Aufsteiger |06.08.2022|19:40

Gören: "Gesamter Klub ist stolz auf Musiala"

"Im gesamten Verein ist die Vorfreude riesig": Trainer Sedat Gören (r.) von Aufsteiger SG Barockstadt Fulda-Lehnerz.[Foto: imago]

Die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz startet am 6. August in ihre erste Saison in der Regionalliga Südwest. Zuvor hatte der Jugendklub von Nationalspieler und Bayern-Profi Jamal Musiala (19) den Aufstieg mehrmals knapp verpasst. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Trainer Sedat Gören (51) über die Ziele in der 4. Liga und die steile Laufbahn von Musiala, der von 2008 bis 2010 für Lehnerz kickte.

FUSSBALL.DE: In wenigen Tagen starten Sie mit Ihrem Team als Aufsteiger in die neue Saison der Regionalliga Südwest. Wie groß ist die Vorfreude, Herr Gören?

Sedat Gören: Im gesamten Verein ist die Vorfreude riesig. Wir können den Auftakt gegen den Titelaspiranten TSV Steinbach Haiger kaum abwarten.

Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Spielzeit?

"Wenn wir von Verletzungen größtenteils verschont bleiben und uns nicht verstecken, dann bin ich auch guter Dinge, dass wir in der Liga bleiben"

Gören: Wir wissen, dass es eine schwierige Aufgabe für uns wird, in der 4. Liga zu bestehen. Viele Klubs arbeiten unter Profibedingungen und sind deutlich professioneller als wir aufgestellt. Wir treffen auf starke Gegner und mehrere große Traditionsklubs. Es ist klar, dass wir uns von Beginn an durchbeißen müssen.

Die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz war in den Jahren zuvor mehrfach knapp gescheitert, jetzt klappte es mit dem Aufstieg. War das so etwas wie eine Erlösung?

Gören: Auf jeden Fall. Wir hatten in den vergangenen Jahren viel Pech und waren schon sehr nah dran. Es war nicht einfach, immer wieder einen neuen Anlauf nehmen zu müssen. Aber wir sind stark geblieben und haben uns den Aufstieg jetzt absolut verdient.

Welche Ziele verfolgt der Klub in der 4. Liga?

Gören: Es gibt nur ein Ziel - und das ist der Klassenverbleib. Wenn wir von Verletzungen größtenteils verschont bleiben und uns nicht verstecken, dann bin ich auch guter Dinge, dass wir in der Liga bleiben. Wir dürfen uns nur nicht kleiner machen, als wir sind, sondern wollen unseren erfolgreichen Spielstil aus der Hessenliga beibehalten.

Während der Verein mit dem erstmaligen Aufstieg in die Regionalliga Historisches geschafft hat, kickt der prominenteste Spieler der Vereinsgeschichte schon seit einigen Jahren für den Deutschen Rekordmeister FC Bayern München - Jamal Musiala. Wie oft fällt sein Name auf dem Vereinsgelände?

Gören: Im gesamten Verein sind wir stolz darauf, dass Jamal Musiala eine solche Karriere hinlegt. Aber allzu häufig wird nicht mehr über ihn gesprochen. Schließlich ist es schon zwölf Jahre her, dass er bei uns aktiv war.

Wie bewerten Sie seinen rasanten Aufstieg zum Bundesligaprofi und Nationalspieler?

Gören: Er hat eine erstaunliche Entwicklung genommen und ist nach seiner Zeit in Lehnerz in Englands Nachwuchsfußball zu einem beinahe schon kompletten Spieler gereift. Ich freue mich sehr für ihn. Er ist ein bodenständiger Junge, der jetzt seinen Traum leben darf.

Glauben Sie, dass Musiala das Zeug zu einer Weltkarriere hat?

Gören: Definitiv. Jamal ist sehr stark am Ball und bei Dribblings nur schwer zu verteidigen. Und man darf nicht vergessen, dass er erst 19 Jahre alt ist. Ich bin gespannt auf seinen weiteren Weg und wünsche ihm nur das Beste.

War er in den zurückliegenden Jahren denn noch einmal zu Besuch bei Ihrem Verein?

Gören: Nein - aber das haben wir auch nicht erwartet. Jamal war viele Jahre in England beim FC Southampton und beim FC Chelsea, danach ging es in die Jugend des FC Bayern und er wurde schnell Profi und Nationalspieler. Da ist es verständlich, dass er keine Zeit hat, um zwischendurch auch noch bei seinem früheren Jugendverein vorbeizuschauen. Dennoch würden wir uns im Verein natürlich alle darüber freuen, Jamal irgendwann als Gast noch einmal bei uns begrüßen zu dürfen.