Titelrennen |29.04.2022|11:00

"Double wäre der perfekte Saisonabschluss"

Robin Fellhauer (l.) über Elversberg im Aufstiegsrennen: "Pushen uns Tag für Tag gegenseitig".[Foto: Imago]

Robin Fellhauer (24) spielt mit der SV 07 Elversberg in der Regionalliga Südwest um den Aufstieg in die 3. Liga. Als Rechtsverteidiger sorgt er mit zwölf Torvorlagen auch offensiv für Aufsehen. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Fellhauer über das Titelrennen im Südwesten, den Finaltag der Amateure und seine Zwillingsschwester Kim, die für den SC Freiburg in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga kickt.

FUSSBALL.DE: Punktgleich mit dem Verfolger SSV Ulm 1846 Fußball rangiert die SV 07 Elversberg bei noch drei ausstehenden Partien an der Tabellenspitze. Zuletzt gab es fünf Siege in Serie. Entscheidet das Torverhältnis am Ende über Meisterschaft und Aufstieg, Herr Fellhauer?

Robin Fellhauer: Das kann ich mir zumindest gut vorstellen. Beide Teams marschieren und lassen aktuell nichts anbrennen. Vom Gefühl her denke ich, dass am Ende Kleinigkeiten entscheiden werden und unser großer Vorsprung beim Torverhältnis von 16 Treffern ein Vorteil sein kann.

Warum glauben Sie, dass Elversberg Meister wird?

"Jeder weiß um die große Chance auf den Aufstieg in die 3. Liga und wir pushen uns Tag für Tag gegenseitig"

Fellhauer: Wir sind wahnsinnig konstant und behalten zuletzt auch in engen Partien immer die Oberhand. Das schafft Ulm zwar auch, aber wir haben es in der eigenen Hand: Gewinnen wir unsere restlichen drei Spiele, bleiben wir Erster und holen uns den Titel.

Die SVE hat schon zahlreiche Anläufe unternommen, um in die 3. Liga zurückzukehren. Was macht die Mannschaft in dieser Saison so stark?

Fellhauer: Besonders der Teamgeist. Alle ziehen an einem Strang und geben in jeder Trainingseinheit alles. Jeder weiß um die große Chance auf den Aufstieg in die 3. Liga und wir pushen uns Tag für Tag gegenseitig.

Beeindruckend ist Ihre Vorlagenstatistik: Als Rechtsverteidiger legten Sie bereits zwölf Tore auf. Woher kommt dieser Offensivdrang? Wären Sie auf Rechtsaußen vielleicht noch besser aufgehoben?

Fellhauer: Das auf keinen Fall. (lacht) Wir haben viele Spieler mit deutlich mehr Offensivqualitäten, als ich sie besitze. In der Defensive fühle ich mich wohler, aber die Wege nach vorne machen mir dennoch viel Spaß. Ich freue mich, dass ich auch vorne meinen Teil zum Erfolg beitragen kann. Dazu muss ich aber sagen, dass unsere Offensivspieler meine Querpässe in die Mitte und in den Rückraum immer wieder optimal verwerten.

Sie kommen aus der Jugend des SC Freiburg, Ihre Zwillingsschwester Kim Fellhauer spielt dort in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Welchen Bezug haben Sie zum Sport-Club?

Fellhauer: Immer noch einen sehr engen. Ich hatte dort selbst viele schöne Jahre und verfolge jedes Spiel meiner Schwester. Wenn es die Zeit zulässt, im Stadion - sonst laufen die Spiele der FLYERALARM Frauen-Bundesliga ja auch bei MagentaSport. Außerdem spielt mit Keven Schlotterbeck einer meiner besten Freunde nach wie vor für den SC Freiburg. Dadurch habe ich immer gleich zwei Gründe, in meiner Freizeit so oft wie möglich nach Freiburg zu fahren.

Wie sehr freuen Sie sich über die aktuellen Erfolge der Breisgauer in der Bundesliga und DFB-Pokal?

Fellhauer: Extrem. Die Jungs spielen eine überragende Saison, die sie hoffentlich mit dem DFB-Pokal-Sieg und der Qualifikation für die Champions League vergolden. Die Daumen sind gedrückt.

Ihr Vater Andreas war Erst- und Zweitligaprofi, coacht jetzt im Amateurbereich den Bezirksligisten DJK Ensheim. Dreht sich in der Familie Fellhauer alles um Fußball?

Fellhauer: Zumindest geht es sehr häufig um Fußball. Bei mir laufen rund um die Uhr Fußballspiele im TV, bei meiner Schwester ist das ähnlich. Und klar: Auch unser Vater ist weiterhin fußballverrückt. Wir tauschen uns alle regelmäßig über unsere eigenen Spiele und allgemeinere Fußballthemen aus.

Nach Ihrem Vater hat sich auch Ihre Schwester den Traum vom Profifußball bereits erfüllt. Sind Sie in diesem Jahr dran?

Fellhauer: Es ist sicher mein Ziel, auch selbst im Profibereich Fuß zu fassen. Und es wäre sehr schön, wenn das bereits jetzt klappen würde. Aber noch sind dafür einige Schritte zu gehen. Der Fokus liegt erst einmal darauf, mit Elversberg das Maximum aus der laufenden Spielzeit herausholen. Und damit meine ich nicht nur den Aufstieg in die 3. Liga, sondern auch den Titel im Saarlandpokal . Nach unserem 3:0-Halbfinalerfolg beim Sechstligisten SV Rot-Weiß Hasborn am Mittwochabend wollen wir im Endspiel gegen den SV Auersmacher oder unseren Ligakonkurrenten FC 08 Homburg unseren insgesamt siebten und dritten Pokal in Serie holen. Der Gewinn des Doubles im Rahmen des Finaltags der Amateure am 21. Mai und damit auch der Einzug in den DFB-Pokal wäre der perfekte Saisonabschluss.