Kreisligist netzt doppelt in Nachspielzeit
[Foto: Collage/FUSSBALL.DE]
Eine Partie wie eine Achterbahnfahrt und ein ungewöhnlicher Elfmeterpfiff in der Oberliga Rheinland-Pfalz. Nicht-Alltägliches aus dem Amateurfußball in unserer Rubrik Kurzpass kurios.
Eine kuriose Schlussphase ereignete sich vergangenes Wochenende beim Spiel zwischen dem Wittenseer SV und dem TSV Vineta Audorf . Der Tabellenvierte der Kreisliga Nordost empfing den Favoriten und Tabellenführer aus Audorf, der in dieser Saison bislang 16 von 18 Duelle für sich entscheiden konnte. Das Spiel der beiden Kreisligisten glich dabei einer Achterbahnfahrt, bis zur 78. Minute führte der Gastgeber mit 3:2.
„Wir hatten in dieser Partie nichts zu verlieren“, erzählt Pascal Reimers vom Wittenseer SV gegenüber FUSSBALL.DE . „Wir wollten hoch pressen, was gut funktioniert hat. Dann haben wir uns aber zu sicher gefühlt und ein wenig den Faden verloren“. Zehn Minuten lang drehte der Gast aus Audorf auf und verwandelte einen 2:3 Rückstand zwischen der 78.und 88. Minute in eine 5:3-Führung. Der Startschuss für eine turbulente Schlussphase.
„Kurz nachdem wir das 5:3 kassierten, musste ich mit einer Rippenprellung kurzzeitig raus“, schildert SV-Stürmer Reimers die letzten Minuten der umkämpften Partie. „Aber die Jungs haben klasse gefightet und konnten durch Moritz Holling in der 94. Minute auf 4:5 verkürzen“. Der SV drückte nun auf den Ausgleich – und bekam tatsächlich in der sechsten (!) Minute noch einen Strafstoß zugesprochen. Reimers, der in der kurzen Zwischenzeit aufs Spielfeld zurückgekehrt war, verwandelte per sattem Schuss in die Mitte zum 5:5-Enstand.
„Das war eine denkwürdige Partie von uns. Trotz der beiden späten Tore war das Remis hochverdient“, sagte WSV-Coach Marcus Grubert gegenüber der Eckernfoerder Zeitung. Mit dem Unentschieden bleibt Wittensee auf Rang vier, Vineta thront weiterhin an der Tabellenspitze.
Betreten verboten – Spieler verursacht Elfmeter durch Rückkehr auf Platz
Ebenfalls unentschieden endete die Partie zwischen dem Spitzenreiter der Oberliga Rheinland-Pfalz, Rot-Weiß Koblenz , und Eintracht Trier am vergangenen Sonntag. Aufreger der Partie: Kurz nach der Halbzeitpause kam es zu einem ungewöhnlichen Elfmeterpfiff.
Die Gäste aus Trier waren zunächst durch Dominik Kinscher in Führung gegangen. Aufgrund einer gelb-roten Karte für Koblenz‘ Alexis Weidenbach in der 29. Minute wähnte sich die Eintracht schon auf der Siegerstraße.
In der 50. Spielminute musste Triers Godmer Mabouba nach einem Zweikampf behandelt werden und das Spielfeld kurzzeitig verlassen. So weit, so regelkonform. Als Mabouba das Spielfeld wieder betreten wollte, wartete er allerdings nicht auf ein Zeichen des Unparteiischen, sondern kehrte eigenwillig auf den Rasen zurück.
Laut Regelwerk ist der Schiedsrichter in solch einem Fall angehalten, das Spiel zu unterbrechen und den Spieler wegen unerlaubten Betretens des Spielfelds zu verwarnen. Das Spiel wird dann je nachdem, ob der Spieler im Moment seiner Rückkehr ins Spiel eingegriffen hat, mit einem indirekten oder direkten Freistoß an der Stelle seiner Rückkehr fortgesetzt.
Mabouba betrat das Spielfeld allerdings nicht von der Seitenlinie aus, sondern kehrte über die Torauslinie des gegnerischen Sechzehners aufs Feld zurück. Die Folge: Elfmeter für Koblenz. Und es kam noch dicker für Trier. Da Mabouba bereits gelbverwarnt war, schickte ihn der Unparteiische mit Gelb-Rot vom Platz. Den nachfolgenden Elfmeter versenkte Marcus Fritsch zum 1:1-Endstand.