158 Treffer! Deutschlands gefährlichstes Team
Bundesweit kommt keine andere Mannschaft im Erwachsenenbereich auf eine solche Torquote. Die vierte Frauenmannschaft von Türkiyemspor Berlin kommt auf eine Torausbeute von 158 Treffern.
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[Foto: Rainer Hennies]
Wenn die Fußballerinnen des VolksSportVereins Hohenbostel aus der Kreisklasse, Staffel 1 der Region Hannover, mit ihrem Siebenerteam vom 22. bis 24. Juni beim Beachsoccer-Turnier am Nordsee-Strand von Cuxhaven die Saison ausklingen lassen, ist Torjägerin Sophia Kessner nicht dabei. Die Angreiferin ist dann nämlich in Russland unterwegs. Mit ihrem Freund Tim Becker, der selbst jahrelang für den VSV am Deister gespielt hat, ihrem Bruder und ihrem Vater wird sie jetzt zu einer WM-Touristin.
„Wir alle sind Fußballer und Fußballfans. Deshalb unternehmen wir ja diese Reise“, sagt Sophia Kessner. Von Hannover ging es am Dienstag im Flieger über Istanbul nach Sotschi. „Von dort geht es dann später nach Rostow am Don und mit dem Zug weiter nach Moskau und St.Petersburg. Ich freue mich unheimlich auf diese Reise. Denn das ist meine erste WM im Ausland“, sagt Kessner. Wer Weltmeister wird? „Deutschland natürlich, wer sonst?“ In der Tat sagen Algorithmen das Finale für die Löw-Elf voraus – und dort eine Niederlage gegen Brasilien.
Doch auf Algorithmen setzt das Quartett aus Hohenbostel überhaupt nicht. „Wenn es gegen Brasilien geht, gewinnt Deutschland wieder. Hundertprozentig“, prophezeit die 27 Jahre alte Fußballexpertin des VSV. Brasilien übrigens sehen die vier 'Hobos' gleich zweimal. Und zwar die Partie in Rostow gegen die Schweiz und in St. Petersburg gegen Costa Rica. Auftakt war in Sotschi das Derby zwischen Portugal gegen Spanien.
"Wenn es gegen Brasilien geht, gewinnt Deutschland wieder. Hundertprozentig"
Warum es kein Spiel der Löw-Elf im Stadion live zu verfolgen gibt? „Wir haben auf dem FIFA-Portal Tickets bestellt. Unter 'follow a team' wollten wir Deutschland folgen. Das hat aber nicht geklappt. Denn die Vergabe war leider schon vor der Gruppenauslosung, also ein Blindflug. Wir waren ganz sicher, dass Deutschland in der Gruppe E gesetzt würde, haben uns aber dabei verspekuliert“, erklärt Sophia Kessner das Prozedere zu ihrer Spiel- und Reiseplanung mit einem weinenden und einem lachenden Auge.
„Wir sehen das Ganze sportlich und freuen uns jetzt auf die Spiele, die wir sehen können.“ Schade sei eigentlich nur, dass das Reisebudget nur für zwei Wochen reicht. „Mehr geht einfach nicht, wenn du Referendarin bist. Außerdem hätte das Oberlandesgericht als Arbeitgeber niemals für die gesamte WM Urlaub gewährt“, meint die Jura-Referandarin, die beruflich auf dem Weg zur Anwältin für Arbeitsrecht ist.
Als Torjägerin war Sophia Kessner beim VSV Hohenbostel in der gerade abgelaufenen Saison in der 7er-Kreisklasse nicht zu bremsen. 103:27 Tore, Vizemeisterschaft in der Staffel. Ob es 58 Tore waren oder nur 53 in ihren 15 absolvierten Partien – darüber gibt es unterschiedliche Angaben. „Ich selbst habe gar nicht mitgezählt“, sagt Kessner. „Wichtig ist, dass die Tore überhaupt fallen. Jeder Treffer ist ohnehin ein Produkt der Mannschaft.“ Nichtsdestotrotz freue sie sich über jedes selbst erzielte Tor. „Besonders gefreut hat mich, dass in dieser Saison mehrere Kopfballtreffer dabei waren“, so der Rechtsfuß. „Das ist bei mir nicht selbstverständlich.“
Für die nächste Saison legt die Torjägerin ihre Messlatte hoch. „Wir wollen den zweiten Platz toppen und noch mehr Tore schießen. Das gilt für mich selbst wie für meine Mitspielerinnen. Je öfter die treffen, umso unberechenbarer werden wir.“ Der VSV werde erneut auf dem Kleinfeld starten. Wie in den beiden Vorjahren, als man sich nach mehrjähriger Pause wieder im Spielbetrieb zurückmelden konnte. „Das ist vor allem Melanie Salchows Verdienst. Sie hat immer wieder nachgehakt, als aufgrund berufsbedingter Engpässe nichts lief. So bin ich selbst auch wieder zurückgekehrt. Fußball ist irgendwie echte Leidenschaft.“
Dass sie sofort an die alte Torgefährlichkeit anknüpfen konnte, verwundert Sophia Kessner nicht wirklich. „Die Abgebrühtheit und den Torinstinkt verlernt man nicht“, sagt sie. Allerdings sei es einfacher zu treffen, „weil auf dem kleinen Feld die Laufwege kürzer sind und wir mit Ausnahme einiger weniger Teams wie TSV Godshorn, SV Velber oder TSV Groß Munzel in der Staffel kaum ebenbürtig gefordert wurden“, schmunzelt sie. Das sei zu alten Bezirksliga-Zeiten doch deutlich anders gewesen. Kessner galt damals schon als extrem torhungrig und belegte deshalb 2010 sogar bei der Publikumswahl zu Barsinghausens 'Sportlerin des Jahres' den zweiten Platz.
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