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[Foto: imago images / foto2press]
Marcel Schulz' Karriere als Torwarttrainer verläuft bisher rasend schnell. FUSSBALL.DE hat mit ihm über seinen Weg von der Teilnahme am Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) beim Fußballverband Niederrhein bis zu seinem Job bei Frauen-Bundesligist SGS Essen gesprochen.
"Ich war eigentlich schon immer Torwart", antwortet der 20-Jährige, wenn er nach seiner sportlichen Laufbahn gefragt wird. Bei Fortuna Düsseldorf in der U 11 hat er angefangen und bis zur A-Jugend in der Niederrheinliga gespielt. Zwar wollte er im vergangenen Sommer noch einmal einen Neustart im Tor wagen, die Zeit dazu habe ihm aber gefehlt und daher "musste ich die Spielerkarriere an den Nagel hängen", erzählt er.
Aus gutem Grund: Mit 15 Jahren hat Schulz angefangen, seine ersten Lehrgänge zum Torwarttrainer zu absolvieren. Bereits zwei Jahre später betreute er im Nachwuchsleistungszentrum bei Fortuna Düsseldorf die Altersklassen von der U 9 bis zur U 11.
Nach seinem Abitur begann er im vergangenen Jahr im Herbst ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Fußballverband Niederrhein. Neben den Bürotätigkeiten machte ihm die Arbeit auf dem Platz am meisten Spaß. Und auch bei den Torwarttrainer-Lehrgängen konnte er sich gut weiterbilden: "Das hat mir sehr viel gebracht, vor allem auch die älteren Auswahlmannschaften zu betreuen und auch andere Vereine und ihre jeweiligen Ansätze beim Torwartspiel kennenzulernen", berichtet Schulz.
Über verschiedene Kontakte, die er während seines FSJ knüpfen konnte, fing er Ende Juni dieses Jahres bei der SGS Essen an und trainiert seitdem fast täglich die Torhüterinnen. Er findet es bemerkenswert, dass die Mädels bis auf den Mittwoch, an dem Krafttraining auf dem Plan steht, auf dem Platz stehen - donnerstags sogar zweimal: "Die Frauen müssen noch relativ viel nebenbei machen, viele studieren ja noch oder müssen teilweise einen festen Job übernehmen", erzählt er.
Auch wenn Schulz erst 20 Jahre alt und Cheftrainer Markus Högner bereits 32 Jahre älter ist, funktioniert die Arbeit im Team super. Schulz weiß zu schätzen, dass er sehr viel Trainingszeit für seine Torhüterinnen bekommt: "In anderen Vereinen ist das nicht so." Beim Austausch im Trainerteam spielt sein Alter überhaupt keine Rolle. Zwar wissen die Spielerinnen, wie jung Schulz noch ist, letztendlich komme es aber nicht aufs Alter, sondern auf den Wissensstand und der richtigen Chemie untereinander an, betont er.
Auch bei den U-Nationalmannschaften ist der 20-Jährige als Torwarttrainer aktiv und bei sechs, sieben Torwart-Camps im Jahr plus Trainersitzungen dabei. Aktuell ist er aber zeitlich in Essen relativ eingebunden.
Nebenbei studiert Schulz noch Soziologie in Duisburg, da habe er aber zum Glück relativ wenig Anwesenheitspflicht, könne viel zu Hause arbeiten und somit das Studium flexibel in seinen Tagesplan integrieren.
Sein langfristiges Ziel verwundert kaum: hauptberuflicher Torwarttrainer. Um seinem Traum näher zu kommen, peilt er in naher Zukunft weitere Torwarttrainer-Lizenzen und Fortbildungen an. Sein Studium möchte Schulz aber auf jeden Fall abschließen, um am Ende nicht mit leeren Händen dazustehen. Momentan zumindest hat er alle Hände voll zu tun.
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