Oberliga|04.07.2016|16:55

Wedel im Pech: Trainer blieb keine 2 Wochen

Trainer Jörn Großkopf (Mitte) hat sich aus Wedel schon wieder Richtung Eichede verabschiedet. [Foto: noveski.com]

Der Wedeler TSV muss sich nach dem Blitz-Abgang von Jörn Großkopf in die Regionalliga schon wieder einen neuen Trainer suchen. Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder wildert für seinen TuS Haltern weiter in Erkenschwick. Der FC Kray holt einen Erstligaprofi und Hertha Zehlendorf einen früheren Nationalspieler. Das Wichtigste aus Deutschlands Oberligen.

Blitz-Intermezzo: Der Wedeler TSV, Aufsteiger in die Oberliga Hamburg , muss sich wieder einen neuen Trainer suchen. Eigentlich sollte der erst kürzlich verpflichtete Jörn Großkopf den Aufsteiger in die neue Spielzeit führen. Doch der 49-Jährige heuerte nach einem nicht einmal zweiwöchigen Blitz-Intermezzo beim TSV inzwischen beim Regionalliga-Neuling SV Eichede an, nachdem dessen Aufstiegstrainer Oliver Zapel zum Drittligisten SG Sonnenhof-Großaspach gewechselt war Oliver Zapel zum Drittligisten SG Sonnenhof-Großaspach gewechselt war. Vor seinem Engagement beim Wedeler TSV war Großkopf nach nur drei Monaten beim KFC Uerdingen 05 (Oberliga Niederrhein) entlassen worden. Beim TSV wird das Trainergespann Daniel Domingo und Davor Celic die Aufgaben des abgewanderten Großkopf übernehmen.

Auch Opiola nach Haltern: Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder , Vize-Weltmeister von 2002, hat Lukas Opiola aus der Oberliga Westfalen zum Westfalenliga-Aufsteiger TuS Haltern gelotst. Der 23-jährige Abwehrspieler war in der Jugendabteilung des VfL Bochum ausgebildet worden, spielte im Seniorenbereich für die TSG Sprockhövel und zuletzt für die Spvgg. Erkenschwick . Zuvor waren bereits Trainer Magnus Niemöller sowie die Spieler Deniz Batman, Christoph Kasak, Nils Eisen und Torjäger Stefan Oerterer von Erkenschwick nach Haltern gewechselt. Christoph Metzelder, der mit Borussia Dortmund 2001/20012 Deutscher Meister und mit Real Madrid 2008 Spanischer Meister wurde, bleibt seinem Heimatverein übrigens weiter erhalten. Der 35-Jährige wurde bei der Jahreshauptversammlung des TuS einstimmig im Amt des ersten Vorsitzenden bestätigt.

Wanderpokal verschwunden: Im so genannten Derby-Cup, der insgesamt zum dritten Mal zwischen den beiden Vereinen ausgetragen wurde, bezwang der SVG Göttingen aus der Oberliga Niedersachsen den benachbarten Landesligisten 1. SC Göttingen (4:1), nahm damit erfolgreich Revanche für die Vorjahresniederlage. Den eigens für die Duelle zwischen den beiden Göttinger Klubs angeschafften Wanderpokal bekam der SVG allerdings nicht überreicht. Grund: Vor der Partie hatten der 1. SC Göttingen die offenbar nicht mehr auffindbare Trophäe als vermisst gemeldet.

Ademi im Anmarsch: Hertha 03 Zehlendorf, Heimatklub von Weltmeister Pierre Littbarski, hat mit Angreifer Faton Ademi ab sofort einen früheren Nationalspieler in seinen Reihen. Der 21-Jährige wechselt vom 1. FC Lokomotive Leipzig , dem Meister der NOFV-Oberliga Süd und Aufsteiger in die Regionalliga Nord ost, zum Tabellendritten der NOFV-Oberliga Nord . Ademi, der in Pristina (Kosovo) geboren wurde, absolvierte für die U 19-Nationalmannschaft von Albanien fünf Länderspiele und erzielte zwei Tore. Der Zugang aus Leipzig durchlief beim Bundesligisten Hertha BSC alle Juniorenmannschaften, bevor er in der zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg bei den Senioren erste Erfahrungen sammelte. Für Lok Leipzig hatte Ademi in 22 Spielen sieben Tore beigesteuert.

Tormaschine weg: Der Aderlass beim 1. SC Feucht, Tabellenzehnter der abgelaufenen Saison in der Bayernliga Nord , wird immer größer. Sebastian Schulik, der ab sofort für den Regionalliga-Absteiger und künftigen Ligakonkurrenten FC Amberg auf Torejagd gehen wird, ist bereits der 13. Spieler, der den 1. SC Feucht verlässt. Der 29-Jährige hatte in den vergangenen beiden Jahren in 64 Spielen 62 Tore für Feucht erzielt und damit maßgeblichen Anteil am sportlichen Erfolg.

Ex-Erstligaprofi nach Kray: Dem FC Kray ist ein Transfer-Coup für die neue Saison in der Oberliga Niederrhein gelungen. Die Essener verpflichteten Edin Husic vom kroatischen Erstligisten Mladost Doboj-Kakanj. Der 30-jährige Mittelfeldspieler wurde im Nachwuchsbereich des kroatischen Spitzenklubs Dinamo Zagreb ausgebildet und kam in seiner Laufbahn bisher auf 111 Einsätze in Kroatiens Oberhaus und auf 32 absolvierte Partien in Bosniens höchster Spielklasse. „Wir haben Edin bei allen Formalitäten sehr gut unterstützen können. Das hat zusammen mit seiner Freundschaft zu unserem Spieler Emir Alic letztlich den Ausschlag für den Wechsel nach Kray gegeben. Sportlich ist das ein Glücksfall für den Verein“, so FCK-Präsident Günther Oberholz. Mit der weiteren Verpflichtung von Abwehrspieler Fabio Bien (DJK TuS Hordel) sind die Kaderplanungen beim FC Kray abgeschlossen.

Neues Nachwuchskonzept für Bommer-Klub: Der SC Hessen Dreieich aus der Hessenliga will verstärkt auf die Ausbildung der eigenen Nachwuchsspieler setzen. Die Eingliederung der Mannschaften des unterklassigen Vereins JFC Frankfurt eröffnet der Jugendabteilung des SCH neue Perspektiven. Bislang hatte der Klub, in dem Ex-Nationalspieler Rudi Bommer als Cheftrainer und Sportdirektor in Personalunion tätig ist, eine U 15, U 17, U 19 und eine U 23-Mannschaft. Ab sofort wird ab der U 13 bis zur U 19 ausgebildet, auf eine U 23 (bisher Kreisoberliga/achthöchste Spielklasse) wird verzichtet. Erklärtes Ziel ist es, bald in allen Jugend-Jahrgängen auf möglichst hohem Leistungsniveau arbeiten zu können. Sportvorstand und Bundesliga-Rekordspieler Karl-Heinz Körbel (602 Einsätze für Eintracht Frankfurt) sagt: „Wir wollen ein funktionierender Ausbildungsverein werden. Dazu ist es notwendig, Talente schon im frühen Stadium zu finden und diese mit ausgezeichneten Trainern zu fördern und zu entwickeln.“ Trainer Bommer betont: „Die Praxis hat gezeigt, dass der Unterschied zwischen Hessen- und Kreisoberliga einfach zu groß war, um Nachwuchsspieler aus der U 23 an die erste Mannschaft heranzuführen.“

US-Boy fällt lange aus: Das ist bitter. Der US-Amerikaner Evin Jason Nadaner, Zugang beim 1. FC Sonthofen aus der Bayernliga Süd , brach sich im Testspiel gegen den Bayern-Regionalligisten FC Memmingen (0:2) das Sprunggelenk und fällt lange aus. Der 24-jährige Defensivspezialist, der in Brooklyn (New York) geboren wurde, war während der vergangenen Saison ohne Verein. Zuvor hatte Nadaner für den SVN Zweibrücken gespielt, der aufgrund finanzieller Probleme einen Insolvenzantrag stellen musste und jetzt in der untersten Spielklasse (11. Liga) an den Start geht. Durch seine Verletzung verpasste der US-Boy auch das Highlight der Vorbereitung gegen den Bundesligisten FC Augsburg (0:2).

KFC putzt sich raus: Der ehemalige Bundesligist KFC Uerdingen 05 hat mit der Einweihung seiner neuen Geschäftsstelle bereits die Weichen für eine professionellere Zukunft gestellt. In der Nähe des Grotenburg-Stadions werden nach Abschluss der Renovierungsarbeiten künftig auf 260 Quadratmeter alle administrativen Aufgaben beim Vizemeister der Oberliga Niederrhein erledigt. In einem Gemeinschaftsprojekt von Vereinsleitung, Trainerteam, Mannschaft und Fans sollen auch die Katakomben der legendären Spielstätte des KFC umgestaltet werden. Frische Farbe und neue Möbel sollen die Räumlichkeiten wohnlicher machen. Der Spielertunnel der Grotenburg wird außerdem von Fans mit Krefelder Motiven verschönert. Der ehemalige Presseraum wurde bereits zum Gemeinschaftsraum ausgebaut. Eine Tischtennisplatte, ein Kicker-Tisch, eine Dartscheibe und ein eigener Kühlschrank sollen dafür sorgen, dass die Spieler hier auch zusammen Zeit verbringen können und nicht nach Trainings- und Spielende sofort nach Hause fahren. Mit dieser Maßnahme will der neue KFC-Trainer André Pawlak auch den Mannschaftsgeist stärken.

Traumtor gegen Altona: Der Traditionsverein Altona 93 , der in der Relegation als Tabellensechster der Oberliga Hamburg nur knapp am Aufstieg in die Regionalliga Nord vorbeigeschrammt war, kam im Rahmen der Vorbereitung auf die neue Saison im Testspiel beim Landesligisten Teutonia 05 Ottensen nicht über ein 1:1 hinaus. Dabei gelang Teutonia-Angreifer Pascal Pietsch, der während der abgelaufenen Saison in 26 Partien 20 Tore erzielt hatte, ein Treffer aus mehr als 40 Metern. Der 27-Jährige traf fast von der Mittellinie. Nur zwei Tage später zeigte sich Altona davon aber schon wieder gut erholt, setzte sich beim Bezirksligisten SV Blankenese standesgemäß 8:0 durch.