Die beiden Traditionsklubs Karlsruher SC und SV Waldhof Mannheim lieferten sich wenige Wochen nach ihren jeweiligen Aufstiegsfeiern ein spektakuläres Finale um den Verbandspokal von Baden. Vor 7367 Zuschauern im Wildparkstadion zwang der künftige Zweitligist KSC im Rahmen des „Finaltags der Amateure“ den Regionalliga Südwest-Meister und Drittligaaufsteiger aus Mannheim nach einem 0:2-Rückstand noch 5:3 (2:2) in die Knie und verteidigte damit seinen Titel aus dem Vorjahr.
Saliou Sané (26./45.+1), Damian Roßbach (49.), Burak Camoglu (62.) und Marvin Wanitzek (89.) ließen das Team von KSC-Trainer Alois Schwartz jubeln. Für den SV Waldhof waren Marco Meyerhöfer (18.), Maurice Deville (24.) und Jannik Sommer (77.). Karlsruhes Mittelfeldspieler Martin Röser sah wegen einer Unsportlichkeit die Gelb-Rote Karte (60.).
Für die Karlsruher ist es insgesamt der siebte Triumph im Badischen Pokal. Dreimal
holte die erste Mannschaft, viermal die U 23 den Landespokal. Das SV Waldhof muss dagegen weiter auf den dritten Titel warten. Zuletzt gewann Mannheim den Wettbewerb im Jahr 1999. Für den DFB-Pokal waren beide ehemaligen Bundesligisten aber schon vor dem Anpfiff qualifiziert, weil der KSC schon durch seine Spitzenposition das Ticket gelöst hatte.
Mannheim stürmisch - Zwei Tore in sechs Minuten
Mete Celik hatte die erste Torchance für die von Bernhard Trares trainierten Gäste, scheiterte jedoch mit einem Flachschuss am gut reagierenden KSC-Schlussmann Benjamin Uphoff, der sich von Beginn an nicht über mangelnde Beschäftigung beklagen konnte. Ein Versuch von Jannik Sommer verfehlte den KSC-Kasten nur wenig später knapp.
Die Bemühungen des künftigen Drittligisten wurden dann aber schnell belohnt. Erst traf Marco Meyerhöfer (18.) mit links zur 1:0-Führung des SV Waldhof ins lange Eck. Dann war der 37-malige luxemburgische Nationalspieler Maurice Deville (24.) per Abstauber zur Stelle, nachdem Marcel Seegert per Kopfball aus kurzer Entfernung an Uphoff gescheitert war.
Fink-Vertreter Sané glänzt mit Doppelpack
Der KSC schüttelte sich kurz - und schlug dann zurück. Mit zwei Treffern sorgte Saliou
Sané (26./45.+1), der diesmal im Angriff Routinier Anton Fink vertrat, noch vor der Pause für den umjubelten Ausgleich. Beim 1:2- Anschlusstor eroberte Sané selbst den Ball, zog am Mannheimer Strafraum nach innen und überwand Waldhof-Torhüter Markus Scholz mit einem Linksschuss.
Beim 2:2 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte profitierte Sané von einer glänzenden Vorarbeit seines Sturmpartners Marvin Pourie, der erst vor wenigen Tagen vom DFB als Torschützenkönig und „Spieler der Saison“ in der 3. Liga ausgezeichnet worden war. Kurios: In der Meisterschaft hatte Sané bei 22 Einsätzen keinen einzigen Treffer erzielt.
Auch Rösers Platzverweis stoppt KSC nicht
Auch in der zweiten Halbzeit setzte sich der offene Schlagabtausch fort. Das erste Ausrufezeichen setzte nur kurz nach der Pause der Mannheimer Marcel Seegert, der per Freistoß das Lattenkreuz traf.
Die nächsten beiden Tore erzielten jedoch die Gastgeber. Abwehrspieler Damian Roßbach (49.) sorgte mit einem präzisen Kopfball für die erstmalige Führung der Gastgeber, ehe der erst zur Pause eingewechselte Burak Camoglu (62.) nach Zuspiel von Sané auf 4:2 erhöhte. Zu diesem Zeitpunkt war der KSC bereits in Unterzahl, weil Martin Röser wegen einer Schwalbe im Mannheimer Strafraum die Gelb-Rote Karte gesehen hatte (60.).
Die Fans des SV Waldhof schöpften in der Schlussphase noch einmal Hoffnung, nachdem es Jannik Sommer (77.) mit einem sehenswerten Freistoß zum 4:3 noch einmal spannend gemacht hatte. Für Sommer war es übrigens der letzte Auftritt im Mannheimer Trikot, bevor er zum bisherigen Ligakonkurrenten FC 08 Homburg wechselt.
Zur Wende reichte es schließlich aber nicht mehr. Kurz vor dem Abpfiff machte vielmehr KSC-Mittelfeldspieler Marvin Wanitzek (89.) die erfolgreiche Titelverteidigung perfekt.