Das Finale um den Niedersachsenpokal am Finaltag der Amateure war hart umkämpft, obwohl beide Mannschaften wegen der Größe des Verbandes den Einzug in den DFB-Pokal schon im Vorfeld sicher hatten. Nach 90 Minuten setzte sich der Drittligist und Gastgeber VfL Osnabrück 1:0 (1:0) gegen den Nord-Regionalligisten Lüneburger SK durch und zog damit nach Titeln mit dem bisherigen alleinigen Rekordsieger Sportfreunde Salzgitter (vier Triumphe) gleich. Lüneburg muss dagegen weiter auf den ersten Pokalerfolg warten.
Der entscheidende Treffer vor 2092 Zuschauern im Osnabrücker Stadion an der Bremer Brücke war auf das Konto von Steffen Tigges (17.) gegangen, der in der Anfangsphase in Arjen Robben-Manier von außen in das Zentrum kurvte, von dort abzog und LSK-Schlussmann Ole Springer keine Chance ließ.
Lüneburg gab sich aber zu keiner Zeit geschlagen und kämpfte - allen voran Stefan Wolk. Schon nach neun Minuten hatte sich der 27-jährige Defensivspieler am Kopf verletzt. Die blutende Wunde musste an der Seitenlinie minutenlang versorgt werden. Wolk spielte schließlich - wie einst Dieter Hoeneß vom FC Bayern München (1982 beim 4:2 im DFB-Pokalendspiel gegen den 1. FC Nürnberg) - mit einem "Turban" weiter.
Sein blutverschmiertes Trikot mit der Nummer "31" tauschte er gegen das mit der Nummer "6" seines Mannschaftskollegen Waldemar Wart. Wolk hielt anschließend trotz der blutenden Blessur bis zum Ende durch.
Ein Wiedersehen mit alten Bekannten gab es im niedersächsischen Pokalfinale für den besten Torschützen des VfL Osnabrück in der regulären Saison. Mittelstürmer Kwasi Okyere Wriedt war erst im vergangenen Sommer aus Lüneburg an die Bremer Brücke gewechselt. Bereits in seiner ersten Spielzeit markierte der 22-jährige Deutsch-Ghanaer in 35 Begegnungen der 3. Liga zwölf Tore für die Osnabrücker. Im Endspiel ging er leer aus, hatte nur eine große Chance (30.).
Ein Klassenunterschied zwischen beiden Teams war über die 90 Minuten kaum auszumachen. Hüben wie drüben gab es eine Vielzahl an Chancen, die mit einer Ausnahme ungenutzt blieben. Drittligist Osnabrück hatte in einigen Szenen sogar das nötige Glück. Unter anderem traf George Kelbel (58.) nur den Pfosten.
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