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Oberligasplitter|08.11.2018|14:30

"Strandpirat" Meyer: Vier Tore in 26 Minuten!

Treffsicher für den NTSV Strand in der Oberliga Schleswig-Holstein: Der Ex-Lübecker Marcello Meyer.[Foto: imago/objectivo]

Beim NTSV Strand trifft Torjäger Marcello Meyer nach Belieben, muss aber den Abschied von Trainer und Teamchef verkraften. Coach Michael Spies beklagt beim MTV Gifhorn Arroganz und Hans-Jürgen Bargfrede ist nicht mehr Trainer beim Heeslinger SC. FUSSBALL.de mit den wichtigsten Neuigkeiten aus Deutschlands Oberligen.

Abschied von Trainer und Teamchef: Der NTSV Strand , souveräner Tabellenführer in der Oberliga Schleswig-Holstein , hat mit dem 4:0 beim Schlusslicht TSV Lägerdorf den achten Sieg im achten Auswärtsspiel eingefahren. Mittelfeldspieler Marcello Meyer war in der zweiten Halbzeit mit einem Viererpack innerhalb von 26 Minuten für die Treffer der "Strandpiraten" verantwortlich. Zuvor hatte NTSV-Torhüter Denis Klassen noch einen Foulelfmeter von Bastian Peters gehalten. Mit dem zwölften Dreier im 15. Saisonspiel trotzte der NTSV den Turbulenzen. Erst kurz vor dem Spiel hatte Trainer Daniel Safadi nach fünf Jahren seinen sofortigen Wechsel in die Landesliga Holstein  zum 1. FC Phönix Lübeck bekanntgegeben. Teamchef Frank Solomon, der für Safadi einsprang, hört spätestens zum Saisonende nach zehn Jahren am Timmendorfer Strand auf. Hintergrund ist der erneute Verzicht des NTSV Strand auf den möglichen Aufstieg in die Regionalliga Nord. Der Vorsprung auf den zweitplatzierten Heider SV beträgt acht Punkte.

Rekordmann Spies sauer: Michael Spies, Trainer in der Oberliga Niedersachsen beim MTV Gifhorn , sprach nach der turbulenten 4:5-Heimniederlage gegen Tabellenführer FC Eintracht Northeim Klartext. Der 53-jährige Ex-Profi, der während seiner Karriere unter anderem 219 Bundesligaspiele absolviert hatte und beim MTV von seinem Sohn Daniel als Co-Trainer unterstützt wird, hatte zur Pause gegen den Ligaprimus noch 2:0 geführt. "Wir waren arrogant und haben in der zweiten Halbzeit zwei Schritte weniger gemacht", so Michael Spies, der in der Bundesliga zwei bis heute gültige Rekorde aufgestellt hat. Spies lief für sieben verschiedene Vereine im Oberhause auf und erzielte für jeden Klub auch mindestens ein Tor. Der Rekordhalter gab sich nach dem 4:5-Torefestival allerdings auch selbstkritisch: "Die Niederlage muss ich zum Teil auf meine Kappe nehmen. Ich hätte in der Halbzeit reagieren müssen, um die die starke rechte Seite der Northeimer in den Griff zu bekommen."

DFB-Pokalsieger im Duell: Für den Traditionsverein ETB Schwarz-Weiß Essen , der in der Oberliga Niederrhein auf dem 13. Tabellenplatz rangiert, steht am Sonntag, 18. November (ab 14.30 Uhr), ein ganz besonderer Höhepunkt auf dem Programm. Der Verein aus dem Essener Süden tritt im Viertelfinale des Verbandspokals gegen den Drittliga-Neuling und ehemaligen Bundesligisten KFC Uerdingen 05 an. Die Krefelder und der ETB Schwarz-Weiß konnten den Verbandspokal bislang jeweils zweimal gewinnen. Der KFC holte den Titel 1982 und 2001. Die Essener waren 1987 und 2010 erfolgreich. Der Sieger des Wettbewerbs qualifiziert sich für den DFB-Pokal, den beiden Vereine auch schon gewinnen konnten. Die Schwarz-Weißen triumphierten 1959 (5:2 in Kassel gegen Borussia Neunkirchen ), die Uerdinger 1985 (2:1 in Berlin gegen den FC Bayern München). Der ETB ist übrigens der einzige DFB-Pokalsieger der Geschichte, der nie in der Bundesliga spielte.

Neuansetzung nach Spielabbruch: Die Partie in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zwischen dem VfB Dillingen und dem ehemaligen Zweitligisten TuS Koblenz , die Mitte Oktober nach 70 Minuten beim Stand von 2:1 für die TuS wegen Zuschauerausschreitungen von Schiedsrichter Joel Maurice Jung (Winnweiler) abgebrochen worden war, ist laut einem Urteil der Spruchkammer des Fußball-Regionalverbandes Südwest neu anzusetzen. Nach einem Foulspiel, das bei den Spielern auf dem Platz zu einer Rudelbildung führte, war die Situation eskaliert. Koblenzer Fans sprangen über die Bande und stürmten auf den Platz. Zur Begründung der Neuansetzung heißt es in dem Urteil: "Der Schiedsrichter darf ein Spiel regelmäßig nur dann abbrechen, wenn er alle Möglichkeiten zur Weiterführung erschöpft hat." Im konkreten Fall sei festzuhalten, dass "das Schiedsrichtergespann, nachdem die Mannschaften in die Kabinen gebeten worden waren, die Schiedsrichterkabine bis zu der Entscheidung, das Spiel nicht fortzusetzen, nicht mehr verlassen hatte, sich also selbst keinen eigenen Eindruck über die Lage im Stadion verschafft hatte. Ausgehend von diesem Sachverhalt ist das Meisterschaftsspiel vom Spielleiter neu anzusetzen." Die TuS Koblenz wurde allerdings wegen unsportlichen Verhaltens von Zuschauern mit einer Geldstrafe in Höhe von 1000 Euro belegt. Außerdem droht dem Verein im Wiederholungsfall ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit und/oder ein Punktabzug. Ein neuer Termin für die Partie beim VfB Dillingen steht noch nicht fest.

Nach dem Topspiel ist vor dem Derby: Die Erfolgsserie der BSG Chemie Leipzig ist gerissen. In der NOFV-Oberliga Süd blieb die Mannschaft von Trainer Dietmar Demuth, die in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den Zweitligisten SSV Jahn Regensburg (2:1) für Aufsehen gesorgt hatte, nach zuvor zwölf Spielen ohne Niederlage (elf Siege in Folge und ein Unentschieden) beim direkten Konkurrenten FSV Luckenwalde (0:5) erstmals ohne Punkte. Außerdem sah BSG-Verteidiger Manuel Wajer sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. Da half es den Sachsen auch nicht, dass Torhüter Julien Latendresse-Levesque einen Foulelfmeter von Daniel Becker abwehren konnte. Nach der ersten Niederlage beträgt der Vorsprung von Tabellenführer BSG Chemie auf den Zweitplatzierten aus Luckenwalde vier Punkte. Das nächste Topspiel steht bereits vor der Tür. Am Sonntag (ab 13.30 Uhr) empfängt die BSG Chemie den acht Punkte entfernten Drittplatzierten und Stadtrivalen FC International Leipzig zum Derby.

Bargfrede zurückgetreten: Hans-Jürgen Bargfrede ist nicht mehr Trainer des Heeslinger SC aus der Oberliga Niedersachsen . Der Ex-Profi von Werder Bremen und des FC St. Pauli (15 Einsätze in der Bundesliga und 102 Spiele in der 2. Bundesliga) hat nach der vierten Niederlage in Folge und dem Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz seinen Rücktritt bekanntgegeben. Aus der Sicht des 59-jährigen Vaters von Bundesligaspieler Philipp Bargfrede (29/Werder Bremen) benötigt die Mannschaft "einen neuen Reiz, um die sportliche Situation in eine andere Richtung zu lenken". Der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt zwei Punkte. Hans-Jürgen Bargfrede, der seit März 2015 bereits zum vierten Mal in Heeslingen tätig war, soll aber weiterhin in beratender Funktion tätig und bei der Suche nach einem neuen Trainer behilflich sein.

Schienbein gebrochen: Nimer El-Rayan, Angreifer von Tennis Borussia Berlin in der NOFV-Oberliga Nord , bleibt vom Verletzungspech verfolgt. Der 24-Jährige hat sich im Spiel der zweiten Mannschaft beim SV Lichtenberg II (0:4) das rechte Schienbein gebrochen. El-Rayan, der nach seinem Wechsel im Sommer vom Sechstligisten SFC Stern 1900 zu TeBe Berlin verletzungsbedingt nur am 1. Spieltag in der Partie bei Blau-Weiß 90 Berlin (1:0) für die Oberliga-Mannschaft zum Einsatz kam, war gerade erst von einer Leistenverletzung zurückgekehrt und sollte in der Bezirksliga Berlin Staffel 3  Spielpraxis sammeln. Nun droht El-Rayan das vorzeitige Saisonaus.

Radic beerbt Voll: Zwei Wochen nach der Trennung von Trainer Meik Voll hat der SV Buchonia Flieden mit Zlatko Radic einen Nachfolger gefunden. Die Premiere für den 49-Jährigen, der an diesem Wochenende in der Hessenliga mit seiner neuen Mannschaft spielfrei hat, besitzt fast schon Endspielcharakter. Am Samstag, 17. November (ab 14.30 Uhr), tritt der Tabellenvorletzte aus Flieden beim Schlusslicht FC Ederbergland an. B-Lizenzinhaber Radic, der einen Vertrag bis zum Sommer 2020 unterzeichnet hat, soll die Mission "Klassenverbleib" erfolgreich abschließen. Der SV Buchonia Flieden weist aber schon acht Punkte Rückstand auf einen sicheren Nichtabstiegsplatz auf. "Für alle Spieler geht es wieder bei Null los", so der stellvertretende Vorsitzende Frank Happ. Neu-Trainer Radic war als Spieler beim SV Sandhausen, VfR Mannheim und FC 08 Homburg aktiv.

Kooperation mit Kinderhort: Der ehemalige Zweitligist Eintracht Trier , der in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar  Platz elf belegt, hat sein soziales Engagement verstärkt und ist seit einigen Monaten in seinem Heimatstadtteil Trier-Nord aktiv. Der Verein und der Kinderhort des "Exzellenzhauses", der ein fester Bestandteil der Schulkindbetreuung im Norden der Stadt abdeckt, haben eine enge Kooperation ins Leben gerufen. Bestandteil der Vereinbarung sind unter anderem feste Kartenkontingente für jedes Heimspiel, Trainingsmaterial und als besonderer Höhepunkt eine monatliche Fußball-AG mit zwei Spielern der Eintracht, die jeweils 25 Kinder auf dem Kunstrasenplatz im Moselstadion trainieren werden. Außerdem haben die Hortgruppen die Möglichkeit, jeweils einmal in der Hin- und einmal in der Rückrunde die Einlaufkinder im Moselstadion zu stellen. "Der Wunsch, dass wir uns als Verein wieder mehr auf unsere Wurzeln besinnen, ist mehrfach auf der Mitgliederversammlung an uns herangetragen worden. Uns war gleich klar, dass wir dieses Anliegen unterstützen wollen", sagt SVE-Geschäftsführer Torge Hollmann.

Norbert Nein übernimmt: In der Bayernliga Nord hat Schlusslicht ASV Vach auf die sportliche Talfahrt reagiert und sich von Aufstiegstrainer Norbert Hofmann (67) getrennt. Unter dem ehemaligen Profi (SpVgg Bayreuth, Bayer 05 Uerdingen) hatte der ASV Vach mit dem Sprung in die 5. Liga den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte gelandet. Co-Trainer Norbert Nein wird die Mannschaft interimsweise betreuen. Bei seinem Debüt sorgte der 48-Jährigen mit dem 4:2-Auswärtssieg bei DJK Ammerthal gleich für neue Hoffnung.

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