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Voller Einsatz: Inoussa Djibo hängt sich beim NTSV Strand 08 rein. [Foto: noveski.com]
Er stammt aus Afrika, wurde beim spanischen Profiverein Racing Santander ausgebildet und spielt nun beim NTSV Strand 08 in der Schleswig-Holstein-Liga. Inoussa Djibó ist dank des Fußballs ordentlich herumgekommen. Nun möchte er seinem Heimatland etwas zurückgeben und sich mit der Nationalmannschaft für den Afrika Cup qualifizieren.
Er ist laufstark, kann sich in den Zweikämpfen behaupten und jederzeit den tödlichen Pass spielen. Inoussa Djibó zählt zu den besten defensiven Mittelfeldspielern der Schleswig-Holstein-Liga. Kein Wunder: Der 24-Jährige wurde dort geschult, wo die technische Ausbildung oberste Priorität genießt – in der Nachwuchsschmiede eines spanischen Profivereins. Djibó durchlief die Jugend von Racing Santander. Als er im Jahre 2009 in den Norden Spaniens kam, war der Verein noch eine echte Größe im spanischen Fußball. 41 Spielzeiten in der Primera Division hatte Racing Santander damals auf dem Buckel. Djibó träumte von seinem Durchbruch. „Ich war erst im Jugendteam von Santander. In meinem zweiten Jahr kam ich in das B-Team von Racing, wo ich ein fester Bestandteil war“, erzählt er im Gespräch mit FUSSBALL.DE .
Djibó trainierte sogar bei der 1. Mannschaft mit. Doch sein Traum vom Profidebüt blieb unerfüllt. Gelohnt haben sich die fünf Jahre in Spanien trotzdem. „Ich konnte mich dort ganz auf den Fußball konzentrieren und meine Spielübersicht sowie viel Taktisches und Menschliches mitnehmen.“ Genauso wichtig: Dank des Fußballs entfloh er der Perspektivlosigkeit in seinem Heimatland. Der 1,92 Meter große Athlet stammt aus Niger. Die westafrikanische Republik zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Rund 74 Prozent der Männer und 90 Prozent der Frauen sollen dort Analphabeten sein. Nicht einmal jeder zweite Mensch hat Zugang zu sauberem Trinkwasser. Djibó wollte ein besseres Leben. Als er mit 17 Jahren die Möglichkeit dazu erhielt, ging er das Abenteuer Europa an. „Ich musste meine Familie für meinen Fußballtraum verlassen“, erzählt er.
"Es wurde mit jedem Wechsel ein Stückchen kälter"
Überhaupt ist Djibó ein Mensch, der seine Chancen beim Schopfe packt. Im Sommer 2014 sah er in Spanien keine Perspektive mehr für sich. „Je älter ich wurde, desto wichtiger wurde es für mich, mich finanziell abzusichern. Dies konnte mein alter Verein leider nicht immer gewährleisten“, berichtet er. Sein Spielerberater stellte einen Kontakt zum NTSV Strand 08 her. Dessen Trainer Frank Salomon erzählt: „Djibó wollte gerne in der Oberliga Fuß fassen, um später auch höhere Ziele anzuvisieren. Seinem Agenten und persönlichem Freund war bekannt, das wir in Timmendorf weltoffen sind und er eine faire Chance bekommen würde.“ Der Mittelfeldspieler sorgte mit dafür, dass der Verein vergangenen Sommer von der Verbandsliga in die Schleswig-Holstein-Liga aufstieg. Trainer Salomon weiß: „Er würde sich gerne auch noch eine Klasse höher behaupten.“
Djibó hat sich im Norden der Bundesrepublik gut eingelebt. Er kann bereits einiges auf Deutsch verstehen, verständigt sich ansonsten auf Englisch. Selbst an die kalten Winter hat er sich gewöhnt: „Spanien war im Vergleich zu Afrika natürlich schon ein Unterschied. Aber das hat mich etwas auf Deutschland vorbereitet – es wurde mit jedem Wechsel ein Stückchen kälter.“ Immerhin hat er die Möglichkeit, gelegentlich nach Afrika zurückzukehren und etwas Sonne zu tanken. Djibó ist mittlerweile Nationalspieler im Niger. Bereits im März wurde er von Nationaltrainer Francois Zahoui eingeladen. Jedoch saß er auf der Bank, als die beiden Partien gegen Senegal anstanden. Anfang Juni gab er dann in der Afrika Cup-Quali gegen Namibia sein Debüt. „Wir waren sehr kaputt, als wir bei dem Spiel ankamen. Es war eine lange Reise nach Namibia“, erzählt er. Rund 4500 Zuschauer waren im Stadion, als Niger knapp mit 0:1 verlor. „Es war ein sehr hartes, zweikampfgeprägtes, schnelles und wirklich gutes Fußballspiel. Wir machten leider einen Fehler und verloren das Match.“
Trotzdem ist er überzeugt, dass der Nationalmannschaft von Niger eine gute Zukunft bevorsteht. Zwar steht sein Team im FIFA-Ranking lediglich auf Position 128. Doch hat er einige Mitspieler, die viel Profierfahrung mitbringen. Stürmer Moussa Maazou spielte zum Beispiel früher für ZSKA Moskau, war außerdem in der Europa League aktiv. Mittelfeldspieler Amadou Moutari steht bei dem russischen Erstligisten Anzhi Makhachkala unter Vertrag. „Wir haben gute Spieler und ich denke, wir werden uns nächstes Jahr für den Afrika Cup qualifizieren“, sagt Djibó. Er möchte unbedingt ein Teil des Teams sein: „Ich glaube an mich und meine Stärken. Ich denke, dass ich gute Chancen habe.“ Von seinen Mannschaftskameraden beim NTSV Strand 08 wird er schon jetzt als „Legende“ bezeichnet. Vielleicht wird er irgendwann tatsächlich noch zu einer …
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