Der FC Viktoria Köln aus der 3. Liga ist seiner Favoritenrolle im Endspiel um den Mittelrheinpokal gerecht geworden. Am "Finaltag der Amateure" behauptete sich die Mannschaft von Viktoria-Trainer Olaf Janßen gegen den West-Regionalligisten Alemannia Aachen im Bonner Sportpark Nord 2:0 (2:0) und qualifizierte sich für den DFB-Pokal.
Damit sicherten sich die Kölner nach der Neugründung des Vereins im Jahr 2010 bereits den fünften Titel (zuvor 2014, 2015, 2016 und 2018) und setzten damit auch ihre Siegesserie in den Endspielen fort. Jedes Mal, wenn die Viktoria im Pokalfinale des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM) stand, ging sie auch als Sieger vom Platz.
Die Aachener mussten sich dagegen in ihrem vierten Endspiel in Folge zum dritten Mal geschlagen geben. Nur im Jahr 2019 schafften es die Aachener in der jüngeren Vergangenheit, den Pokal am Ende in die Höhe zu stemmen. "Wir hätten unsere insgesamt enttäuschende Saison mit einem einzigen Sieg retten können", sagt Alemannia-Kapitän Alexander Heinze, der mit den Aachenern bereits sein viertes Pokalendspiel bestritt, gegenüber FUSSBALL.DE : "Sehr schade, dass es nicht geklappt hat."
Lorch und Kapitän Wunderlich treffen für Viktoria
Gleich in der Anfangsphase stellte der FC Viktoria seine Ambitionen auf den Titel unter Beweis. Nach einer ansehnliche Ballstafette über mehrere Stationen landete die Kugel letztlich bei Jeremias Lorch (14.), der sich ein Herz fasste und den Ball mit einem strammen Schuss aus rund 17 Metern im Tor der Aachener unterbrachte.
Dass der Drittligist spielerisch versiert ist, zeigten die Kölner auch, als sie auf 2:0 erhöhten. Kevin Holzweiler, der nach der Saison zum West-Regionalligisten Rot-Weiss Essen wechseln wird, leitete den Ball mit einem sehenswerten Hackentrick weiter zu Kapitän Mike Wunderlich (36.). Das "Urgestein" des Klubs schlug einen Haken, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und versenkte den Ball flach ins linke untere Eck. Der 35 Jahre alte Routinier, der bereits seit 2012 im Verein ist, war bei allen fünf Pokalsiegen seit 2014 dabei.
Ex-Kölner Wallenborn scheitert mit Foulelfmeter
Nach dem Rückstand blieb die Alemannia zwar bemüht, konnte die Hintermannschaft des höherklassigen Gegners aber fast über die gesamte Spielzeit kaum einmal ernsthaft in Verlegenheit bringen. Klare Chancen konnte sich die Mannschaft von Alemannia-Interimstrainer Kristoffer Andersen kaum erspielen.
Erst kurz vor Schluss wurde es gefährlich. Da aber scheiterte der Aachener André Wallenborn auch an den eigenen Nerven. Unter den Augen des früheren Nationalspielers und künftigen Alemannia-Trainers Patrick Helmes konnte der Defensivspieler, der von Juli 2017 bis Januar 2019 selbst für die Viktoria am Ball war, in der Schlussphase einen Foulelfmeter nicht verwandeln. Viktorias Schlussmann Sebastian Mielitz konnte den Schuss von Wallenborn ohne größere Probleme parieren (88.).
Während sich die Viktoria mit dem Pokalerfolg in die Sommerpause verabschiedete und sich auf die erste Runde im DFB-Pokal (6. bis 9. August) freuen darf, muss die Alemannia noch einmal in der Liga antreten. Kurios: Am Dienstag (ab 18 Uhr) ist Aachen erneut im Bonner Sportpark Nord zu Gast. Der Gegner heißt dann Bonner SC .