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Annika Reutzel: "Ich erkenne schnell, in welche Schnittstelle ich laufen muss, um zum Abschluss zu kommen."[Foto: privat]
Mit 20 Treffern in nur sechs Spielen führt Angreiferin Annika Reutzel souverän die Torjägerliste in der Frauen-Oberliga Fulda-Süd an. Die 22 Jahre alte Kapitänin will mit ihrem Fusionsverein FSG Obere Nidder in die Gruppenliga aufsteigen. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht die angehende Handelsfachwirtin über Schusstechnik, Bastian Schweinsteiger, ihr Vorbild Alexandra Popp und die Nummer "11".
FUSSBALL.DE: Seit Mitte Oktober ruht wegen der Corona-Pandemie der Ball. Wie sehr fiebern Sie dem Re-Start im neuen Jahr entgegen, um wieder auf Torejagd gehen zu können, Frau Reutzel?
Annika Reutzel: Schon sehr, zumal wir erst seit diesem Sommer unter einem neuen Namen auflaufen und einen glänzenden Start hingelegt haben. Zum Zeitpunkt der Unterbrechung war nicht nur ich, sondern auch die gesamte Mannschaft richtig gut drauf.
Ihr früherer Verein SpVgg. Hartmannshain/Herchenhain/Burkhards spielt seit dieser Saison als FSG Obere Nidder in der Frauen-Oberliga Fulda-Süd. Warum?
"Früher fand ich Bastian Schweinsteiger super, heute finde ich Robert Lewandowski gut. Vor allem bin ich aber ein Fan von Nationalspielerin Alexandra Popp"
Reutzel: Die FSG Obere Nidder verfügte zuvor über keine Frauenmannschaft, sodass die Spielerinnen nach ihrer Jugendzeit den Verein verließen. Durch die Fusion haben wir für beide Klubs eine Win-Win-Situation geschaffen. Die vier Nachwuchsspielerinnen, die aus dem Nachwuchs der FSG Obere Nidder in unseren Frauenkader aufgerückt waren, machen ihre Sache auch richtig gut.
Seit Saisonbeginn treffen Sie konstant. Beim 10:3 gegen den BSC Spielberg gelangen Ihnen sogar acht Tore in einem Spiel. Warum lief es an diesem Tag so gut?
Reutzel: Das war wie im Traum und lief wie am Schnürchen. Es war vor allem eine super Mannschaftsleistung. Meine Mitspielerinnen hatten mir die Bälle sehr gut aufgelegt und an diesem Tag hat bei mir einfach alles geklappt.
Wo liegen Ihre Stärken und wo müssen Sie sich noch verbessern?
Reutzel: Meine Schusstechnik ist nicht so schlecht und auch in den Zweikämpfen kann ich mich meistens durchsetzen. Läuferisch kann ich dagegen noch eine Schippe drauflegen. Wenn es mal nicht läuft, stecke ich zu schnell den Kopf in den Sand. Daran will ich arbeiten.
Sind Sie also mehr die Strafraumstürmerin, die auf ihre Chancen lauert?
Reutzel: Ganz ehrlich: Ich laufe einfach nicht so gerne. Deshalb habe ich mir auch für die erneute Corona-Zwangspause in diesem Bereich einiges vorgenommen, um beim Re-Start richtig fit zu sein.
Was steht während der Fußballpause im "Homeoffice" auf dem Programm?
Reutzel: Ich absolviere Waldläufe, arbeite an Trainingsprogrammen und Workouts, die man sich im Internet anschauen kann. Außerdem sorgt mein älterer Bruder Lukas, der Abwehrspieler bei unserem Heimatverein VfR Wenings ist, ebenfalls dafür, dass wir beide in Form bleiben. (lacht) Wir treffen uns auf dem Sportplatz und ich versuche, mich in Eins-zu-Eins-Situationen gegen ihn durchzusetzen. Das hilft mir sehr.
Wie sehr werden Ihnen die Weihnachtsfeiertage beim Fitnessprogramm in die Quere kommen?
Reutzel: Ich esse gerne Weihnachtsplätzchen und muss beim Gang auf die Waage deshalb aufpassen. (lacht)
Welche Ziele verfolgen Sie mit der FSG Obere Nidder?
Reutzel: Unser Ziel ist es, in die Gruppenliga aufzusteigen. Mit den jungen Spielerinnen, die neu hinzugekommen sind und über sehr viel Potenzial verfügen, sehe ich dafür gute Chancen.
Bislang haben Sie in jedem Spiel mindestens ein Tor und insgesamt 20 von 28 Treffern für Ihr Team erzielt. Warum sind Sie so unglaublich torgefährlich?
Reutzel: Früher habe ich einige Zeit in der Frankfurter Regionalauswahl gespielt und profitiere immer noch von den Erfahrungen, die ich dort gesammelt habe. Ich erkenne schnell, in welche Schnittstelle ich laufen muss, um zum Abschluss zu kommen. Ich spekuliere auf die Fehler der gegnerischen Abwehrspielerinnen und erziele so viele Tore.
Sie haben schon früh angefangen. Wurde Ihnen der Fußball in die Wiege gelegt?
Reutzel: Das kann man so sagen. Mein Vater Ralf, der auch für die erste Mannschaft beim VfR Wenings am Ball war, hat mir alle Tricks beigebracht. Im frühen Kindesalter haben wir zusammen auf der Straße gekickt und sonntags habe ich mir seine Spiele angeschaut.
Welche Vorbilder hatten Sie in der Jugend und von wem haben Sie sich am meisten abgeguckt?
Reutzel: Früher fand ich Bastian Schweinsteiger super, heute finde ich Robert Lewandowski gut. Vor allem bin ich aber ein Fan von Nationalspielerin Alexandra Popp. Wenn ich die Möglichkeit dazu habe, dann besuche ich mit einigen Mitspielerinnen die Heimspiele von Eintracht Frankfurt in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga an. Dort habe ich auch DFB-Kapitänin Alex Popp mit dem VfL Wolfsburg zuletzt gesehen.
Was treibt Sie an und woher nehmen Sie die Motivation?
Reutzel: Ich bin einfach nur torhungrig, habe bislang 20 Treffer erzielt und will am Ende der Saison in der Torjägerliste wieder ganz oben stehen. In der vergangenen Saison waren mir "nur" 15 Treffer gelungen. Für jedes Spiel habe ich mir mindestens ein Tor vorgenommen.
Haben Sie bestimmte Rituale, die vor jeder Partie eingehalten werden?
Reutzel: Rituale habe ich nicht, aber seit meiner Kindheit laufe ich mit der Nummer "11" auf. Das ist auch die Rückennummer von Alexandra Popp. Das Trikot darf in der Kabine keine außer mir aus dem Koffer holen.
Sie arbeiten für eine große Einzelhandelskette. Sind Sie im Berufsleben genauso ehrgeizig?
Reutzel: Ich mache aktuell eine Weiterbildung zur Handelsfachwirtin. Wenn alles gut läuft, bin ich im nächsten Jahr im März damit fertig. Die Teamarbeit auf der Arbeit spiegelt sich auf dem Fußballplatz wider und kommt mir dabei zu Gute. Nach einem stressigen Arbeitstag freue ich mich immer darauf, meinem Hobby auf dem Fußballplatz nachgehen zu können. Wir alle hoffen deshalb sehr darauf, dass wir im neuen Jahr so bald wie möglich wieder mit dem Training loslegen dürfen.
Ihr hattet in diesem Jahr ähnliche Erlebnisse auf dem Platz? Ihr habt außergewöhnliche Top-Torjäger*innen in euren Reihen? Ihr habt unvergessliche Derbys gespielt oder beeindruckende Serien hingelegt? Dann sendet doch eine kurze Mitteilung mit den passenden Kontaktdaten per E-mail an die Adresse fussball.de@dfb.de oder schickt uns eine DM bei Instagram. Wir freuen uns auf eure Nachrichten!
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