1:0 gegen Hannover II: Würzburg im Vorteil
Die Würzburger Kickers haben gute Chancen den Aufstieg in die 3. Liga perfekt zu machen. Der frühere Zweitligist behielt im Hinspiel gegen die U 23 von Hannover 96 mit 1:0 (1:0) die Oberhand.
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Alexander Neumann: "Wir setzen uns aber kein klares Tabellenziel."[Foto: Imago]
Der langjährige Junioren-Nationalspieler Alexander Neumann (33) kickt bereits seit 2014 für den "Dorfklub" SV Drochtersen Assel in der Regionalliga Nord und ist inzwischen Kapitän. Mit 13 Treffern gehört er zu den besten Liga-Torschützen und hat auch Chancen auf die Torjägerkanone für alle. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Neumann über seine Verbundenheit zum Klub und die Torjägerkanone.
FUSSBALL.DE: 18 Spiele, 13 Tore: Kann man nach lediglich vier Toren in der vergangenen Saison von einem erfolgreichen Comeback sprechen, Herr Neumann?
Alexander Neumann: Durchaus. Während der beiden vorherigen Spielzeiten war ich nie wirklich im Rhythmus. Nach der Corona-Saison kam noch eine langwierige Verletzung dazu, die mich aus der Bahn geworfen hat. Diesmal hatten wir eine komplette Saisonvorbereitung und ich bleibe von Verletzungen größtenteils verschont. Aber die gute Torausbeute hat auch andere Gründe. Mit Frithjof Hansen haben wir einen neuen jungen Trainer, der sehr offensiv spielen lässt. Das kommt unter anderem mir zugute. Zwischenzeitlich stellten wir in dieser Saison sogar den besten Angriff der Regionalliga Nord. Und insgesamt ist es auch so, dass meine Erfahrung sicher hilft, vor dem Tor die richtigen Entscheidungen zu treffen. Scheinbar ist es wirklich so, dass man als Stürmer erst ab 30 Jahren so richtig gefährlich wird. (lacht)
Mit Ihren 13 Treffern haben Sie auch noch Chancen auf die Torjägerkanone für alle, stehen im bundesweiten Ranking auf Platz fünf. Wie sehr schielen Sie darauf?
Neumann: Es ist schön, dass ich derzeit so weit oben stehe. Schon jetzt ist so gut wie klar, dass es - gemessen an den Toren - die beste Regionalligasaison meiner Karriere wird. Alles, was jetzt noch kommt, ist Bonus. Ob ich die Kanone schlussendlich wirklich holen kann, ist für mich aber Nebensache.
Wie bewerten Sie die Konkurrenz? Wer hat die besten Karten in der 4. Liga?
Neumann: Adam Jabiri vom 1. FC Schweinfurt 05 aus der Regionalliga Bayern steht nicht umsonst mit 17 Treffern an der Spitze. Mit fast 40 Jahren immer noch so häufig zu treffen, ist beeindruckend. Das zeigt mir auch, dass ich möglicherweise noch ein paar Jahre länger kicken kann. (lacht) Wenn Jabiri so weitermacht, ist er vermutlich nur schwer einzuholen. Aber ich gebe mein Bestes, um dranzubleiben.
Auch dank Ihrer Tore spielt die SVD wieder eine sehr solide Saison. Wie zufrieden sind Sie im Team mit dem Überwintern auf Tabellenplatz sechs?
Neumann: Tatsächlich sind wir eher unzufrieden. Seit Oktober haben wir nur noch ein Spiel gewonnen - zuvor waren wir sogar Tabellenführer. Wir können es deutlich besser und es wäre in den zurückliegenden Wochen mehr drin gewesen. Daher ärgert es uns, nur auf Platz sechs in die Winterpause zu gehen.
Wohin soll es in der zweiten Saisonhälfte gehen?
Neumann: Grundsätzlich sollte es unser Ziel sein, enge Spiele wieder mehr für uns zu entscheiden. Wenn uns das gelingt, können wir auch noch einige Plätze klettern. Wir setzen uns aber kein klares Tabellenziel.
Die SV Drochtersen/Assel spielt seit 2015 viertklassig, Sie kamen bereits ein Jahr zuvor zur SVD. Was hält Sie so lange beim Dorfklub?
Neumann: Bei meinem Wechsel nach Drochtersen kickte der Verein noch in der Oberliga, Trainer war Enrico Maaßen, der heutige Chefcoach des FC Augsburg in der Bundesliga. Es herrschte von Beginn an eine große Euphorie im Team, und Enno hatte eine klare Vision - es sollte so schnell wie möglich in die Regionalliga gehen. Das haben wir im ersten Jahr auf Anhieb geschafft. Anschließend hatten wir gemeinsam viele erfolgreiche Jahre in der 4. Liga. Insgesamt war es mit Enrico Maaßen eine wunderbare Zeit. Unter seiner Regie hatten wir immer extrem viel Spaß. Seine Leidenschaft und positive Art waren sicher ausschlaggebende Faktoren, weshalb ich nie darüber nachgedacht habe, den Verein zu wechseln. Hinzu kommt auch, dass der Kern des Teams über die Jahre immer zusammengeblieben ist. Auch diese Kontinuität macht uns aus und ist einer der Erfolgstreiber.
Es gab also nie die Ambition, höherklassig oder bei einem größeren Viertligisten zu spielen?
Neumann: Es gab zwar durchaus die eine oder andere Anfrage, aber wirklich in Frage kam ein Wechsel für mich nie. Das liegt auch an meiner privaten und beruflichen Situation. Mit zwei Kindern und einem tollen Job in einer Steuer- und Wirtschaftsprüfungskanzlei in Bremen möchte ich schon lange nicht mehr für den Fußball weit wegziehen. Als junger Spieler hatte ich diese Erfahrung bereits gemacht - und die war eher negativ. 2010 wechselte ich aus der U 19 des SV Werder Bremen zum VfL Bochum und hatte große Hoffnungen, dort Profi zu werden. Nach zwei wenig erfolgreichen Jahren in der zweiten Mannschaft kehrte ich in meine Heimat im Norden zurück und hatte zunächst sogar Probleme, einen Klub in der Oberliga zu finden. Jetzt bin ich glücklich, dass ich schon so lange bei einem Regionalligisten auf hohem Niveau kicken darf.
Jetzt ist erst einmal Winterpause. Freuen Sie sich auf die fußballfreie Zeit oder können Sie es schon jetzt kaum abwarten, wieder auf dem Platz zu stehen?
Neumann: Auf die Pause freue ich mich aus mehreren Gründen. Erst einmal ist es schön, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen und etwas herunterzufahren. Außerdem tut es uns auch aus sportlicher Sicht nach den wenigen Erfolgserlebnissen in den vergangenen Wochen gut, uns neu zu sortieren und die Akkus aufzuladen, um dann im Januar wieder neu angreifen zu können.
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