SV Sonsbeck: Und sie treffen und treffen
Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften? Die Frauen des SV Sonsbeck könnte auch die "Abteilung Attacke" in der Kreisliga zum Titel führen.
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Der 1. FC Phönix Lübeck verlor zwar das DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund mit 1:4, ist dafür aber um eine unvergessliche Erfahrung reicher. Johann Berger, der 25-jährige Kapitän von Lübeck, sprach nach dem Spiel mit DFB.de über das größte Fußball-Erlebnis seiner Karriere.
FUSSBALL.DE: Herr Berger, wie hat es sich angefühlt, vor 50.971 Zuschauern in das Hamburger Volksparkstadion einzulaufen. Haben Sie in Ihrer Fußball-Karriere schon einmal etwas Vergleichbares erlebt?
Johann Berger: Ich stand schon einmal bei Hansa Rostock zu Drittliga-Zeiten im Kader, als wir ein Auswärtsspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern auf dem Betzenberg hatten. Das ist von der Stadiongröße ähnlich gewesen, allerdings ging es natürlich nicht gegen solch einen Gegner wie Dortmund - und auch nicht in diesem Rahmen. Das war heute ein überragendes Erlebnis. Vor über 50.000 Menschen zu spielen, ist einfach überwältigend. Für Spieler wie uns lässt sich etwas Besseres im Fußball kaum erträumen. Das hat riesigen Spaß gemacht. Ich denke, wir haben uns auch teuer verkauft. Ich werde alles daran setzen, dass ich so etwas noch einmal erleben darf.
Und wie fällt Ihr Fazit zum Spiel aus? Ihre Mannschaft hat immerhin ein Tor geschossen und zudem dreimal Aluminium getroffen…
"Ich habe es total genossen, vor so vielen Zuschauern zu spielen. Das hätten wir in Lübeck nicht ermöglichen können"
Berger: Die ersten beiden Gegentore waren sehr unglücklich – erst per Eckball, dann per Elfmeter. Wir haben da kurz geschlafen. Und Dortmund hat das gut ausgespielt. Mit ein bisschen Spielglück bei den Aluminium-Treffern hätten wir das Spiel noch enger gestalten können. Nichtsdestotrotz war das einfach eine sehr gute Leistung von uns. Jeder kann mit einem super Gefühl aus dem Spiel rausgehen und sagen, er hat alles gegeben. Ich bin stolz auf die Mannschaft und alle im Verein, die das möglich gemacht haben.
Was war der Schlüssel dafür, dass Sie nach dem Anschlusstreffer zum 1:3 so eine starke Phase mit den drei angesprochenen Pfosten- bzw. Lattentreffern hatten?
Berger: Ich glaube, wir haben gemerkt, dass Dortmund das vielleicht einfach locker herunterspielen möchte. Natürlich war der Ballbesitz überragend von Dortmund. Deren Ballsicherheit war gerade im Mittelfeld extrem hoch. Trotzdem haben sie vielleicht gedacht, dass das Spiel so herunterplätschert. Dadurch kamen wir zu unseren Chancen, denn wir können auch zocken. Mit etwas Glück machen wir noch ein, zwei Tore, dann hätte es besser ausgesehen. Aber wir können auch so stolz auf uns sein.
Welche Gegenspieler von Borussia Dortmund haben Sie besonders beeindruckt?
Berger: Das ganze Mittelfeld mit Pascal Groß, Emre Can und Julian Brandt. Vor allem Brandt ist in Deutschland mein Lieblingsspieler. Ich habe nach dem Spiel sogar sein Trikot bekommen. Das war für mich auch in der Hinsicht ein sehr guter Tag.
Und dann führte sein Ballverlust auch noch zum Tor Ihrer Mannschaft…
Berger: Genau, da hat er auch noch unfreiwillig unser Tor eingeleitet (lacht) . Aber es war ansonsten klasse zu sehen, wie Brandt mit einem Kontakt in die richtige Richtung aufdreht, auch seine Leichtfüßigkeit mit und ohne Ball ist brutal stark. Das 3:0 macht er überragend, nimmt den Ball richtig geil herunter und schiebt den Ball locker ins Tor. Er spielt nicht ohne Grund dort, wo er heute ist. Für mich war es ein absolutes Highlight, gegen ihn zu spielen.
Normalerweise kann sich der Gastgeber im DFB-Pokal der Unterstützung des Publikums sicher sein. Nun allerdings bestand der Großteil der Zuschauer aus Dortmund-Fans. Hat es sich dadurch wie ein Auswärtsspiel angefühlt?
Berger: Es hat sich angefühlt wie ein Auswärtsspiel, das ist klar. Mit dieser Wucht, die die Dortmunder auf die Ränge bringen, war uns das schon vorher klar. Aber es war auch sehr cool. Ich habe es total genossen, vor so vielen Zuschauern zu spielen. Das hätten wir in Lübeck nicht ermöglichen können. Ich bin sehr froh, dass wir das Spiel im Volksparkstadion austragen konnten. Es hat riesigen Spaß gemacht.
Und wie geht es nun in der Regionalliga Nord weiter?
Berger: Wir sind mit einer Niederlage in die Saison gestartet, haben dann zuletzt aber gegen den VfB Oldenburg gewonnen. So schön das Pokalspiel auch war, müssen wir dennoch schnell in den Liga-Alltag zurückfinden. Wir dürfen nicht die nächsten ein, zwei Wochen verschlafen und in Erinnerungen schwelgen. Das war ein super Tag, aber ab jetzt müssen wir uns voll auf die nächste Aufgabe beim SV Todesfelde konzentrieren.
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