Showdown |04.06.2021|13:15

Elversberg und Freiburg kämpfen um den Titel

Titel-Showdown in der RL Südwest: Das umkämpfte Hinspiel endete 1:1.[Foto: imago images]

In der Regionalliga Südwest ist das Titelrennen wieder spannend. Die zweitplatzierte SV 07 Elversberg ist Spitzenreiter SC Freiburg U 23 auf den Fersen, hat zwei Spieltage vor dem Saisonende nur noch fünf Punkte Rückstand. Am Samstag (ab 14 Uhr) kommt es nun zum direkten Duell in Elversberg. Gewinnt der Gastgeber, gibt es einen Showdown beim Saisonfinale. Der FUSSBALL.DE-Faktencheck zum Topspiel.

Die Ausgangslage: Die Situation für die SV 07 Elversberg ist klar: Ein Sieg muss im letzten Heimspiel der Saison her, damit der Meister und Aufsteiger in die 3. Liga erst am letzten Spieltag ermittelt wird. Mit 84 Punkten auf dem Konto liegt die SVE nach dem jüngsten 2:1-Auswärtserfolg in der Nachholpartie beim TSV Steinbach Haiger fünf Zähler hinter Freiburg. Für die Gäste bedeutet dies: Schon mit einem Punktgewinn im Waldstadion an der Kaiserlinde bringt Freiburg die Meisterschaft unter Dach und Fach.

Die aktuelle Form: Elversberg legt einen fulminanten Saisonendspurt hin. Zuletzt gab es in der Liga zehn Siege in Folge. Dazu kommt noch der Endspieltriumph im Saarlandpokal am "Finaltag der Amateure" (1:0 gegen Drittligist 1. FC Saarbrücken ) und die damit erreichte DFB-Pokal-Qualifikation. Keines der zurückliegenden 19 Punktspiele hat das Team von SVE-Trainer Horst Steffen verloren. Nur noch ein Dreier fehlt den Elversbergern, um den Rekord des SV Waldhof Mannheim aus der Saison 2018/2019 einzustellen. Beim Nachwuchsteam des SC Freiburg war die Positivserie von 13 Partien ohne Niederlage erst am vergangenen Wochenende gegen den FC 08 Homburg (0:1) gerissen. Dadurch vergaben die Breisgauer ihren ersten "Matchball".

Die Torjäger: Mit Kevin Koffi und Israel Suero Fernandez (jeweils 19 Treffer) hat die SV 07 Elversberg gleich zwei sehr torgefährliche Spieler in den eigenen Reihen. Auch Luca Schnellbacher (14 Saisontore) und Kapitän Luca Dürholtz (13) mischen in der Spitzengruppe der Torjägerliste mit. Bester Torschütze der Freiburger ist Nishan Burkart, der bislang 16 Tore beigesteuert hat. Es folgt Marvin Pieringer (zwölf Treffer), obwohl der 21-jährige Stürmer in der Winterpause an den damaligen Zweitligisten FC Würzburger Kickers ausgeliehen wurde und deshalb in dieser Saison lediglich 14 Begegnungen für die U 23 des Sport-Clubs bestritten hat. Insgesamt treffen die beiden mit Abstand offensivstärksten Teams der Liga aufeinander. Die SVE hat 94 Tore auf dem Konto - zwei mehr als die Freiburger.

"Eigentlich ist es schade, dass nur eine von beiden Mannschaften aufsteigen kann"

Die Kapitäne: Mit Ex-Bundesligaprofi Johannes Flum hat sich die U 23 des SC Freiburg in dieser Saison reichlich Erfahrung gesichert. Auf Anhieb hat der Routinier nach seiner Rückkehr vom FC St. Pauli in den Breisgau das Team an die Spitze geführt. "Ich bin wieder in Freiburg, um die jungen Spieler bei ihrer Entwicklung zu begleiten und gleichzeitig weiter Fußball spielen zu können", so der langjährige Spieler der Freiburger Lizenzmannschaft gegenüber FUSSBALL.DE . Die SVE wird Luca Dürholtz auf den Platz führen. Der 27 Jahre Mittelfeldspieler kam 2018 vom aktuellen Zweitligisten Holstein Kiel an die Kaiserlinde und ist absoluter Leistungsträger im Team von Cheftrainer Horst Steffen (13 Tore und drei Vorlagen in dieser Saison).

Novum und Abschied : Der Aufstieg wäre für die zweite Mannschaft des SC Freiburg etwas ganz Besonderes. Zum ersten Mal würde die Nachwuchsmannschaft der Breisgauer in der 3. Liga mitmischen. Elversberg dagegen würde bei einem Aufstieg erstmals seit 2014 wieder in den Profifußball zurückkehren. Für Christian Preußer, Trainer der Freiburger U 23, heißt es nach der Saison Abschied nehmen. Der 37-jährige Fußball-Lehrer übernimmt ab der kommenden Spielzeit das Traineramt beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf . Nach dann 169 Pflichtspielen seit Juli 2017 wird für ihn in Freiburg Schluss sein. Mit dem Aufstieg könnte er seine fünf Jahre im Breisgau krönen.

Die Personallage : Elversbergs Mittelfeldspieler Manuel Feil hat in der Nachholpartie beim TSV Steinbach Haiger (2:1) einen Finger ins Auge bekommen. Sein Einsatz im Topspiel gegen Freiburg ist fraglich. Auf jeden Fall aussetzen wird Nico Karger, der an einer Bänderverletzung laboriert. Auf Seiten der Freiburger steht Kiliann Sildillia nach abgesessener Sperre wieder zur Verfügung.

Die Trainerstimmen: Elversbergs Trainer Horst Steffen betont vor dem "Spiel der Spiele" am Samstag: "Für uns hat sich an der Situation nach wie vor nichts verändert. Gefühlt haben wir schon seit zehn Partien nur noch Endspiele, weil wir wussten, dass wir jede Begegnung gewinnen müssen", so der Ex-Profi im Gespräch mit FUSSBALL.DE : "Freiburg ist in allen Belangen gut aufgestellt und hat eine hervorragende Saison gespielt. Wir müssen uns aber auf unser Spiel konzentrieren und wollen unsere Chance nutzen." Während Steffen seinen Vertrag in Elversberg verlängert hat, würde sich Freiburgs Trainer Christian Preußer dagegen gerne mit dem Titel verabschieden: "Das wäre der perfekte Abschluss. Die Mannschaft hat sich das über die komplette Saison erarbeitet. Wir wollen die Partie in Elversberg aber nicht als Endspiel charakterisieren. Hier treffen die beiden aktuell stärksten Mannschaften der Liga aufeinander. Eigentlich ist es schade, dass nur eine von beiden aufsteigen kann", so der zukünftige Zweitligatrainer.

Der Ausblick: Sollte die Entscheidung um die Meisterschaft durch einen Elversberger Sieg gegen Freiburg erneut vertagt werden, dann klärt sich die Meisterfrage erst am 42. und damit letzten Spieltag der ungewöhnlich langen Saison. Den Freiburgern würde in diesem Fall am Samstag, 12. Juni (ab 14 Uhr), im Heimspiel gegen Rot-Weiß Koblenz nur dann ein Unentschieden reichen, wenn die SVE im parallel stattfindenden Auswärtsspiel beim als Absteiger feststehenden FC Bayern Alzenau nicht gewinnen sollte. Aufgrund des Torverhältnisses (aktuell weist Freiburg noch eine um zwei Tore bessere Differenz auf) würde bei einer Punktgleichheit am letzten Spieltag Elversberg den Platz an der Spitze übernehmen, weil die Saarländer dann bei zwei Siegen (und gleichzeitiger Punktverluste der Freiburger) definitiv die bessere Tordifferenz aufweisen würden. Klar ist aber auch: Bei einem Heimsieg gegen Koblenz wäre Freiburg definitiv am Ziel und würde erstmals in der eingleisigen 3. Liga an den Start gehen.