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150 Zuschauer*innen bei der Turnierpremiere der Heavy Kickers: "Wir wollen weiterhin Interesse für unser Projekt wecken".[Foto: PSV Bork]
Gemeinschaft, Spaß und Gesundheit - darum geht es den "Heavy Kickers" des PSV Bork. Mike Kraus hat den Verein vor zwei Jahren ins Leben gerufen. Mit uns spricht er über die Motive und eine Deutschlandpremiere am vergangenen Wochenende.
Heavy Kickers - was sich zunächst nach einer Neuauflage der etwas in die Jahre gekommenen und mit ein paar Kilogramm zu viel ausgestatten Kinderserie "Kickers" anhört, hat einen ernsten, aber schönen Hintergrund. Die Heavy Kickers um Gründer Mike Kraus bestehen tatsächlich ausschließlich aus übergewichtigen Männern, die ihrem Lieblingssport nachgehen wollen und noch viel wichtiger: gemeinsam etwas für ihre Gesundheit tun.
Im Juli 2019 wurde die Mannschaft, die unter der Vereinsführung des PSV Bork spielt, gegründet. "Die Idee ist es, Fußballbegeisterte, die zu viel Speck auf den Rippen haben, wieder von der Couch zu holen", erklärt Kraus. Die Probleme für übergewichtige Sportler liegen laut dem Teammanager auf der Hand. In den regulären Mannschaften gibt es kaum Möglichkeiten, an Spielzeit zu kommen, das Tempo ist zu hoch und es erscheint unmöglich mitzuhalten. Deshalb die Gründung der Mannschaft, doch dabei soll es nicht bleiben. Kraus hat noch weitere Ziele: "Die Mission ist es andere zu begeistern, ebenfalls solche Mannschaften zu gründen und Vereine anzusprechen, um sie dabei zu unterstützen."
Das Schöne an der Sache: Jeder kann mitmachen. "Es finden sich viele unterschiedliche Charaktere bei uns. Wir sind von der Altersklasse bei ca. 24 bis 52 Jahren. Beruflich ist alles dabei - vom Kaufmann, Firmeninhaber bis zum Handwerker und Studenten", berichtet Kraus. Für ihn selbst war nach einem Kreuzbandriss Schluss mit Fußball. Nach der Operation traten bei ihm Thrombose und eine Lungenembolie auf - danach war die Angst zu groß, dass so etwas nochmal passiert.
Heute geht es ihm wieder viel besser. Dafür hat auch der Fußball gesorgt: "In der Gemeinschaft und mit der Bewegung hilft es ungemein körperliche und auch psychische Belastungen zu verarbeiten. Wir haben im Team einige, die ein sehr geringes Selbstwertgefühl haben, hier helfen die Teamkollegen ungemein und bauen einen wieder auf. Niemand muss sich schämen oder erklären. Das hilft, um wieder auf die Beine zu kommen", so Kraus.
Die Initiative kommt an. Mittlerweile gibt es im Umkreis Bork weitere "Mannschaften für Übergewichtige". "Auch in Norddeutschland im Raum Kiel und Flensburg hat sich die Idee rumgesprochen", berichtet Kraus. "Trotzdem bleibt ein Problem bestehen: Wir finden eigentlich keine gleichwertigen Gegner. Viele Freundschaftsspiele, die wir bestreiten sind gegen dritte Mannschaften, Alte Herren aber auch Damenmannschaften". Um dem entgegen zu wirken benötigt der Verein Aufmerksamkeit und Reichweite: "Deshalb ist es uns sehr wichtig auf unser Projekt hinzuweisen und auch Hilfestellung anzubieten, um Mannschaften für Übergewichtige ins Leben zu rufen. Die Vereine bitten wir inständig diese Idee zu unterstützen", erklärt Kraus.
Dafür nutzt der Verein vor allem Social-Media-Kanäle wie Facebook . Dort wird immer wieder auf Aktionen und Spiele hingewiesen. So auch auf das erste Turnier für übergewichtige Fußballmannschaften in Deutschland. Die PSV Bork Heavy Kickers waren Gastgeber im Rahmen des Fünferturniers, bei dem im Modus "Jeder gegen Jeden" mit anschließendem Spiel um Platz drei und Finale gespielt wurde. "Man merkt, dass es wesentlich besser ist, wenn man gegen Mannschaften auf Augenhöhe spielen kann. Die Spiele sind alle knapp ausgegangen und es waren schöne Szenen und Zweikämpfe dabei." Der Wanderpokal verblieb letztlich in Bork. Die Heavy Kickers besiegten die Teutonia Vikings mit 1:0. Eine Neuauflage im nächsten Jahr ist garantiert.
Rund 150 Zuschauer*innen sorgten am Platz für gute Stimmung. Auch Corona machte den Teams keinen Strich durch die Rechnung. "Wir wollen weiterhin Interesse für unser Projekt wecken. Der Bedarf an unseren Mannschaften ist riesig. Wir wollen aufzeigen, dass es funktioniert, eine großartige Gemeinschaft zu finden. Es ist unter Gleichgesinnten leichter, trotz Übergewicht wieder mit dem Lieblingssport Fußball anzufangen", freut sich Kraus über die zahlreichen Besucher*innen und das Interesse.
Dass die Männer neben einem großen Körper auch ein großes Herz haben, zeigt die eigens organisierte Tombola: Durch Sachspenden und Würstchenverkauf kamen rund 700 Euro Erlös zusammen. Diese wurden umgehend an die Flutopfer im Ahrtal gespendet.
Weitere Infos findet ihr unter der Website der Heavy Kickers und auf Facebook.
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