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Altenhundem. Das 5:0 des FC Lennestadt über die JSG EOHO mag angesichts von Tabellenstand und aktueller Formkurve wenig verwundern. Und doch hatte die Partie einige überraschende Momente zu bieten und hielt für alle Spieler und weitere Akteure auf dem Spielfeld Lerngelegenheiten im Hinblick auf den Rest der Saison bereit.
Die Marschrichtung war von Beginn des Spiels an klar: Die Gastgeber waren im Vorwärtsgang. Dabei konnten sie das mit Libero Johannes Steinhoff verdichtete EOHO-Zentrum durch ihre sehr hoch stehenden Außenspieler oft umschiffen. Und trotzdem sprang bis auf eine Chance von Yunus Kocabas in der 15. Minute zunächst wenig Zählbares heraus. Denn die Gäste halfen sich in der Defensive gegenseitig und gewannen die wichtigen Zweikämpfe. Umso ärgerlicher aus ihrer Sicht war es dann also, dass Lennestadt mit einer Standardsituation zum Erfolg kam. Nils Tüttinghoff erzielte per Kopf nach einer Ecke das 1:0 (18.). Nachdem Yunus Kocabas vier Minuten später den Pfosten getroffen hatte, war es dann Schiedsrichter Vico Lamprecht, der den Gastgebern die nächste Großchance ermöglichte. Zur völligen Überraschung beider Teams hatte er eine Klärungsaktion im EOHO-Strafraum, die Keeper Lukas Erhart abfing, als Rückpass gewertet und gab entsprechend einen indirekten Freistoß. Diesen passten die FCL-Spieler schließlich in Fair-Play-Manier ins Toraus. Nicht ganz so überraschend, aber doch in diesem Spiel zum ersten Mal, zeigte sich EOHO dann gefährlich in der Offensive. Nach Johannes Steinhoffs Solo durchs Mittelfeld schloss Adis Dzekovic rechts im Strafraum ab und Moritz Wirth kratzte den Ball aus dem langen Eck. Ein zweites, aus Gästesicht bitteres Kuriosum beendete dann die erste Halbzeit: Simon Schulte führte auf der linken Abwehrseite einen Einwurf aus, was auch die umstehenden Gegenspieler nicht verwunderte. Vico Lamprecht dagegen pfiff plötzlich Handspiel, da der Ball nicht im Aus gewesen sei. Aus dem folgenden Freistoß entstand dann die Kombination, die Nils Gomolla zum 2:0 abschloss.
So konnte der FC Lennestadt mit einem etwas beruhigteren Gefühl in die Halbzeitpause gehen. Nach dem Seitenwechsel zeigte sich ein ähnliches Bild wie zu Beginn des ersten Durchgangs. Während die Gastgeber großen Chancen vergaben (Lennart Mester etwa traf den Innenpfosten), zeigte sich EOHO nur zaghaft in der Offensive (Alessandro di Nuzzo platzierte seinen Kopfball ans Außennetz). Das erste Tor fiel dann wieder durch einen Standard, als Furkan Genc eine Freistoßflanke über die Linie spitzelte (59.). Damit war die Spannung dieser Partie endgültig entwichen und beide Teams spielten in der letzten Viertelstunde gewissermaßen ihr eigenes Spiel. Den Gästen ging die Puste ebenso aus wie die gesunden Spieler, sodass das Ziel nur noch darin bestand, mit den letzten Kräften entschlossene Gegenwehr zu leisten, um sich erhobenen Hauptes aus dieser Partie zu verabschieden. Der FCL dagegen wollte das eigene Offensivspiel bis zum Ende durchziehen. Silas Duwe per Abstauber und Nils Tüttinghoff per Fernschuss erhöhten auf 5:0. Angesichts der drückenden Überlegenheit wären noch weitere Tore möglich gewesen. Doch es zeigte sich, dass die individuellen Fähigkeiten der Heimakteure bisweilen höher zu bewerten waren als die Güte ihres mannschaftlichen Zusammenspiels.
Vom FC Brünninghausen, der sich auf das anschließenden Westfalenliga-Spiel vorbereitete, bekam die JSG EOHO dann noch eine Gratis-Beratung der subtilen Art, wie ihre aktuell zahlreichen Verletzungen und Ausfälle zu verhindern sind: einfach die Duschen in einen Physioraum umwandeln und Aquamassagen durchführen! Wie sehr diese Methode schon kurzfristig Früchte trägt, wird sich am kommenden Samstag im Duell mit der JSG Drolshagen Olpe Rhode 2 zeigen. Die Erstvertretung dieser JSG ist einen Tag später der nächste Kontrahent des FC Lennestadt.