Fusion |02.07.2020|11:00

Fußball-Ehe am Main: Mit Strategie und Herz

Neunmaliger DFB-Pokalsieger: Der 1. FFC Frankfurt fusioniert mit der Eintracht.[Foto: ]

Nun ist eine der spannendsten Fußball-Ehen endgültig besiegelt: Ab der Saison 2020/2021 will der 1. FFC Frankfurt unter neuer Flagge an frühere Erfolge anknüpfen – die Fusion mit der Eintracht stellt die Weichen in der Frauenfußballhochburg am Main Richtung Zukunft.

Auf dem Weg dorthin wurde der 1. FFC von einem Partner besonders treu begleitet: Von der Commerzbank – ab 2005 zunächst zehn Jahre lang als Trikot-, später dann als Top-Sponsor. Vor allem die Nachwuchsförderung des Frauenfußball-Vorzeigeklubs lag der Commerzbank stets besonders am Herzen. "Darin sahen wir stets auch ein gehöriges Stück gesellschaftlicher Verantwortung", erklärt Uwe Hellmann, Leiter Brand Management, Corporate Marketing. Das Engagement sei zugleich "ein Bekenntnis zur Stadt Frankfurt und zur Region Rhein/Main" gewesen.

Der große "Macher" des 1. FFC, Siegfried Dietrich, spricht von einer "Win-Win-Situation" und mit Blick auf die "Mitgift" des zigfachen Deutschen Meisters, Pokal- und Champions-League-Siegers von einer "richtig coolen Braut". Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic hatte im Dezember 2019 auf der Mitgliederversammlung des 1. FFC im 49. Stock des Commerzbank Towers einen überzeugenden Heiratsantrag gestellt. Auch Eintracht-Präsident Peter Fischer verteilt Blumen an die Gemahlin: "Der 1. FFC ist national wie international einer der größten Brands des Frauenfußballs."

Ist dessen Eingliederung eine strategische Entscheidung der Eintracht mit Blick auf München, Wolfsburg, Freiburg oder Hoffenheim, wo längst zweigleisig Erstliga-Fußball geboten wird – oder Herzensangelegenheit? Wohl beides. Fischer erklärt: "Wir haben bei der Eintracht Mädchenfußball angeboten und uns auf die Breite konzentriert, aber stets bewusst aus dem Spitzenbereich herausgehalten. Es brauchte ja keinen weiteren Mitbewerber neben den beiden Aushängeschildern SG Praunheim – später dann 1. FFC – und FSV Frankfurt. Das war mit beiden Vereinen auch so abgesprochen. Und beide haben über Jahre ganz starke Arbeit geleistet, ab 2006 dann primär der 1. FFC."

"Wir wünschen den Frauen alles Gute für die weitere Zukunft"

Die beschriebene Ära umfasst gleichermaßen auch die Partnerschaft mit der Commerzbank. Diese hat sich nun – um im Bild zu bleiben – quasi in die Rolle der Trauzeugin begeben. Und gratuliert herzlich zur Hochzeit: "Wir wünschen den Frauen alles Gute für die weitere Zukunft, bedanken uns für die jahrelange partnerschaftliche Zusammenarbeit und bleiben natürlich weiterhin treue Fans!", so Uwe Hellmann. Nicht nur er wird die Entwicklung bei der SGE gespannt weiterverfolgen.