Melden von Rechtsverstößen
Altenkleusheim. Mittwochs abends halb sieben in Altenkleusheim: Die A-Junioren der JSG EOHO sind da, um die eigene B-Jugend im Pokalhalbfinale geschlossen und lautstark zu unterstützen. Freitags abends halb sieben in Altenkleusheim: Die A-Junioren der JSG EOHO sind schon wieder da, um nun auf dem Platz für Furore zu sorgen. Und erneut ist der Mannschaft eine hochprozentige Leistung geglückt. Mit 4:1 ließ sie die Gastgeber am Alten Heck alt aussehen. Ergebnistechnisch fiel die endgültige Entscheidung zwar erst kurz vor Schluss. Jedoch war EOHO über weite Strecken die wachere und gierigere Mannschaft gewesen und hatte sich damit den Auswärtssieg redlich verdient.
„Jungs, das sieht scheiße aus!“ Bereits nach zehn Minuten machte Kleusheims Trainer Pascal Hufnagel seinem Ärger Luft. Der Grund: EOHO war deutlich besser ins Spiel gekommen und seiner eigenen Mannschaft gelang kaum ein konstruktiver Spielaufbau. Das Problem aus Gästesicht war, dass ihrer optischen Überlegenheit noch keine große Gefahrvor dem Tor entsprang. Joel Hümmeler etwa fing einen Einwurf des Gegners ab und lief dann mit Jonas Conze auf den letzten Verteidiger zu, doch am Ende dieser aussichtsreichen Situation stand nicht einmal ein Abschluss. Ähnlich inkonsequent zeigte sich Kleusheims Christopher Rademacher nach einer Viertelstunde. Infolge eines Stockfehlers war er plötzlich frei durch und verdaddelte den Ball im Strafraum. Im Gegenzug zahlte sich die Entschlossenheit von EOHO im Nachsetzen dann aus: Das Heimteam bekam die Kugel nicht richtig geklärt und Jonas Conze erzielte aus 16 Metern das 1:0. Die Führung schien lange Zeit ungefährdet, ehe sich vor der Halbzeit die Ereignisse überschlugen. Kleusheim bekam einen Elfmeter zugesprochen und Aulon Haxha brachte den Ball mit etwas Glück über die Linie. Nur vier Minuten später dann das Spiegelbild: Nach Foul an Joel Hümmeler schnürte Jonas Conze aus elf Metern den Doppelpack. Dieser Treffer entfachte auf Seiten von EOHO ungeahnte Möglichkeiten. Plötzlich keimte eine Kombinationslust auf, die die Gäste beinahe über sich selbst staunen ließ. Und als Marvin Diehl den Ball aus 45 Metern einfach mal aufs Tor nagelte, musste sich Frederik Schulte gewaltig strecken.
Einziger Kritikpunkt für das Auswärtsteam hätte zu diesem Zeitpunkt die zu knappe Führung sein können. Also schraubte EOHO das Ergebnis direkt nach Wiederanpfiff in die Höhe, als Janis Mester auf der linken Außenbahn den Ball ergatterte, damit bis in den Strafraum sprintete und ihn im kurzen Eck versenkte. Erst jetzt beim Stand von 1:3 wachte Kleusheim auf und konnte eine zehnminütige Drangphase starten. André Knappe erwies sich jedoch mit mehreren Paraden innerhalb kurzer Zeit als starker Rückhalt seiner Mannschaft: gegen den freistehenden David Buchmiller rechts im Strafraum, gegen einen verdeckten Schuss aus kurzer Distanz reaktionsstark auf der Linie und sicher bei Versuchen aus der Distanz von Ben Noah Schulze. Danach nahm der Druck der Hausherren wieder ab und stattdessen der Nebel weiter zu, was Altenkleusheim zum Slovacko des Sauerlands werden ließ. Aber nicht nur der souveräne Schiedsrichter Jonas Boldt, der mit einer unaufgeregten und dennoch deutlichen Ansprache sowie mit klare Linie überzeugte, behielt den Durchblick. Auch EOHO bekam das Spiel nun wieder unter Kontrolle. Offensiv zeigte sich das Team zwar nicht mehr so häufig, aber mit permanenten Anlaufen setzte es die Gegner immer wieder unter Druck und zwang sie zu Fehlern. So zeichnete sich frühzeitig ab, dass der Sieg nicht mehr in Gefahr geraten würde. In den letzten Minuten machte sich EOHO mit einigen technischen Finessen daran, dem Sahnetag die Kirsche aufzusetzen. Einen 40-Meter-Diagonalpass von Simon Köhler verarbeitete Janis Mester mit einer einzigen Berührung in der Luft so gekonnt, dass er direkt am Gegenspieler vorbei Richtung Tor zog und erst im Abschluss von Frederik Schulte aufgehalten wurde. Der Heimkeeper zeigte sich auch bei Joshua Engelmanns mutigem Volleykracher aus 22 Metern aufmerksam – erst gegen den eingewechselten Fynn Berghoff war er machtlos. „Drei Minuten, zwei Ballkontakte, ein Tor“ lautete dessen astreiner Arbeitsnachweis. Der Kreativpreis des Abends ging an Trainer Tim Gieß, der den Elsper Superjoker daraufhin sofort wieder auswechselte und damit endgültig für überbordende gute Laune bei seiner siegreichen Mannschaft sorgte.
Auf beide Teams warten nun Hammeraufgaben in der Liga. Mit der heute gezeigten Leistung hat die JSG EOHO womöglich auch am kommenden Freitag gegen Tabellenführer JSG Rüblinghausen/Iseringhausen/Dahl-Friedrichsthal eine Chance. Der SV Eintracht Kleusheim hingegen kann das kommende spielfreie Wochenende nutzen, um sich für die Partie bei der JSG Hünsborn/Rothemühle am 18.11. wieder in Form zu bringen.