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[Foto: SC Reken/privat/Collage FUSSBALL.DE]
Luca Knüver, der für die A-Junioren des SC Reken 24/15 in der Kreisliga A Recklinghausen auf Torejagd geht, schaffte jetzt das, wovon jeder Fußballer träumt. Beim 8:0-Auswärtserfolg gegen die DJK Sportfreunde Datteln trug sich der 18-Jährige nicht nur sechsmal in die Torschützenliste ein. Er steuerte auch gleich zwei lupenreine Hattricks zum Sieg seiner Mannschaft bei, einen davon innerhalb von nur vier Minuten.
"Sechs Tore in einer Partie sind mir noch nie gelungen", schwärmt der Torjäger im Gespräch mit FUSSBALL.DE . "An diesem Tag klappte einfach alles." Das war umso bemerkenswerter, weil Knüver erst kürzlich wegen einer Corona-Infektion eine Zwangspause einlegen musste und zwei der ersten fünf Partien der Frühjahrsrunde verpasste. Dennoch führt er jetzt mit acht Treffern bereits die Torschützenliste ein.
Auch Trainer Wilhelm Stümmler (60), der bereits seit 25 Jahren im Nachwuchsbereich tätig ist, hält große Stücke auf seinen Angreifer. "Luca ist ein Mittelstürmer, wie er im Buche steht. Ein echter Knipser", so Stümmler. "Außerdem ist er ein lockerer und sympathischer Junge, der immer torhungrig ist."
Nach dem deutlichen Sieg in Datteln sind die Nachwuchskicker des SC Reken mit jetzt sechs Punkten Rückstand erster Verfolger von Tabellenführer SV Westfalia Gemen , der bislang alle fünf Ligaspiele ohne Verlustpunkt absolvierte.
Warum erst fünf Partien? Im Fußballkreis Recklinghausen wurden bis zur Winterpause von der D- bis zur A-Jugend Qualifikationsrunden in jeweils vier Gruppen gespielt. Die beiden jeweiligen Tabellenersten aus allen Gruppen sowie zwei beste Gruppendritte spielen jetzt in der Kreisliga A den Meister aus. Dass sich der SC Reken als einer der beiden Drittplatzierten für die A-Kreisliga qualifizierte, daran hatte Luca Knüver mit 15 Treffern in den zehn absolvierten Vorrundenpartien auch schon entscheidenden Anteil.
Während viele Amateurteams ihre Trainingszeiten genau abstimmen müssen, damit sich nicht zwei oder mehr Mannschaften gleichzeitig einen Platz teilen müssen, verfügt der SC Reken, dessen erste Mannschaft in der Bezirksliga Westfalen 11 um den Klassenverbleib kämpft, über den "Luxus", auf vier verschiedenen Sportanlagen kicken zu können.
Erst im Jahr 2015 war der "Großverein" SC Reken durch die Fusion der vier benachbarten Lokalrivalen Westfalia Reken, VfL Reken, Sportfreunde Maria-Veen und SV Blau-Weiß Hülsten entstanden. Insgesamt stehen dem Fusionsklub jetzt zwei Kunstrasen- sowie sechs Rasenplätze im Spadaka Sportpark (Groß Reken), in der Kampfbahn Gevelsberg (Klein Reken), auf dem Sportplatz Hülsten (SV Blau-Weiß Hülsten) und im Heubachstadion (Maria Veen) für die insgesamt allerdings auch 42 Mannschaften zur Verfügung.
Allein im F-Junioren-Bereich stellt der SC Reken wegen des großen Zulaufs zehn Teams, bei E- und G-Junioren jeweils fünf. Auch im Frauen- und Mädchenfußball mischt der Klub mit insgesamt vier Mannschaften auf Kreisbene mit.
Mit dem Fußball begonnen hat Luca Knüver im Alter von fünf Jahren bei seinem Heimatverein VfL Reken. In der C-Jugend wechselte er zum SV Westfalia Gemen und wurde in den folgenden zwei Jahren jeweils intern bester Torschütze. Im zweiten U 17-Jahr ging es zurück nach Reken, weil sich Luca frühzeitig für eine Ausbildung entschied.
"Es hätte zeitlich nicht mehr gepasst und außerdem spielten beide Klubs in der gleichen Liga", sagt der talentierte Torjäger, der in eineinhalb Jahren mit seiner Ausbildung zum Elektrotechniker für Energie- und Gebäudetechnik fertig sein wird.
Auf Luca Knüvers Treffsicherheit im Nachwuchsbereich waren vor einigen Jahren auch die Scouts des FC Schalke 04 aufmerksam geworden und luden ihn zu einem zweiwöchigen Probetraining nach Gelsenkirchen ein. Dort hinterließ er einen guten Eindruck. Die Verantwortlichen des Traditionsklubs stellten ihm in Aussicht, für Königsblau spielen zu dürfen, aber es kam dann anders. "Ich hätte auf das Schalke-Internat gehen müssen. Davon war ich aber nicht begeistert, wollte lieber bei meiner Familie bleiben", erzählt er.
Dabei hätte sich für Luca Knüver mit dem Wechsel zu Schalke ein Traum erfüllt, schwärmt er doch als Fan seit seiner Kindheit für den siebenmaligen Deutschen Meister. "Mein größtes Vorbild war Schalkes langjähriger Torjäger Klaas-Jan Huntelaar", verrät der glühende S04-Anhänger. Der als "Hunter" bekannte niederländische Ex-Nationalspieler traf in 184 Bundesligaspielen für die Schalker 84 Mal, konnte bei seinem zweiten Engagement den Abstieg aber auch nicht mehr verhindern und beendete 2021 seine Karriere.
Sein Fan Luca Knüver drückt jetzt die Daumen, dass es auch ohne Huntelaar wieder aufwärts geht. "Auch in der 2. Bundesliga stehe ich in der Nordkurve und fiebere mit", betont er. "Ich hoffe sehr, dass Schalke 04 den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga schafft."
Einen persönlichen "Aufstieg" könnte Luca Knüver, der in dieser Spielzeit bereits regelmäßig am Training der ersten Mannschaft teilnehmen durfte, schon bald schaffen. Nach seinem Sechserpack in Datteln meldete sich jetzt Rekens Cheftrainer Daniel Sekic, der auch schon für den ASC Dortmund und den SuS Stadtlohn in der Oberliga Westfalen tätig war, und stellte Luca einen Kaderplatz für das nächste Punktspiel in Aussicht. Das Debüt bei den Senioren dürfte damit nur noch eine Frage der Zeit sein.
"Ich hoffe sehr, dass unsere erste Mannschaft in der Bezirksliga bleibt", sagt Nachwuchsstürmer Knüver und formuliert mit Blick auf die Zukunft gleich hohe Ziele. "In der neuen Saison möchte ich meinen Beitrag dazu leisten, dass wir vielleicht schon bald eine Klasse höher spielen. Ich möchte mit dem SC Reken in die Landesliga aufsteigen."
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