiche Frage gestellt bekommen", sagt Müller im Gespräch mit FUSSBALL.DE mit einem Grinsen im Gesicht. "Dabei ist die Antwort eigentlich einfach: Vor allem mit Einsatz, Moral und Leidenschaft konnten wir noch punkten."
"Knackpunkt war der Foulelfmeter zum 2:7 - das war das Zeichen für die Jungs: Da geht noch was"
Dabei hätte es aus Sicht des 45-Jährigen und seines Teams gar nicht erst soweit kommen müssen. "Auch wenn es bei dem Spielverlauf seltsam klingt: Wir hätten die Partie bereits in den ersten zehn Minuten für uns entscheiden und 4:0 führen können. Allein nach zehn Sekunden hatten wir schon unsere erste von vier Großchancen in der Anfangsphase", beschreibt Alexander Müller.
Stattdessen wurde der SV Rot-Weiß Kraja "klassisch ausgekontert", wie die Trainer betont. "Mit jedem Gegentreffer gingen die Köpfe ein wenig weiter nach unten", so Müller. Zwar konnte Marcel Birr (23.) nach den Gästetreffern von Simon Schwade (13.) und Dominic Nöchel (18.) zwischenzeitlich verkürzen. Vor der Pause zog der WSV 77 Windehausen aber durch Marc Bahr (33.), Jonas Ludwig (41.) und Steve Noack (44.) auf 1:5 davon.
"Ich war einfach enttäuscht, wie wir uns präsentiert haben. Denn ich weiß, wozu wir eigentlich in der Lage sind und was wirklich im Team steckt", erklärt Müller. Entsprechend klare Worte fand der Coach auch bei der Halbzeitansprache: "Ich bin schon etwas lauter geworden. Dabei wollte ich dem Team aber auch vermitteln, dass ich weiterhin davon überzeugt war, dass wir das Spiel trotz des klaren Rückstands noch drehen können."
Dafür kamen mit Marcus und Maurice Garmatz nach der Pause zwei neue Spieler in die Partie. Das Vorhaben wurde kurz nach Wiederanpfiff allerdings noch schwieriger, da sich mit Marc Bahr (47.) und Dominic Nöchel (50.) zunächst zwei weitere Spieler der Gäste in die Torschützenliste eintragen und auf 1:7 erhöhen konnten.
"Knackpunkt war dann aber schon zwei Minuten später der verwandelte Foulelfmeter von Marcel Birr zum 2:7", meint Alexander Müller. "Das war das Zeichen für die Jungs: Da geht noch was. Gleichzeitig war die Hintermannschaft des Gegners mit zunehmender Spieldauer nicht mehr so spritzig und eng an uns dran." Vor allem die eingewechselten Spieler - später kamen noch Philipp Müller und Michael Scheffler dazu - sorgten für frischen Wind beim SV Rot-Weiß Kraja. "Die Jungs haben ihre Mitspieler in einer Tour nach vorne gepusht. Nach vergebenen Chancen war kein böses Wort zu hören. Und nach Treffern wurde der Ball sofort aus dem Tor geholt."
So brachten David Ubl (60.) und Tobias Bonkowski (62.) die Gastgeber weiter heran, ehe Torjäger Kai Pflieger (80./85./90.) mit einem lupenreinen Hattrick tatsächlich noch für den Ausgleich sorgen konnte. "Beim Treffer zum 7:7 ist die gesamte Bank vor Freude auf das Feld gerannt", kannten die Rot-Weißen kein Halten mehr. "Ich habe auch erst überlegt, ob ich loslaufe, habe es dann aber doch gelassen", lacht Müller. "Ich hatte aber Halsweh vom Jubeln. Und ich bin davon überzeugt: Wären noch fünf Minuten mehr zu spielen gewesen, hätten wir die Partie sogar noch gewonnen."
Doch wie geht man als Trainer mit solch einem Spiel im Nachgang um? "Wir haben natürlich klar angesprochen, dass wir uns so wie über weite Strecken der Begegnung nicht präsentieren können", betont Müller. Eine Extra-Einheit oder gar Straftraining gab es beim SV Rot-Weiß Kraja deshalb aber nicht. Vielmehr wurde auf das nicht mehr für möglich gehaltene Remis angestoßen. Vereinsmitglieder gaben spontan zwei Kisten Bier aus.
In der Regel kommt der SV Rot-Weiß Kraja nach den Partien auch noch einmal mit den jeweiligen Gegnern zusammen. "Rivalität gibt es bei uns nur vor und während des Spiels", so Alexander Müller. Nach dem 7:7 fiel die gemeinsame Zeit - verständlicherweise - allerdings kürzer aus als sonst. Zu fassungslos und frustriert waren die Gäste. "Der WSV 77 Windehausen ist zügig duschen gegangen. Einige Spieler haben noch schnell ein Bier bei uns getrunken und sind dann gegangen." Dabei war nicht nur bei den WSV-Kickern das eine oder andere Kopfschütteln über den verrückten Spielverlauf zu erkennen.
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