Videos: Mehr Klimaschutz im Amateurfußball
Das Projekt "ANSTOSS FÜR GRÜN" unterstützt Amateurvereine auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Hier gibt's die Schulungsvideos dazu.
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[Foto: prviat/Getty Images]
Umweltprojekte, Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind in aller Munde. Auch im Fußball achten immer mehr Vereine darauf, welchen Beitrag sie zu dem gesellschaftlich gerade stark angesagten Thema leisten können.
Zum Beispiel der Drittligist Viktoria Köln. Zum Heimspiel am 9. Spieltag gegen Ex-Bundesligist Eintracht Braunschweig belohnte der Aufsteiger jeden Zuschauer, der mit dem Rad zum Sportpark Höhenberg gekommen ist. Die umweltfreundlichen Besucher erhielten einen Bon, mit dem sie für nur einen Euro eine Eintrittskarte für das nächste Heimspiel am kommenden Samstag gegen Waldhof Mannheim erwerben konnten.
Einer, der bei den Kölnern mit gutem Beispiel vorangeht, ist Simon Handle. Der 26-Jährige fährt stets mit dem Rad zum Training oder Heimspiel. Warum er das tut und was Fußballer zum Klimaschutz beitragen können, verrät er im FUSSBALL.DE -Interview.
FUSSBALL.DE: Simon Handle, warum kommen Sie mit dem Fahrrad zum Training?
"So kann jeder einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz beitragen"
Simon Handle: Das hat mehrere Gründe. Zum einen macht's Spaß und außerdem ist es natürlich umweltfreundlicher, als wenn ich den Wagen nehme. Für mich ist es aber auch einfach praktischer, weil ich sehr nah am Sportpark Höhenberg wohne und mit dem Rad nur zwei, drei Minuten bis zum Training brauche.
Gibt es noch andere Spieler bei der Viktoria, die mit dem Rad zum Platz fahren?
Handle: Ja! Daniel Mesenhöler, Mart Ristl, Sven Kreyer und "Tico" Carratala. Die Jungs wohnen zwar auch nicht wirklich weit weg vom Stadion, aber nicht ganz so nahe dran wie ich. Sie haben da einfach Bock drauf und müssen sich nicht durch den Autoverkehr zwängen. Der ist ja gerade in Köln oft ziemlich nervig.
Werden die 'Ökos' vom Rest der Truppe nicht belächelt? In einer Fußball-Mannschaft ist Prahlerei nicht selten – zum Bespiel mit einem dicken Auto.
Handle: Das ist bei uns kein Thema. Jeder akzeptiert das, da kommen auch keine blöden Sprüche. Im Gegenteil, als ich zum ersten Mal mit meinem Rad vorgefahren bin, gab es staunende Blicke beziehungsweise jeder wollte mehr darüber wissen. Ich habe so ein stylisches, schwarzes, Klapprad, das macht schon einiges her und ist außerdem sehr praktisch.
Was halten Sie von der Aktion der Viktoria, die Radfahrer bewusst belohnt?
Handle: Das ist eine super Aktion und bringt vielleicht den einen oder anderen zum Umdenken beziehungsweise Umsteigen! Ich habe gehört, dass gegen Braunschweig 250 Zuschauer mit dem Rad da waren und hoffe, dass es demnächst noch mehr werden. So kann jeder einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Ist das Thema Umweltschutz bei Ihnen auch sonst ein Thema?
Handle: Wenn ich nicht mit dem Rad fahre, dann in Köln meistens mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Damit kommt man schnell und ohne Stress durch die Stadt, außerdem kann ich mein Klapprad auch mit in die Bahn oder den Bus nehmen. Gut finde ich übrigens auch die E-Scooter, die man sich jetzt überall in der Stadt ausleihen kann. Ich habe aber auch ein Auto. Wenn ich den Wagen nehme, dann packe ich oft mein Klapprad in den Kofferraum. Das nimmt wenig Platz weg und ich kann außerhalb parken und dann mit dem Rad zum Restaurant, Kino oder was auch immer fahren.
Sie haben lange in Bayern und Österreich gelebt, dort gibt es viel Natur. Waren Sie auch schon früher viel mit dem Rad unterwegs?
Handle: Viel würde ich nicht sagen, aber gelegentlich, dann aber eher in meiner Freizeit. Als ich bei RB Salzburg oder beim SV Grödig gespielt habe, habe ich zu weit weg vom Stadion beziehungsweise Trainingsgelände gewohnt, da hat sich das nicht so gut ergeben. Jetzt hier in Köln aber kann ich mir gar nichts anderes vorstellen, als mal eben mit dem Rad zum Training zu fahren. Wenn es die Zuschauer genau so machen, umso besser!
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