OSLO: Das WM-Finale 1990: Ein historischer Triumph für Deutschland
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Madeline Gier in Recklinghausen: "Für mich ist es ein neues Kapitel in meinem Leben, darauf freue ich mich sehr."[Foto: Getty Images/imago/1. FFC Recklinghausen,Collage FUSSBALL.DE]
Madeline Gier studiert Bio und Sport an der Universität Duisburg-Essen. Da kommt es der 24-Jährigen gelegen, dass seit Ausbruch der Corona-Pandemie online studiert wird und sie nicht von ihrem Wohnort Oberhausen nach Essen fahren muss. Zudem hat sie gerade ihren Verein gewechselt – statt für den 1. FC Köln ist die U 20-Weltmeisterin von 2014 nun für den Regionalligisten 1. FFC Recklinghausen am Ball. FUSSBALL.DE hat sich mit ihr über Weltmeisterschaften, Fußball in Pandemie-Zeiten sowie den schwierigen Spagat zwischen Ausbildung und Fußball unterhalten.
FUSSBALL.DE: Madeline Gier, warum sind Sie vom Bundesligisten 1. FC Köln zwei Klassen tiefer zum 1. FFC Recklinghausen gewechselt?
Madeline Gier: Weil ich mich jetzt in einer Phase meines Studiums befinde, in dem es für mich sehr schwierig geworden wäre, das mit dem Fußball unter einen Hut zu bekommen. Sechsmal in der Woche 60 Kilometer nach Köln zum Training zu fahren und gleichzeitig viele Klausuren zu schreiben, das geht einfach nicht. Daher war für mich jetzt der Zeitpunkt gekommen, um fußballerisch einen Schritt zurück zu gehen.
Seit Sie 16 sind, haben Sie in der Bundesliga gespielt - in Duisburg, Essen, Mönchengladbach, Leverkusen und zuletzt Köln...
"Für mich stand nie zur Debatte, dass ich mich ausschließlich auf den Fußball konzentrieren werde"
Gier: Ja, das war eine schöne Zeit mit vielen tollen Erfahrungen. Für mich stand aber nie zur Debatte, dass ich mich ausschließlich auf den Fußball konzentrieren werde. Ich wollte unbedingt mein Abitur machen und danach studieren. Im professionellen Fußball ist meist mit 30, spätestens mit Mitte 30, Schluss. Bis dahin kann man damit auch seinen Lebensunterhalt bestreiten, aber die wenigsten können Rücklagen für die Zeit danach bilden. Von daher war für mich klar, dass ich meine Ausbildung durchziehen werde.
Mit 18 Jahren sind Sie U 20-Weltmeisterin geworden. War das der Höhepunkt Ihrer Karriere?
Gier: Vom Titel her natürlich schon, allerdings bin ich bei dem Turnier 2014 in Kanada nicht zum Einsatz gekommen. Solch ein Titel zählt ja immer mehr, wenn man selbst gespielt hat. Dennoch fühle ich mich natürlich als Weltmeisterin. Bei der U 20-WM zwei Jahre später in Papua-Neuguinea war das anders. Da sind wir zwar nicht Weltmeisterinnen geworden, sondern im Viertelfinale ausgeschieden, aber da habe ich regelmäßig gespielt und von daher viele sehr schöne Erinnerungen an das Turnier.
Ihre beiden WM-Teilnahmen waren ja fast Weltreisen. Wie konnten Sie damals Schule beziehungsweise Studium und Fußball im Nationaltrikot vereinbaren?
Gier: Der DFB hat ja immer Wert darauf gelegt, dass auch die Ausbildung außerhalb des Platzes gefördert wird. Bei den großen Turnieren waren daher im Staff immer auch Mitarbeiter, die sich darum gekümmert haben, dass wir auch ab und zu mal in die Bücher geguckt haben. (lacht) Bei der U 20-WM 2014 in Kanada war ich noch Schülerin. 2016 in Papua-Neuguinea war dann ein knappes halbes Jahr nach meinem Abi, da gab es teilweise auch schon Onlinemodule an der Uni.
Wie haben Sie ab Mitte März die Corona-bedingte Pause verbracht?
Gier: Das war eine besondere Situation, aber als der Lockdown kam und nicht mehr trainiert beziehungsweise gespielt werden konnte, habe ich mich damit arrangiert. Dann muss halt der Fußball einmal hinten anstehen, denn die Gesundheit aller Menschen geht vor. Wir hatten Laufpläne, außerdem habe ich zu Hause viele Stabilitäts- und Kraftübungen absolviert. Wenn du plötzlich für dich selbst trainierst, musst du viel Disziplin und Durchhaltevermögen mitbringen. Ich glaube, das trifft auf mich zu. Trotzdem war es schwierig, die Spannung hochzuhalten, weil man ja nicht wusste, wann und wie es weitergehen würde.
Ende Mai ging es dann weiter...
Gier: Das waren sehr stressige Wochen für mich, denn wir hatten nicht nur innerhalb von vier Wochen acht Spiele, sondern ich hatte mich zu der Zeit auch für viele Prüfungen an der Uni angemeldet und musste eine Menge lernen. Seit Ende Juni kann ich mich nun voll aufs Studium konzentrieren, denn ich möchte jetzt möglichst bald meinen Abschluss machen.
Auch der 1. FFC Recklinghausen formuliert hohe Ziele: Unter der neuen Trainerin, der ehemaligen italienischen Nationalspielerin und zweimaligen EM-Teilnehmerin Laura Neboli, soll der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelingen. Mit Ihnen als Führungsspielerin?
Gier: Mit diesem Begriff tue ich mich schwer, denn Fußball ist ein Mannschaftssport. Alleine erreichst du da nichts. Ich möchte beim 1. FFC Recklinghausen gerne meine Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren in der Bundesliga sammeln durfte, einbringen. Wir haben eine junge Truppe zusammen, mit der wir höhere Ziele angreifen können. Für mich ist es wieder ein neues Kapitel in meinem Leben, darauf freue ich mich schon sehr.
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