Torhungrig |18.09.2021|11:30

Die treffsichersten A-Junioren Deutschlands

Die treffsichersten A-Junioren Deutschlands - und direkte Konkurrenten auf dem Platz: Manuel Carvalho (l.) und Nils Fritzsche.[Foto: Collage/ SG Trave 06 Segeberg/ TSV Bargteheide]

Auf dem Platz sind sie Rivalen. Doch Nils Fritzsche und Manuel Carvalho vereint der Killerinstinkt vor dem gegnerischen Kasten und der unbändige Torhunger. Die beiden sind derzeit die treffsichersten A-Junioren Deutschlands – und trafen vor knapp zwei Wochen im direkten Duell aufeinander. Fritzsche hielt mit seinem TSV Bargteheide II knapp mit 4:3 gegen Manuel Carvalhos SG Trave 06 Segeberg die Oberhand. Im Doppelinterview mit FUSSBALL.DE schildern sie ihre Eindrücke des Spitzenspiels, verraten ihre Stärken und sprechen über die Fähigkeiten des jeweils anderen.

FUSSBALL.DE: Nils, Du hast in sechs Spielen sagenhafte 23 Tore geschossen und bist derzeit der treffsicherste A-Junior Deutschlands. Hast Du das vor der Saison erwartet?

Nils Fritzsche: Nein auf keinen Fall. Dass es so gut läuft, hätte ich mir nie erträumen lassen können.

Worin liegen die Gründe für die vielen Tore?

Nils: Es ist einfach eine starke Teamleistung. Ich werde von meinen Mitspielern sehr gut eingesetzt. Das liegt einfach daran, dass wir eingespielt sind und ich mit vielen schon länger zusammenspiele. Und dann stehe ich ab und zu auch mal richtig und bin relativ schnell. Im Eins-gegen-Eins bleibe ich oftmals ruhig und mache den Ball meistens rein.

Am Wochenende seid ihr beide im Gleichschritt gegangen und habt jeweils vier Treffer erzielt. Welches Ziel verfolgt ihr für den letzten Spieltag der Qualistaffel?

Nils: Ich würde gerne ganz oben in der Torschützenliste bleiben und mit meiner Mannschaft auch im letzten Spiel beim Bargfelder SV die makellose Bilanz halten.

Manuel Carvalho: Unser Ziel ist es, das letzte Spiel zu gewinnen, um den Aufstieg in die Kreisliga perfekt zu machen. Platz eins in der Torjägerliste erreiche ich wohl nicht mehr. Es ärgert mich, dass ich ein Spiel verpasst habe. (lacht)

Vor knapp zwei Wochen habt Ihr im entscheidenden Duell um die Tabellenführung gegeneinander gespielt – und beide drei Treffer erzielt. Wir habt ihr dieses Spiel erlebt?

Manuel: Wir waren in den ersten Minuten nicht konzentriert und quasi gar nicht auf dem Platz. So lagen wir schnell (nach fünf Minuten; Anm. d. Red. ) mit 0:2 hinten. Wir kamen dann besser ins Spiel und haben noch vor der Pause ausgeglichen. Einmal bin ich mit Tempo auf den ersten Pfosten gelaufen und haben den Ball reingeschossen. Beim zweiten Tor habe ich einen langen Ball erlaufen, das Leder über den Torwart gelupft und eingeköpft.

Mit 2:2 ging es auch in die Pause…

Nils: Es war ein geiles Spiel, das richtig Spaß gemacht hat. Wir sind in der zweiten Halbzeit wieder in Führung gegangen. Ich habe einen langen Diagonalball gespielt bekommen und ihn reingemacht. Doch eine Minute später haben wir einen Elfmeter gegen uns bekommen zum 3:3. Aber wieder nur kurz darauf ist unser Rechtsverteidiger über die Außenbahn durchgegangen und hat die Kugel auf mich gespielt. Nach der Annahme habe ich das 4:3 erzielt.

Manuel: Am Ende haben wir noch einmal gedrückt, waren dann auch in Überzahl. Ich habe mich über eine vergebene Chance geärgert, als ich den Ball mit links nicht richtig getroffen habe und er dadurch zentral auf den Torwart kam.

Welchen Eindruck hattet ihr vom jeweils anderen?

Manuel: Vor dem Spiel war mir gar nicht so bewusst, dass es noch einen Spieler gibt, der auch so viele Tore geschossen hat. Man hat einfach gesehen, dass Nils ein Stürmer ist. Er war da, wo ein Stürmer gebraucht wird.

Nils: Ich habe zuvor noch nie gegen Manuel gespielt. Er hatte sehr gute Laufwege und sich insgesamt ohne Ball sehr gut bewegt.

Wo soll es für Euch später mal hingehen. Habt ihr Euch schon einen Karriereweg ausgemalt?

Nils: Mein Ziel ist es, mal in der A1 in der Oberliga zu spielen und nun auch mit der zweiten Mannschaft in der Kreisliga oben mitzumischen. Und danach schaue ich, wo der Weg hinführt.

Manuel: Ich möchte gerne mal bei der 1. Mannschaft des SV Todesfelde (zählt zu der Dreier-Spielgemeinschaft bestehend aus dem SV Todesfelde, dem SV Wittenborn und dem Leezener SC; Anm. d. Red. ) aktiv sein, die in der Oberliga spielt.