Futsal: "Auftakt macht Hunger auf mehr"
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Traumstart für Fortuna Düsseldorf in die Premieren-Saison der Futsal-Bundesliga. Im ersten Spiel der Geschichte gewann die Fortuna gegen die HSV Panthers mit 1:0. Den entscheidenden Treffer erzielte der deutsche Nationalspieler Eike Thiemann drei Minuten vor Schluss. Im DFB.de-Interview unmittelbar nach Spielschluss spricht der 25-Jährige über seine Gefühle nach diesem historischen Moment und die Bedeutung der Bundesliga für den Futsal in Deutschland.
FUSSBALL.DE: Eike, wie hört es sich an, der erste Torschütze in der Geschichte der Futsal-Bundesliga zu sein?
Eike Thiemann: Einerseits großartig, fantastisch. Aber andererseits auch irgendwie unwirklich. Ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass ich mich noch viel mehr darüber freue, dass wir hier und heute als Team erfolgreich waren. Das ist einfach nicht in Worte zu fassen. Jeder andere Torschütze wäre mir genauso recht gewesen.
Wie haben Sie Ihr Tor drei Minuten vor Schluss erlebt?
Thiemann: Ich stand leicht versetzt vor dem gegnerischen Tor, als mich ein langer Diagonalpass von Lukas Sepp erreicht hat. Die Ballannahme war alles andere als perfekt, das werde ich mir von meinen Mitspielern sicher noch anhören müssen. Aber ich hatte Glück. Am Ende habe ich ihn mit purem Willen ins gegnerische Tor geschossen. Das ist Futsal, ganz viel wird über den Willen entschieden. Ich muss mir später den Treffer noch mal ganz in Ruhe auf Video anschauen.
Brauchen Sie noch noch etwas Zeit, um das alles zu verarbeiten?
Thiemann: Ja, definitiv. Es fühlt sich noch nicht historisch an für mich. Die Emotionen nach diesem Sieg sind noch zu frisch und überlagern die anderen Gefühle. Der ganze Tag heute war einzigartig. Dieser Auftakt in die Futsal-Bundesliga macht Hunger auf mehr. So kann es gerne weitergehen. Es ist grandios, dass wir mit einem Heimsieg starten konnten. Wir haben gezeigt, wie geil Futsal sein kann. Alle in der Halle hatten Spaß, davon bin ich überzeugt. Das macht Bock auf mehr.
Wie haben Sie die Partie auf dem Platz erlebt?
Thiemann: Ich hatte schon beim Einlaufen Gänsehaut. Vor so einer Kulisse zu spielen, ist riesig. Es war ein überragender Fight, von der ersten bis zur letzten Minute. Ich hatte den Eindruck, dass wir in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft mit vielen klaren Gelegenheiten hatten. Nach dem Wechsel haben wir etwas nachgelassen und die HSV-Panthers waren mindestens gleichwertig. Das entscheidende und einzige Tor allerdings haben wir erzielt. Und nur das zählt am Ende.
Was ist möglich für Euch in dieser Saison?
Thiemann: Vor diesem Spiel wussten wir nicht genau, wo wir stehen. Jetzt haben wir den Vizemeister der vergangenen Saison besiegt – und das durchaus verdient. Wir haben gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist. An diese Leistung müssen wir anknüpfen, dann ist einiges möglich. Aber es bringt auch nichts, jetzt nach einem Spiel mit dem Träumen zu beginnen. Wir müssen Woche für Woche nachlegen. Wenn das klappt, kann noch einiges von uns kommen. Ich bin selbst gespannt und freue mich darauf.
Ist dieser Auftakt in die Bundesliga der Startschuss für den nächsten Entwicklungsschritt des Futsal in Deutschland?
Thiemann: Auf jeden Fall. Genau so muss es sein. So ist es ein Erlebnis für alle Beteiligten. Mit diesem Auftakt haben wir gezeigt, welche Faszination Futsal auslösen kann. Wichtig ist, dass wir daran jetzt anknüpfen und dass es nicht dieses eine Event bleibt. Wir können den Futsal in Deutschland mit der Bundesliga auf eine neue Stufe heben.