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Wenig glanzvoll konnte der TSV Seestermüher Marsch sein Heimspiel gegen Blau-Weiß 96 III durch einen Last-Minute-Treffer in der 89. Spielminute mit 2:1 (0:0) gewinnen und so den Ausrutscher Genclers ausnutzen und den Platz an der Sonne einnehmen.
Dass der Begriff "Arbeitssieg" für dieses Ergebnis passen würde, zeichnete sich schon früh in der Partie ab. Die Gäste aus Schenefeld kamen trotz der klaren Tabellenkonstellation nicht nach Seestermühe, um nur die Punkte abzuliefern, sondern nahmen von Beginn an hochmotiviert am Spiel Teil. So standen sie hinten sicher und machten es dem TSV trotz leichten Ballbesitzvorteilen schwer, in gute Abschlusssituationen zu gelangen. Passend dazu fing es bereits in Hälfte eins an zu regnen und allen war klar, dass der 8. Spieltag kein leichter sein würde. Die Partie plätscherte, wie der Regen, über weite Strecken vor sich hin und so war es keine Überraschung, dass es bis zur Halbzeit torlos blieb. Die beste Gelegenheit bot sich dem TSV in der 40. Spielminute, als Melvin Strottmann einen schnellen Konter über die rechte Seite und Ömer Faruk Dogan einleitete, der den Ball dann in der Mitte zu Metin Tefci brachte und dessen Schuss knapp am linken Pfosten vorbeizischte. Da diese sehr gute Aktion aber Seltenheitswert genoss, war das 0:0 für beide Seiten verdient.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich am Spielgeschehen zwar zunächst wenig, aber dafür am Ergebnis etwas mehr. Den Gästen, die deutlich besser aus der Pause kamen, wurde in der 53. Spielminute ein Strafstoß nach Handspiel zugesprochen, den sie eiskalt verwandelten - Die kalte Dusche kam für die Seestermüher also nicht nur von oben, sondern auch in Form des 0:1. Unmittelbar danach hatte Blau-Weiß sogar per Konter die Riesenchance auf das vielleicht vorentscheidende 0:2, aber Malte Luitjens parierte stark und hielt seinen TSV damit in der Partie. Nach rund 60 Minuten hatte dann Jan Röhring den Ausgleich auf dem Fuße, scheiterte aber frei vor dem Keeper an eben jenem. Diese Szene bewies aber, dass der Favorit trotz aller Probleme an diesem Tag noch im Spiel war und man sie nicht abschreiben sollte. In der 70. Spielminute bot sich ihnen dann die nächste Riesenchance: Infolge einer Ecke spielte ein Schenefelder den Ball mit der Hand und so wurde auch dem TSV ein Strafstoß zugesprochen. Der eigentlich sichere Ömer Faruk Dogan trat an und bugsierte den Ball sinnbildlich links vorbei am Tor - Sollte es an diesem Tage einfach nicht sein? Doch! Denn nur 3 Minuten später wurde Nando Habekost im Sechzehner unsanft von den Beinen geholt und Seestermühe der nächste Strafstoß zugesprochen. Diesmal trat der nach 3 Spielen Pause zurückgekehrte Toptorschütze Efe Zengin an und machte das, was er am besten kann: Er traf das Tor und erzielte den Ausgleichstreffer. In der Schlussviertelstunde blieb die Partie dann offen und beide Seiten hatten noch Möglichkeiten, um mit dem goldenen 2. Treffer diese Partie zu ihren Gunsten zu entscheiden. Metin Tefci verfehlte für das Heimteam in Minute 75 nach schönem Lupfer knapp links den Kasten und die Gäste scheiterten in Minute 79 an einer starken Parade von Malte Luitjens. Aus dem Spiel heraus sollte heute aber nichts mehr klappen und deshalb fiel auch das 2:1 in Folge eines Standards. Jan-Ole Themm spielte dabei nach einem Freistoß den Ball quer zu Ömer Faruk Dogan, der den Ball reinlegte und das erlösende 2:1 erzielte. Kurz darauf war Schluss.
So konnte Seestermühe ein über weite Strecken wenig ansehnliches Spiel trotz Rückstands doch noch gewinnen und kommt mit einem blauen Auge davon. Da Gencler im Parallelspiel beim Rellinger SC trotz zweimaliger Führung nicht über ein 2:2 hinauskam, konnten sie durch den Dreier vorbeiziehen und die Tabellenführung ergattern. Weiter geht es für den TSV Seestermüher Marsch am kommenden Sonntag um 16:30 Uhr passenderweise gegen eben jenes Team, dem sie gerade die Tabellenführung abluchsen konnten: Gencler Birligi - ein Kracherduell des 1. und 3.!
Blau-Weiß auf der anderen Seite geht trotz einer guten Leistung, die mindestens einen Punkt, wenn nicht gar den Dreier, verdient gehabt hätte, erneut mit leeren Händen nach Hause und wartet seit nunmehr 5 Partien auf den nächsten Punktgewinn. Die nächste Chance dazu bietet sich, ebenfalls am Sonntag, um 12:45 Uhr in Hörnerkirchen, wo es gegen die dortige 2. Herren geht. HöKi musste sich zuletzt trotz 2:0 bzw. 3:1 Führung Zuhause dem TuS Borstel mit 3:5 geschlagen geben und ist in den letzten Wochen tabellarisch von Rang 2 auf 8 abgerutscht. Wer von beiden kann also den Blick nach dem kommenden Duell wieder nach oben richten?