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Auch in einem weiteren Duell der N-Teams - nach dem Gastspiel in Neuweier vor Wochenfrist kreuzte der SV Neusatz nun mit dem angereisten SV Niederbühl/Donau die Klingen - konnten die Felsenrainer alle drei Zähler für sich verbuchen. Mit den Donauschwaben stellte sich ein spielstarker Gegner vor, der Grün-Weiß gehörig etwas abverlangte, am Ende bestand die Heimelf auch diese Bewährungsprobe.
SV Neusatz - SV Niederbühl/Donau 3:0 (Kreisliga B2; 2:0)
"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert", formulierte Colonel John "Hannibal" Smith in der beliebten 80er-Fernsehserie "Das A-Team", wenn er mit den Seinen ein schwieriges Unterfangen erfolgreich gemeistert hatte - und zog dabei genüsslich an seiner Sieges-Zigarre. Auch der Neusatzer Coach Heiko Apfelböck - seines Zeichens Nichtraucher - durfte mit dem Auftritt seiner Schützlinge gegen die spielstarken Niederbühler vollauf zufrieden sein, denn sein Matchplan war einmal mehr hervorragend aufgegangen.
Bei prächtigem Oktoberwetter und vor respektabler Kulisse (u.a. war eine stimmgewaltige Delegation der Neusatzer Grundschule mit ihrem Lehrer vor Ort und feuerte die Heimelf immer wieder lautstark an) verbuchten die gelbblau gekleideten Gäste zwar die erste Torannäherung der Partie. Doch Oliver Herrmanns Kopfball stellte SVN-Keeper Lukas Justus vor keine größeren Probleme (2. Minute). Auf der Gegenseite fand ein Eckstoß von Marc Friedriszik den Kopf von Stefan Schweder, der allerdings über das Gehäuse zielte (3. Minute). Außer noch bei einer Unkonzentriertheit in der Neusatzer Defense in der 12. Minute - vorangegangen war ein etwas zu kurz geratener Klärungsversuch von Justus, der von Niederbühls Calvin Beck abgefangen und zu Sturmtank Herrmann weitergeleitet wurde, letztlich aber nichts einbrachte - konnten die Giallazurri in Durchgang eins dann keine weiteren Einschussgelegenheiten mehr kreieren. Zwar spielten die Gäste, die in ihrem offensivfreudigen Innenverteidiger Jonito Mudubai den größten Aktivposten hatten, immer wieder mutig nach vorne - doch spätestens am Neusatzer Strafraum war bei den kompromisslosen Abwehrrecken Stefan Schweder und Fabian Bäuerle Endstation. Vor die Wahl gestellt, sich einer Wurzelbehandlung zu unterziehen oder als Stürmer gegen die beiden genannten Neusatzer Defensivspezialisten zu spielen, würden derzeit wahrscheinlich viele Stürmer sofort den Termin beim Zahnarzt buchen... Bäuerle sorgte in Minute 5 auch für das erste optische Highlight, als er bei seinem energischen Klärungsversuch mit einem sehenswerten Scherenschlag die gesamte Höhe des Platzes ausnutzte. Kurz darauf hatte ein Akteur der Donauschwaben Glück, dass sein rüder Bodycheck gegen den durchgestarteten Denis Lubini von Referee Carmine Fiorillo - gnädigerweise - nicht mit der ansonsten fälligen Gelben Karte geahndet wurde. Nach etwa 20 Minuten hatte Grün-Weiß dann das Geschehen vollends im Griff. Yusuf Büyükasik dribbelte in die Niederbühler Box und zog am "Fünfereck" aus spitzem Winkel ab, Gäste-Schlussmann Yannik Wistuba konnte dabei gerade noch klären. Sekunden später wurde ein satter Schuss von Friedriszik von einem Gästebein noch abgefälscht und landete neben dem Kasten. In Minute 23 eroberte Valon Bazaj zunächst stark den Ball, schloss dann allerdings aus 20 Metern etwas zu überhastet ab. Nachdem eine mustergültige Ablage von Nestor Aze von Alex Majer in der 26. Minute noch über das Heiligtum der Donauschwaben gejagt worden war, sollte es dann wenig später endlich "klingeln": Grün-Weiß kombinierte sich sehenswert aus der eigenen Abwehr über Bäuerle, Lubini und Aze nach vorne; ein zentimetergenauer Steckpass von Bazaj in die Tiefe landete bei Büyükasik und dieser vollendete gekonnt zur nun hoch verdienten 1:0 Führung (30. Minute). Acht Minuten später mäanderte Büyükasik unwiderstehlich zwischen den Niederbühler Verteidigern, spielte noch einen Doppelpass und schoss zum 2:0 ein. Kurz vor dem Pausenpfiff stand dann der Neusatzer Sechser Denis Lubini zweimal im Blickpunkt: Zunächst zielte er mit seinem schönen Heber aus 22 Metern nur knapp über das Gästegehäuse (39.). Und nach Luca Dörrs toller Balleroberung samt langem Pass in die Spitze, lenkte Lubini dessen Zuspiel im Fallen volley auf den Kasten der Giallazurri, wenn auch ohne zählbaren Erfolg.
Durchgang zwei begann - Duplizität der Ereignisse - wie die erste Hälfte: Niederbühls Mittelstürmer Herrmann erwischte eine Flanke per Kopf, bekam aber aus wenigen Metern Torentfernung nicht genug Druck hinter den Ball (47. Minute). Auf der Gegenseite narrte Doppeltorschütze Büyükasik in Minute 50 drei gelbblaue Widersacher, ehe sein Schuss - noch entscheidend abgefälscht - neben dem Tor landete. Die nächste Viertelstunde hatte dann eher den Charakter einer Vorsorgeuntersuchung: Viel Abtasten, wenig Konkretes. Und das auf beiden Seiten.
Chancen zum Neusatzer Führungsausbau hatten in der Folge sowohl Denis Lubini, dessen Heber etwas zu kurz geriet und von Gästekeeper Wistuba heruntergepflückt wurde (66.), als auch der stets wuselige Yusuf Büyükasik, der seinen Flachschuss knapp am Niederbühler Tor vorbeijagte (69.). Nur eine Zeigerumdrehung später hätten fast die Donauschwaben gejubelt, als Ousman Bah nach einem Eckstoß sträflich frei stand - seinen Kopfball jedoch nicht im Netz unterbringen konnte.
Dennoch war dies das Signal zur Schlussoffensive der Gäste. Spielertrainer Jasmin Ibric, früher ein gefürchteter Goalgetter in höheren Spielklassen und an diesem Tag bis dahin in der Innenverteidigung aktiv, rückte nun ebenfalls ins Sturmzentrum. Kurz darauf lieferte er sich, nachdem er bei einem Zweikampf von Schweder fair "abgeräumt" worden war und nicht den gewünschten Strafstoß bekam, mit diesem ein verbales Scharmützel und sah zurecht die Gelbe Karte. Mit der Hereinnahme von Jörg Herrmann - der wie sein Zwillingsbruder Oliver früher beim Verbandsligisten SV 08 Kuppenheim aktiv war - zog Spielertrainer Ibric eine weitere offensive Trumpfkarte. Allein: Es sollte nichts Zählbares einbringen. Zwar zog Oliver Herrmann aus 20 Metern einen herrlichen Freistoßschlenzer auf das Neusatzer Tor - dieser krachte allerdings nur an die Querlatte (87. Minute). Anstelle des Niederbühler Anschlusstreffers fiel auf der anderen Seite das dritte Tor für die Felsenrainer: Gästeschlussmann Wistuba hatte mit einer Fußabwehr nur unzureichend, weil zu kurz, geklärt; Denis Lubini nahm das Geschenk dankend an und bugsierte das Spielgerät humorlos zum 3:0 in die Maschen (88.). Kurioserweise zog er sich bei seinem Treffer einen Wadenkrampf zu und wurde umgehend per Auswechslung in den vorzeitigen Feierabend geschickt. Die letzte Aktion gehörte dann nochmals den Donauschwaben: Der Distanzschuss von Mudubai aus 35 Metern wurde allerdings zur sicheren Beute von SVN-Zerberus Justus, der kurz darauf nach dem Schlusspfiff des stets souveränen Referee Fiorillo mit seinen Teamkollegen (und dem neuen Fanclub aus der Neusatzer Grundschule) den 14. Punktspielsieg bejubeln durfte.
Das Vorspiel SV Neusatz II - SV Niederbühl II endete 5:1. Coach Pascal Meier agierte dabei auf der ungewohnten Torhüterposition und durfte - dank der Treffer von Pascal Nöltner (2), Rezan Yasin (2) und Petrit Rukiqi (1) - mit seiner Squad den elften Sieg im elften Spiel feiern. Schiedsrichter Martin Müller (Bühlertal) war ein aufmerksamer Leiter der Partie.