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Traf einst im DFB-Pokal gegen Sebastian Kehl und den BVB (rechts) und trägt nun das Oberliga-Trikot des Wedeler TSV (links): der 36-jährige Eric Agyemang. [Foto: Jensen, Imago / Collage: FUSSBALL.DE]
In gut 17 Jahren hat Eric Agyemang von der Oberliga bis zur 3. Liga für elf verschiedene Vereine gespielt. Sogar im DFB-Pokal hat er für Furore gesorgt, traf beispielsweise gegen Borussia Dortmund und besiegte Arminia Bielefeld mit Heiko Westermann. Nun lässt er seine Karriere beim Hamburger Fünftligisten Wedeler TSV ausklingen. Er sagt über sich selbst: „Ich bin so etwas wie der Aufstiegs-Stürmer“.
Er ist kein Mann der kleinen Worte. „Ich habe vier Aufstiege miterlebt und war meist eine der Hauptfiguren“, sagt der 36-Jährige. Die Zahlen geben dem Stürmer recht. Eric Agyemang befindet sich in seiner 18. Spielzeit, hat in den verschiedenen Ligen rund 200 Tore erzielt. In der Saison 2009/2010 sorgte er mit seinen zwölf Treffern mit dafür, dass der FC Erzgebirge Aue in die 2. Bundesliga aufstieg. Selbiges gelang ihm in der Spielzeit 2012/2013 mit Arminia Bielefeld. Er kennt die große Euphorie, wenn ein Aufstieg gelingt und zigtausend Fans das feiern.
"Es ging um das Geld. Auch wenn die sportliche Entwicklung wichtig ist, muss das Finanzielle ebenfalls passen"
Heute erlebt er den Fußball von seiner ruhigen Seite. Der Hamburger Oberligist Wedeler TSV ist seine neue Heimat. Die Zuschauerränge sind relativ spärlich besetzt, wenn die Grün-Weißen im sogenannten Elbestadion auflaufen. Für Agyemang ist es der perfekte Ort, um seine Karriere ausklingen zu lassen: „Eigentlich wollte ich mit dem Fußball aufhören. Aber weil ich hier in der Nähe wohne und die Rahmenbedingungen für einen Amateurverein sehr gut sind, habe ich noch ein Jahr dran gehangen. Ich mag das familiäre Umfeld.“ Sein Trainer Daniel Domingo sagt über den Mittelstürmer: „Er ist eine Persönlichkeit, von der auch ich noch etwas lernen kann. Er bringt so viel Erfahrung mit. Es ist top, dass ich von so jemandem nach dem Training ein Feedback bekomme.“
Tatsächlich hat kaum jemand den Fußball so mit all seinen Facetten durchlebt wie Agyemang. Geboren wurde er in Ghana, kam als Baby nach Hamburg. Beim FC St. Pauli durchlief er sämtliche Jugendmannschaften, spielte dann für die Amateure in der Regionalliga. Der Sprung zu den Profis, die damals in die Bundesliga aufstiegen, war zu groß. „Damals war die Profimannschaft so stark besetzt, dass die meisten jungen Spieler keine Chance hatten. Also bin ich weitergezogen“, erinnert er sich.
Es gibt nur wenige Spieler, dessen Karriere so Step-by-Step verlief wie die von Agyemang. Erst spielte er in der Oberliga für den Eichholzer SV , den SC Vorwärts-Wacker 04 Billstedt und Kickers Emden . Dann war er in der Regionalliga für den SC Pfullendorf und den 1. FC Magdeburg aktiv. Schlussendlich in der 3. Liga für Aue, den SV Wacker Burghausen und Bielefeld. In der 2. Bundesliga ist er nie aufgelaufen. Bedauern tut er das nicht. „Ich hätte die Möglichkeit gehabt, nach den Zweitliga-Aufstiegen im Verein zu bleiben. Aber ich habe mich anders entschieden“, erklärt er. Ein Angebot zur Vertragsverlängerung vom FC Erzgebirge Aue lehnte er laut eigener Aussage ab, um zum SV Wacker Burghausen zu wechseln. Um den Grund macht er keinen Hehl: „Es ging um das Geld. Auch wenn die sportliche Entwicklung wichtig ist, muss das Finanzielle ebenfalls passen.“
Ohnehin hat er nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Er sagt sogar: „Für mich ist es so, als hätte ich in der 2. Liga gespielt. Die Vereine haben sich nach den Aufstiegen nicht groß verändert, die Kader und die Zuschauerzahlen auch nicht.“ Unvergessliche Spiele hat er auch so erlebt – besonders im DFB-Pokal. Im Jahr 2007 traf er mit dem 1. FC Magdeburg auf Borussia Dortmund, erzielte den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 1:2. Danach gelangen dem BVB zwei weitere Tore. „Das Stadion war mit 25.000 Zuschauern voll. Es war toll, gegen Leute wie Sebastian Kehl, Christian Wörns und Dede zu spielen. Es ging richtig heiß her.“
Selbiges trifft auf das Pokalspiel im Jahre 2012 gegen Bayer 04 Leverkusen zu. Agyemang wurde im Trikot von Arminia Bielefeld eingewechselt, als die Verlängerung kurz bevorstand. André Schürrle gelang schlussendlich der Siegtreffer für die Leverkusener. „Spiele gegen Erstligisten behält man gerne in Erinnerung“, sagt Agyemang. Mit dem Regionalligisten SC Pfullendorf gelang ihm sogar eine Pokalsensation, als der damalige Bundesligist Arminia Bielefeld bezwungen wurde. „Ich war der Gegenspieler von Heiko Westermann“, erinnert er sich lächelnd.
Sensationen dieser Größenordnung wird er zukünftig wohl nicht mehr erleben. Es würde ihm bereits genügen, wenn er mit dem Wedeler TSV die Klasse hält: „Der Verein spielte letzte Saison noch in der Landesliga. Der Kader hat sich verändert. Wir müssen uns erst einmal finden.“ Bei der 1:3-Heimniederlage am vergangenen Wochenende gegen Victoria Hamburg wurde Agyemang in der 53. Minute eingewechselt. Wedel ist nun Tabellenelfter.
Aber wer weiß: Vielleicht sorgt Wedel in der Oberliga Hamburg auch für eine Überraschung. Immerhin haben sie einen Aufstiegs-Stürmer im Kader.
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