Finaltag: KSC mit besseren Nerven vom Punkt
Jubel über den Sieg im badischen Verbandspokal: Karlsruher SC. [Foto: Jan Kuppert]
Der Karlsruher SC hat im Endspiel um den Verbandspokal von Baden die besseren Nerven bewiesen. Das Team des Drittliga-Dritten setzte sich nach Elfmeterschießen am "Finaltag der Amateure 2018" gegen den Oberligisten 1. CfR Pforzheim 5:4 (1:1, 1:0) durch. Für den KSC war es der zweite Pokalerfolg nach 2013. Zuvor hatte allerdings schon die zweite Mannschaft des ehemaligen Bundesligisten dreimal den Titel gewonnen.
Auch diesmal waren am Gewinn des Verbandspokals zahlreiche Spieler aus der U 23 des Karlsruher SC beteiligt. Der Drittligist war zum Finale mit einer Mischung aus Spielern der zweiten Mannschaft und der U 19 angetreten. Auf der Ersatzbank nahm U 23-Trainer und Ex-Bundesligaprofi Zlatan Bajramovic Platz. Aus dem Drittligakader gehörten nur Guiseppe Leo und Andreas Hofmann zur Startformation. Hintergrund: Bereits am Dienstag (ab 18.15 Uhr) - also nur 28 Stunden nach dem Auftritt am Finaltag - steht für die KSC-Profis das Rückspiel in der Relegation beim FC Erzgebirge Aue an. Nach dem 0:0 im Hinspiel im heimischen Wildparkstadion würde dem KSC wegen der Auswärtstorregel schon ein 1:1 oder 2:2 zum Aufstieg in die 2. Bundesliga reichen.
Christoph Batke (31.) hatte für den KSC im Panoramastadion von Nöttingen zunächst die Führung erzielt. Der eingewechselte Alan Delic (86.) belohnte die Leistungssteigerung der Pforzheimer mit dem Ausgleich. Nach einer torlosen Verlängerung setzte sich der KSC dank des entscheidenden Treffers von Malik Batmaz im Elfmeterschießen 5:4 durch. Zuvor hatte Pforzheim durch Robert Stark die mögliche Entscheidung verpasst.
Den besseren Start in die Partie erwischten die Karlsruher. Der Favorit drückte die Pforzheimer auch mit seiner neu formierten Mannschaft früh in dessen Hälfte. Ein Torschuss von Tim Fahrenholz (4.) ging nur knapp am Tor des Oberligisten vorbei. Einen Versuch von Christoph Batke (26) konnte CfR-Torhüter Xaver Pendinger an die Latte lenken. Sieben Minuten später ließ Batke (33.) mit seinem Linksschuss dem 23-Jährigen aber keine Abwehrchance. Bis zum Halbzeitpfiff gelang es den Pforzheimern nicht, den Favoriten in Bedrängnis zu bringen.
Joker Delic belohnt Pforzheimer Sturmlauf
Das sollte sich im zweiten Durchgang ändern. CfR-Angreifer Salman Torun köpfte aus fünf Metern knapp über die Latte. Denis Gudzevic (68.) streifte mit seinem Kopfball das Aluminium. Auch Laurin Masurica (70.) traf nur den Pfosten. Ruben Reisig und Zvonimir Borac (80.) schafften es nach einem Freistoß von Kreshnik Lushtaku nicht, den Ball an KSC-Torhüter Oliver Semmle vorbeizubringen. Kurze Zeit später dann aber der verdiente Lohn für den Oberligisten: Nach einer Flanke von Lushtaku drückte der eingewechselte Alan Delic (86.) den Ball am Außenpfosten zum Ausgleich über die Linie. Verlängerung.
Nach einem zweikampfintensiven ersten Durchgang gab es erst in der zweiten Hälfte der Verlängerung Chancen auf die Entscheidung. KSC-Innenverteidiger Guiseppe Leo (110.) traf aus zehn Metern den Pfosten. Ein Kopfball des eingewechselten Karlsruhers Valentino Vujinovic (112.) ging nur knapp über das Tor. KSC-Kapitän Kai Kleinert traf ebenfalls den Pfosten, sodass schließlich das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen musste.
"Es freut mich sehr, dass sich die Jungs in ihrem letzten Spiel belohnen und nochmal richtig feiern konnten", resümierte Bajramovic: "Wir haben den Zuschauern viel geboten. Ich wünsche dem CfR Losglück für die erste Runde im DFB-Pokal. Vielleicht wird ja in Karlsruhe gespielt, so ein Spiel gegen Bayern würde ich mir anschauen."
Unabhängig vom Spielausgang waren beide Vereine bereits vor dem Endspiel für den DFB-Pokal qualifiziert, da der Karlsruher SC die Saison in der 3. Liga auf dem dritten Rang beendet und sich damit bereits ein Ticket für die Hauptrunde gesichert hatte.
"Dass wir in der nächsten Saison im DFB-Pokal an den Start gehen dürfen, ist für uns als Amateurverein eine super Sache. Das haben wir uns mit harter Arbeit ermöglicht", so Pforzheims Trainer Gökhan Gökce gegenüber FUSSBALL.DE . Ein Wunschlos für die Hauptrunde hat der 34-Jährige auch schon: "Ein großes Kaliber wie der FC Bayern München wäre ein Traum."