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Karla Mengel: "Ich würde mich freuen, wenn am Saisonende 70 Treffer auf meiner Visitenkarte stehen."[Foto: FC Ebenau 2006]
Karla Mengel startet durch. Die 23 Jahre alte Angreiferin traf für den FC Ebenau aus Bad Berleburg in der Kreisliga A Siegen-Wittgenstein in 18 Spielen 49-mal. Damit liegt sie in der Wertung zur Torjägerkanone für alle in der 7. Liga auf Rang drei. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht die ausgebildete Krankenschwester über Giulia Gwinn, Marco Reus, ihre Ziele und eine besondere Auszeichnung.
FUSSBALL.DE: 18 Spiele, 49 Tore: Worauf führen Sie Ihren guten Lauf in dieser Saison zurück, Frau Mengel?
Karla Mengel: Ich bin seit eineinhalb Jahren verletzungsfrei, hatte früher immer wieder Probleme mit den Bändern, bin sehr oft umgeknickt. Wir spielen mit einer 9er-Mannschaft, die offensiv sehr gut aufgestellt ist. Durch die geringere Anzahl an Spielerinnen bieten sich für mich auf dem Platz oft Freiräume. Wenn die gegnerische Abwehr aufmacht und ich den Ball durchgesteckt bekomme, kann ich meine Schnelligkeit optimal einsetzen.
Zum jüngsten 5:1-Heimerfolg gegen den TuS Dotzlar steuerten Sie allerdings "nur" einen Treffer bei. Warum hatte es bei Ihnen nicht gewohnt geklappt?
"Ich sehe mich als Teamplayerin, arbeite als Angreiferin aber auch viel nach hinten, was meine Mitspielerinnen an mir schätzen"
Mengel: Ich hatte im Derby gegen unseren Nachbarverein sehr viele Möglichkeiten, aber an diesem Tag wollte der Ball einfach nicht ins Tor. Ich war nicht so effektiv wie sonst, bin auch mehrmals an der gegnerischen Torhüterin gescheitert. Das kann passieren. Wichtig war, dass wir die drei Punkte eingefahren haben.
Wie viele Tore haben Sie sich in dieser Spielzeit noch vorgenommen?
Mengel: Ich habe mir keine genaue Marke gesetzt, möchte aber auf jeden Fall meine Position als beste Torjägerin der Kreisliga A behalten. Wichtig ist, dass wir kein Spiel mehr verlieren und weiter oben mitspielen. Wir haben noch einige schwere Spiele vor uns. Ich würde mich freuen, wenn am Saisonende 70 Treffer auf meiner Visitenkarte stehen.
Wie finden Sie es grundsätzlich, dass mittlerweile Spieler*innen aus allen Amateurligen die Möglichkeit haben, eine Torjägerkanone vom kicker und von FUSSBALL.DE zu erhalten?
Mengel : Grundsätzlich finde ich diese Aktion supercool, weil dadurch auch Leistungen in den unteren Ligen Beachtung finden. Die Westfalenpost, eine Zeitung aus unserer Region, belohnt zum Beispiel bei uns jede Woche den erfolgreichsten Torschützen. Normalerweise werden die unteren Ligen dabei nicht berücksichtigt. Gegen den VfB Wilden sind mir aber beim 19:5 elf Tore in einem Spiel gelungen, so dass ich die Belohnung bekommen habe.
Jetzt machen Sie mich neugierig...
Mengel: Als erste Frau hatte ich bei der Aktion "Pils-Mann der Woche" gewonnen und einen Kasten Bier überreicht bekommen, den ich dem Team beim nächsten Training in der Kabine gestellt habe.
Waren Sie immer schon so torgefährlich?
Mengel: Ich spiele seit den Bambinis Fußball, bin genetisch vorbelastet und wurde immer im Sturm aufgestellt. Bei den B-Juniorinnen habe ich regelmäßig 50 bis 60 Tore pro Saison erzielt. 2018 bin ich zu den Sportfreunden Siegen gewechselt, wollte mich in der Westfalenliga beweisen. Das hatte aber nicht so geklappt, wie ich mir das vorgestellt hatte. Nach einer Saison bin ich deshalb wieder zu meinem Heimatverein zurückgekehrt. Für mich läuft es super. Noch nie habe ich im Frauenbereich so viele Tore wie in dieser Saison erzielt.
Stichwort vorbelastet: Kommen Sie aus einer Fußballerfamilie?
Mengel : Unsere gesamte Familie ist fußballverrückt. Wir sind alle Fans von Borussia Mönchengladbach, gehen mindestens viermal im Jahr in den Borussia-Park. Mein Papa Jörg, der zusammen mit Thomas Houda auch unser Trainergespann bildet, hat selbst Fußball gespielt und die Frauenmannschaft beim FC Ebenau gegründet. Damals war meine ältere Schwester Pia noch dabei. Sie hat allerdings inzwischen mit dem Fußball aufgehört.
Wo liegen Ihre Stärken und in welchen Bereichen können Sie sich noch steigern?
Mengel : Im technischen Bereich sehe ich bei mir noch Luft nach oben. Ich bin nur 1,63 Meter groß, habe in meinem Leben erst ein oder zwei Kopfballtore erzielt. ( lacht ) Zweikampfstärke und Schnelligkeit zeichnen mich aus. Ich sehe mich als Teamplayerin, arbeite als Angreiferin auch viel nach hinten, was meine Mitspielerinnen an mir schätzen. Ich bleibe nicht vorne stehen, sondern erkämpfe mir den Ball und leite selbst Angriffe ein.
Gibt es Vorbilder, von denen Sie sich etwas abgucken?
Mengel : Ich war immer schon ein großer Fan von Marco Reus, habe ihn bereits bewundert, als er noch für Borussia Mönchengladbach gespielt hatte. Bei den Frauen finde ich Nationalspielerin Giulia Gwinn vom FC Bayern München ganz cool.
Was kann man von Ihrem aktuellen Team noch bis zum Saisonende erwarten?
Mengel: Mit dem Aufstieg wird es in dieser Saison nicht mehr klappen. Dafür ist der Abstand zum Tabellenführer SC Drolshagen II zu groß. Wir haben aber bereits einige Zugänge für die neue Saison verpflichtet, wollen dann richtig angreifen.
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