Hobo-Girls: Kanupolo statt Rasentraining
[Foto: Rainer Hennies]
Puh, diese Glutofenhitze! Sie will einfach nicht aufhören, macht das Training für manch einen zur Qual, egal in welcher Leistungsklasse. Rekordsommer, Rekordtemperaturen: Es ist nicht jedermanns und -fraus Sache, auf dem sonnenüberfluteten Fußballrasen zu schwitzen. Zum Trainingsalltag bei den Frauen des VSV Hohenbostel am Deister gehören derzeit Laufschuhe statt Stollen oder Nockenbelag, um auf dem knochentrockenen und steinharten Boden die Füße zu schonen. Jetzt sind sie aufs Wasser gewechselt.
Die Kickerinnen des Volksportvereins aus der Barsinghäuser Ortschaft haben angesichts der Sommerhitze ihre schweißtreibenden Trainingseinheiten auf dem Platz kurzerhand unterbrochen. Denn beliebt ist die Vorbereitung nicht wirklich, wenn es eine Alternative dazu gibt. Die Kreisklassen -Kickerinnen aus Hohenbostel kennen eine und haben sie genutzt. Bei der wassersportlichen Einheit ging es eher spaßig und nass zu: Kanupolo im zwei Ortschaften entfernten Goltern beim Calenberger Canoe Club.
Der Kontakt ist naheliegend, denn Henrieke Packheiser, heute Kickerin beim VSV, war früher in ihrer Jugend auch Kanupolo-Spielerin beim CCC Barsinghausen. Sie konnte ihren Fußballkameradinnen schnell vermitteln, worauf beim Paddeln zu achten ist. Zum Abschluss hat das neue Wissen sogar für ein kleines Polo-Spielchen mit Ball gereicht.
„Wir möchten uns ganz herzlich beim CCC Barsinghausen für die Bereitstellung der ganzen Materialien wie den Kajaks und natürlich die Nutzung des Kanupolo-Beckens bedanken“, sagt Melanie Salchow, im Team nicht nur erfahrene Spielerin, sondern als eine Art „Mädchen für alles“ auch für manch organisatorische Dinge zuständig. „Das war eine wunderbare und erfrischende Abwechslung. Dass die ein oder andere von uns bei den Temperaturen und den Verlockungen des Wassers des Öfteren gern mal mit dem Kajak umgekippt ist, versteht sich fast von selbst“, sagt sie. Die Freude steht ihr ins Gesicht geschrieben. „Ich dachte erst, das Wasser sei so warm wie in einer Badewanne. War es aber gar nicht, sondern wirklich sehr erfrischend.“
"Das war eine wunderbare und erfrischende Abwechslung"
Das klingt nach hoher Wiederholungsgefahr angesichts des Spaßfaktors und der angenehmen Temperaturen im Becken. „Ich kann zwar immer noch nicht richtig geradeaus paddeln, aber bei einem weiteren Termin wäre ich auf jeden Fall wieder dabei“, sagt Salchow begeistert, ergänzt aber auch: „Der Saisonstart rückt immer näher und wir wollen erneut eine starke Rolle in der Spitzengruppe unserer Staffel spielen. Am Sonnabend ist es bereits soweit, um 17 Uhr bei der SG Hemmingen/Westerfeld II . Das wird nicht einfach, aber vielleicht hat die Einheit auf dem Wasser uns die nötige Frische gegeben.“