Reckenfeld stolz: 175 Gegentore, aber 1 Punkt

16 Spiele, sechs Tore und sage und schreibe 175 Gegentore: Dafür hat die Frauenmannschaft des SC Reckenfeld aber ihren ersten Punkt geholt. Ohnehin lassen sich die Mädels vom überschaubaren Erfolg nicht unterkriegen.

In Sachen Motivation können sich einige Fußballer von den Mädels des SC Reckenfeld noch eine Scheibe abschneiden. Nach 14 Niederlagen in Serie wurde die Prognose ihres Trainers Siggi Redmer („Der Erfolg wird irgendwann von ganz alleine kommen“) am 15. Spieltag wahr. Beim 2:2 gegen den SC Altenrheine aus der Kreisliga A im Kreis Steinfurt erkämpften sie sich endlich ihren ersten Punkt. Das Küken der neu gegründeten Mannschaft, die 16-jährige Louisa Börger, versenkte das runde Leder aus gewagter Distanz. Nadja Quadflieg erhöhte in der 34. Minute gar auf 2:0. Die zwei Gegentreffer, die noch fielen, kosteten zwar den Sieg, waren für das Team aber zu verschmerzen. Erfolg liegt ja auch immer im Auge des Betrachters.

„Das erste Unentschieden war toll. Wir sind das Verlieren gewohnt, aber jetzt sind die Mädels noch motivierter“, sagt Redmer im Gespräch mit FUSSBALL.DE . Das demonstrierten sie auch bei ihrem folgenden Spiel. Anstatt haushoch zu verlieren, verließen sie den Platz nur mit einer knappen 1:2-Niederlage. Das Tor erzielte wieder Nachwuchshoffnung Börger. Am Sonntag wollen die Reckenfelder bei der SG Lau-Brechte/Weiner nachlegen. 

Erstes Team seit 20 Jahren

"Die Mannschaft ist einfach der Wahnsinn"

„Die Mannschaft ist der absolute Wahnsinn. Sie haben alle Lust auf Fußball. Die Trainingsbeteiligung liegt bei 17 Mädels. Einfach top!“, schwärmt Coach Redmer. Es wird fleißig weiter trainiert, die Motivation bleibt nicht auf der Strecke. Ihren Humor vergessen die Kickerinnen dabei auch nicht. Seit mehr als 20 Jahren hat der SC Reckenfeld wieder eine Damenmannschaft, zusammengestellt aus erfahrenen Kickerinnen und blutigen Anfängerinnen. Einige der Mädels spielten schon gemeinsam in der Reckenfelder U 17.

Im vergangenen Sommer kamen dann acht motivierte Spielerinnen zu Redmer und fragten, ob er sie trainieren könne. „Wenn ihr 15 Leute seid, könnt ihr euch nochmal melden“, sagte er und lehnte zunächst ab. Beim ersten Training liefen dann 19 hoch motivierte Mädels auf. Jetzt gehören der Mannschaft 23 Fußballerinnen an. Neu dazugekommen sind zwei gelernte Torhüterinnen: Alica Fundke und Svenja Kerstin. Auch das Team um Redmer vergrößerte sich. Co-Trainer Tobias Dömer und Torwarttrainer Dietmar Grämer unterstützen den Übungsleiter tatkräftig bei seiner Premiere im Frauenfußball. „Die Mannschaft wird immer besser. Unser Ziel ist es, in ein bis zwei Jahren in die Bezirksliga aufzusteigen“, sagt Redmer. Mit ihrer Motivation und ihrem Kampfgeist sind sie für dieses Ziel bestimmt gut aufgestellt.