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Arndt über die U-Stationen in Kiel: "Eine super Zeit, in der wir als Team zusammengerückt sind."[Foto: Holstein Kiel]
Richard Arndt (18) gehört zu den größten Nachwuchstalenten von Schleswig-Holstein, ist aktuell noch Kapitän der U 19 von Holstein Kiel in der A-Junioren-Bundesliga. Künftig kickt der Mittelfeldspieler für den SV Eichede in der Oberliga Schleswig-Holstein. Wir haben mit Arndt über Höhepunkte im professionellen Nachwuchsbereich und seinen Schritt in die 5. Liga gesprochen.
FUSSBALL.DE: In den vergangenen fünf Jahren spielten Sie im Nachwuchsleistungszentrum des ambitionierten Zweitligisten Holstein Kiel. Wie kam es damals zum Wechsel nach Kiel, Herr Arndt?
Richard Arndt: Ich hatte zuvor an einigen Fußballcamps von Holstein Kiel teilgenommen. Fußballcamp-Leiter war Torben Hamann, der gleichzeitig als U 14-Trainer in Kiel arbeitete. Nachdem ich mit guten Leistungen auf mich aufmerksam machen konnte, wollte mich Hamann unbedingt in sein Team holen. Tatsächlich war ich erst einmal unschlüssig, weil ich vor diesem großen Schritt Respekt hatte. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dann aber für den Wechsel nach Kiel entschieden.
Bis dahin waren Sie einige Jahre für den kleinen Verein TSV Neudorf-Bornstein am Ball. In welcher Liga kickten Sie dort?
"Ein Wechsel in die Oberliga ist alles andere als ein Rückschritt"
Arndt: Wir haben in der Verbandsliga gespielt, also auch schon ziemlich hoch. Es gab unter anderem auch Duelle mit Holstein Kiel. In einer Saison wurden wir hinter Kiel sogar Vizemeister.
Wie veränderte sich Ihr Leben durch den Wechsel nach Kiel?
Arndt: Es war schon ein großer Schritt. Schließlich ging ich von einem kleinen Dorfklub zu einem großen Verein in der Stadt. Auch zeitlich in Kombination mit der Schule war es herausfordernd. Ich spielte fortan deutschlandweit Turniere und trainierte mehr denn je. Allerdings hatte ich mich daran schnell gewöhnt und kam gut damit zurecht.
Wie groß war der Leistungsunterschied?
Arndt: Es wurde zwar definitiv noch einmal auf einem höheren Niveau gespielt und die individuelle Klasse der Spieler nahm zu. Aber auch bei Neudorf-Bornstein hatten wir ein sehr gutes Team. Ein Beweis dafür ist auch, dass gemeinsam mit mir noch zwei weitere Spieler aus der Mannschaft nach Kiel gewechselt sind. Da sie aber älter waren, kamen sie in einen anderen Jahrgang.
Sie spielten danach nicht nur mit Holstein Kiel in den Junioren-Bundesligen, sondern auch für Junioren-Länderauswahlen von Schleswig-Holstein. Welche Erfahrungen konnten Sie dort sammeln?
Arndt: Wahnsinnig schöne! Mit der Landesauswahl bei den bundesweiten Sichtungsturnieren in Duisburg zu spielen, war auf jeden Fall etwas Besonderes für mich. Schließlich kommen dort die besten Spieler eines Jahrgangs aus dem gesamten Land zusammen, um sich zu beweisen und den Titel zu holen. Zweimal durfte ich dabei sein. Wir hatten immer eine coole Truppe und erfahrene Trainer, die uns viel mitgegeben haben.
Gibt es Momente, an die Sie sich besonders gerne zurückerinnern?
Arndt: Auch wenn ich erst 18 Jahre bin: Da gab es einige! Bei Holstein Kiel waren es sicher die Meisterschaften in der U 14-Verbandsliga und in der U 16-Oberliga. Aber auch die Rückserie mit der U 17 in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga muss ich erwähnen. Wir sind zwar am Ende wegen eines Punktes abgestiegen. Davor waren wir aber über uns hinausgewachsen. Wir waren schon einige Partien vor Saisonende so gut wie abgeschlagen. Dann gewannen wir beim Chemnitzer FC - ich erzielte das Siegtor mit einem Dropkick nach einer Ecke kurz vor Abpfiff. Danach gelang mir gegen den FC St. Pauli ein Doppelpack. Wir alle blühten zum Saisonende auf und schafften fast noch die Sensation. Das war eine super Zeit, in der wir als Team zusammengerückt sind. In Bezug auf die Landesauswahl erinnere ich mich unter anderem gerne an meine erste Teilnahme beim DFB-Sichtungsturnier zurück. Ich war ursprünglich gar nicht nominiert. Dann verletzte sich ein Mitspieler und ich reiste spontan nach. Kurz nach meiner Ankunft spielten wir gegen die Landesauswahl von Westfalen, die klar favorisiert war. Ich wurde eingewechselt und erzielte zwei Minuten danach den Ausgleich. Ein toller Moment.
Für eine Einladung zu einem DFB-Lehrgang hat es bisher nicht gereicht. Warum nicht?
Arndt: Vielleicht, weil ich nicht der auffälligste Spieler bin. Ich würde mich als Allrounder bezeichnen, der zwar souverän sein Spiel macht und konstant gute Leistungen zeigt, aber keine herausstechende Stärke hat. Die ist aber vermutlich notwendig, um beim Scouting entdeckt zu werden.
Jetzt wechseln Sie von der A-Junioren-Bundesliga in die Oberliga Schleswig-Holstein. Warum gehen Sie diesen Weg?
Richard Arndt: Ich werde am 1. August in Hamburg eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann beginnen und ziehe dafür von Kiel nach Hamburg um. Deshalb habe ich mich im Hamburger Raum nach Optionen für einen neuen Klub umgeschaut. Den SV Eichede kenne ich bereits aus einigen Partien in der Jugend. Der Verein hinterließ immer einen sympathischen Eindruck und hat stets ambitionierte Ziele. Der Kontakt kam über Niclas Warsteit zustande, der bei der U 19 des SV Eichede Co-Trainer ist. Ich kenne ihn, weil er bei einem Lehrgang der Landesauswahl von Schleswig-Holstein hospitiert hat. Der Wechsel nach Eichede ist für mich eine runde Sache. Der Klub hat eine gute Struktur und spielt in der Oberliga oben mit. Außerdem ist das Trainingsgelände nur 30 Minuten von meiner Wohnung entfernt. Insgesamt finde ich auch, dass für mein erstes Jahr im Herrenbereich die Oberliga eine gute Adresse ist.
Welche Alternativen gab es? War ein Profivertrag in Kiel ausgeschlossen?
Arndt: Konkrete Angebote von anderen Vereinen gab es nicht. Das lag aber auch daran, dass ich mich früh für Eichede entschieden habe. Wäre das nicht so gewesen, hätte ich mich wohl selbst bei einigen Oberligavereinen im Raum Hamburg vorgestellt. Was einen Vertrag in Kiel angeht: Für mich stand fest, dass ich meine Ausbildung in Hamburg beginnen möchte und deshalb auch einen Wohnortwechsel anstrebe. Darüber habe ich Holstein Kiel früh informiert. Sonst hätten wir sicher in den nächsten Wochen über einen Amateurvertrag für den Herrenbereich gesprochen - also für die U 23-Mannschaft in der Regionalliga Nord . Von einem möglichen Profivertrag war ich noch weit entfernt.
Lebt der Traum vom Profifußball dennoch weiter?
Arndt: Ich lasse mir die Tür zum Profifußball auf jeden Fall offen. Es ist aber ein sehr schnelllebiges und spontanes Geschäft. Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Ich möchte jetzt erst einmal meinen Fokus auf die Ausbildung legen und nebenbei in der Oberliga mein Bestes geben. Mal sehen, wie es läuft.
Welche Ratschläge würden Sie anderen jungen Spielern geben, die zukünftig in einer ähnlichen Situation wie Sie sind?
Arndt: Jeder hat - denke ich - seinen eigenen, individuellen Wunsch von seiner Karriere. Es gibt viele Wege, die zum persönlichen Glück führen. Und das muss nicht immer auf Teufel komm raus eine Profilaufbahn sein. Mir war wichtig, dass ich bei meinem Einstieg in den Herrenbereich einen Verein finde, der mich auch wirklich haben will - ohne dass ich mich aufdrängen muss. Also einen Klub, der meine Stärken schätzt und mir Vertrauen schenkt. Wenn man das Vertrauen spürt, spielt man auch besser. Das habe ich auch bei Holstein Kiel schon gemerkt. Ich bin sehr dankbar, dass mir Kiel die Möglichkeit für eine solche Top-Ausbildung gegeben hat. Außerdem sollte man sich einen Verein mit klaren Strukturen, Visionen und Ambitionen suchen. Und ich möchte abschließend noch betonen: Ein Wechsel in die Oberliga ist alles andere als ein Rückschritt. Ich glaube, dass ich mich hier optimal weiterentwickeln kann - ohne den Blick auf den Profifußball komplett zu verlieren.
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