Aktuell technische Probleme bei FUSSBALL.DE.

An der Lösung des Problems wird mit Hochdruck gearbeitet.
Wir bitten um euer Verständnis.

Hilfe-Center

Hilfe-Center

Regionalliga

Regionalligen

Verbände

Verbände

Wettbewerbsauswahl

Verband wählen
Saison wählen
Typ wählen
Mannschaftsart wählen
Spielklasse wählen
Gebiet wählen
Wettbewerb wählen

Wenn Du dich bei unserer Community einloggst, kannst du Vereine und Mannschaften als Favoriten speichern und direkt von hier aus schnell und einfach erreichen.

Matchkalender

Begegnungen in deiner Nähe

  • Keine Postleitzahlen gefunden. Bitte überprüfe deine Angabe.

Wettbewerbe: Alle
Mannschaften: Alle

* Pflichtfelder

Amateurstatistiken

"Geiles Ding!" |14.11.2017|11:00

Kreisliga-Frauen feiern: 1. Tor nach Gründung

Riesenjubel bei der neu gegründeten Frauenmannschaft des TSV Barsinghausne nach dem ersten Meisterschaftstor der Teamgeschichte. Und ... [Foto: TSV Barsinghausen]

„Wir haben unser erstes Tor!!!!“: So jubelten die Fußballerinnen des TSV Barsinghausen über ihren ersten Saisontreffer in den sozialen Medien: „Geiles Ding von Marlene gewesen! Unsere Freude war riesig! Selbst Trainer Herby hatte ein Lächeln auf dem Gesicht.“ Es war die 77. Minute im Barsinghäuser Nachbarschaftsderby bei der FSG Egestorf/Kirchdorf/Wennigsen, als Marlene Peschke sich auf der linken Seite durchsetzte und rechts unten zum 1:2-Endstand einschob. Die Egestorfer Gastgeberinnen hatten zuvor durch Sina Schlösser und Vera-Caroline Bruns getroffen und damit bereits die zehnte Niederlage des TSV Barsinghausen im zehnten Spiel der Kreisliga Hannover, Staffel 1, eingeläutet.

Die TSVerinnen hatten sich auf dem Kirchdorfer Kunstrasen einmal mehr prächtig gewehrt und auch im letzten Spiel der Hinrunde gezeigt, dass sie nicht gewillt sind, sich mit der Roten Laterne oder gar als Schießbude der Liga abzufinden. Michelle Schink, eigentlich Feldspielerin mit gelegentlich grün gefärbtem Zopf, der ihre Teamverbundenheit unterstreicht, hatte beim Derby zwischen den Pfosten Schwerstarbeit geleistet, bis Peschke dann einen Knoten platzen ließ. Nach 0:71-Toren im bisherigen Saisonverlauf hatte das eine riesige Jubeltraube auf dem Feld zur Folge. Die Torschützin ganz unten, alle anderen oben drauf. Samt Auswechselspielerinnen, Trainer und Betreuer, die alle aufs Spielfeld geeilt in ihrer Freude nicht mehr zu halten waren. Dass es später eine zünftige Kabinenfeier gab, ist da kaum erwähnenswert.

"Geiles Ding von Marlene gewesen! Unsere Freude war riesig! Selbst Trainer Herby hatte ein Lächeln auf dem Gesicht"

Peschke übrigens hatte zuvor in ihrem Wohnort Landringhausen gekickt, einer der vielen Barsinghäuser Ortschaften, bis das Frauenteam sich auflöste. Die Leidenschaft blieb, denn die junge Frau übernahm dann die Abteilungsleitung bei den Fußballern der Sportfreunde 1910 Landringhausen. Eine junge Spielerin hatte auf einmal das Sagen bei den Männern. Das ausgerechnet sie jetzt das erste Barsinghäuser Tor erzielt hat, lag vielleicht an Klaus Fischer. Die einstige Stürmerlegende von Schalke 04 nämlich hatten sie und ein paar Landringhäuser Fußballfreundinnen kurz kennengelernt, als die Schalker Traditionsmannschaft zu einem Kick anlässlich eines Dorffestes in die kleine Ortschaft an den Deister gekommen war.

Die Moral stimmt auf jeden Fall im Team des Schlusslichts, das die erste Saison als Elferteam in der Kreisliga bestreitet und so gesehen jede Menge Lehrgeld bezahlt. Etwa mit 0:17 bei TSV Limmer III oder 0:14 bei der SG Everloh/Holtensen. Die etatmäßige Torfrau Celina Röhrs und ihre Vorderleute mussten schon kräftig einstecken.

Das tun sie tapfer mit Überzeugung und Leidenschaft. Vanessa Roßberger etwa. Die 22-jährige, genannt Nessa, spielt in der Innenverteidigung. Mit sieben Jahren begann sie beim SC Steinhude mit dem Fußball, musste sich dort als vorerst einziges Mädchen in Jungsmannschaften durchkämpfen. „Bis vor zwei Jahren stand ich für den SC Steinhude auf dem Platz, bis das Auflösen der Mannschaft drohte. Für mich war das definitiv keine Option, denn auf dem Fußballplatz zu stehen, ist für mich Freude pur“, erzählt sie. „In Barsinghausen traf ich dann auf lustige, tolle und vor allem sich gegenseitig unterstützende Menschen. Ich liebe meine Position als Innenverteidigerin. Dort kann man voll aufs Ganze gehen und sich doch mal den ein oder anderen blauen Fleck leisten. Fußball bedeutet für mich ein nie endender Verbesserungsprozess und eine nie endende Leidenschaft.“

Cathrin Steding (19) kickt bereits ewig. „Mein Vater war früher schon beim TSV Barsinghausen aktiv, weshalb ich so gesagt dort aufgewachsen bin. Es gab für mich keinen interessanteren Ort als das Waldstadion. Also habe ich angefangen, mit den Jungs zu spielen. Mit zwölf Jahren war ich dann bei den Mädchen der MSG Kirchdorf/Barsinghausen/Hohenbostel, habe aber bedingt durch die Arbeit später aufgehört bis ich Anfang dieses Jahres meinem Vater gesagt habe, dass ich wieder Fußball spielen will. Da es mich meistens nur mit meinem Papi gibt, war klar, wer in der neu zu gründenden Mannschaft der Trainer wird“, erklärt sie zugleich, wie ihr Vater mit ins Boot kam und nun angesichts der bisherigen Spielresultate auch noch den Psychologen spielt.

„Die Niederlagen lassen uns nicht kalt. Wir wissen, dass wir noch viel an uns arbeiten müssen. Den Kopf werden wir nicht hängen lassen, sondern weiter an uns arbeiten an und überlegen, was wir wie anders und besser machen können“, sagt Herbert Steding. Er verfügt über einen großen Kader von über 20 Spielerinnen. „Wir denken positiv. Das erste Jahr ist das schwerste, gerade weil wir neben routinierten auch viele junge und unerfahrene Spielerinnen haben.“

Wie es weiter geht im März nach der Winterpause? Steding zeigt Optimismus: „Wir haben gerade gezeigt, wie viel besser es in der Rückrunde laufen kann. Ich hoffe auf den ersten Sieg. Das würde auch der Moral Aufwind geben. Wir sind jedenfalls gespannt und geben niemals auf. Das kommt überhaupt nicht in Frage.“

Anzeige