Erfolgsgarant |03.12.2022|18:45

Wegkamp: Doppelpacks zur Torjägerkanone

Gerrit Wegkamp: "Für mich zählt nur der Erfolg mit der Mannschaft".[Foto: imago]

Der SC Preußen Münster befindet sich in der Regionalliga West auf Titelkurs. Zuletzt gab es ein 5:4-Spektakel bei Wattenscheid 09. Ein Erfolgsgarant ist Ex-Bundesligaprofi Gerrit Wegkamp (29). Mit seinem dritten Doppelpack in Serie kletterte er an die Spitze der Torschützenliste. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Wegkamp über Chancen auf die Torjägerkanone für alle und den Vorsprung mit Münster.

FUSSBALL.DE: Am zurückliegenden Spieltag gab es für Preußen Münster ein turbulentes 5:4 in Wattenscheid. Wie haben Sie das Spiel erlebt, Herr Wegkamp?

Gerrit Wegkamp: Es war insgesamt sicher ein außergewöhnliches Fußballspiel mit vielen Toren. Aber wenn ich ehrlich bin, hätte ich gerne auf das Spektakel verzichtet. Wir haben es unnötig spannend werden lassen und hätten die Partie früher entscheiden müssen. Zum Glück ist uns kurz vor Schluss dann noch der Siegtreffer gelungen.

Sie waren zum dritten Mal in Folge doppelt erfolgreich, in den vergangenen sieben Partien trafen Sie zehnmal. Was macht Sie derzeit so stark?

"Es ist sicher schön, dass es mit der Torjägerkanone für alle einen zusätzlichen Anreiz für Stürmer aus dem Amateurbereich gibt"

Wegkamp: Ganz einfach: Meine Teamkollegen! Ich werde regelmäßig gut mit Bällen gefüttert. Wenn du dann häufig triffst, steigt auch dein Selbstvertrauen immer mehr. Und dann klappt es noch besser als vorher. Insgesamt ist meine Torausbeute aber definitiv ein Team- und kein Einzelerfolg.

Durch die zahlreichen Treffer rangieren Sie an der Spitze der Torschützenliste in der Regionalliga West. Wie wichtig ist Ihnen das?

Wegkamp: Sicher ist das ein schöner Nebeneffekt unserer starken Form. Aber grundsätzlich ist mir das überhaupt nicht wichtig. Fußball ist Teamsport - für mich zählt nur der Erfolg mit der Mannschaft.

Aber Sie haben durchaus Chancen auf die Torjägerkanone für alle - Spitzenreiter Adam Jabiri vom 1. FC Schweinfurt 05 aus der Regionalliga Bayern hat nur vier Tore mehr auf dem Konto. Haben Sie diese Auszeichnung im Blick?

Wegkamp: Es ist sicher schön, dass es mit der Torjägerkanone einen zusätzlichen Anreiz für Stürmer aus dem Amateurbereich gibt. Und wenn ich sie am Ende gewinnen sollte, würde ich mich bestimmt freuen. Aber ich habe das Ranking aktuell nicht im Blick und habe auch die Statistiken von Konkurrenten aus anderen Regionalligen nicht im Kopf.

Auch dank Ihrer Tore ist Preußen Münster auf dem besten Weg zum Titel und zum Aufstieg in die 3. Liga, der Abstand zum ersten Verfolger beträgt acht Punkte. Als wie komfortabel erachten Sie diesen Vorsprung?

Wegkamp: Wir schauen nicht allzu häufig auf die Tabelle, weil es noch zu früh ist, um irgendwelche Schlüsse daraus zu ziehen. Die Saison ist noch lang und wir müssen weiterhin viele Punkte sammeln - unabhängig vom derzeitigen Vorsprung. Dennoch freuen wir uns über die schöne Momentaufnahme.

Warum glauben Sie, dass Münster auf dem Weg zurück in die 3. Liga niemand aufhalten kann?

Wegkamp: Wir haben eine riesige Qualität im Kader und ein fantastisches Umfeld mit überragenden Fans, die uns sowohl zuhause als auch auswärts unterstützen. Wichtig ist, dass wir nicht überheblich werden und in jeder Partie den Kampf annehmen, der in der Regionalliga West gefordert ist.

Sie sind mittlerweile Vater von zwei Töchtern, die bald ein Jahr und drei Jahre alt werden. Inwiefern beeinflusst das Ihren Alltag?

Wegkamp: Grundsätzlich hat sich erst einmal vieles verändert. Meine Tages- und Nachtabläufe sind nicht mehr mit früher zu vergleichen. ( lacht ) Auch wenn es oft anstrengender ist, liebe ich diesen neuen Alltag und genieße es, Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Der Fokus hat sich geändert. Es geht nicht mehr primär um einen selbst, sondern um die gesamte Familie. Wenn ich mal einen schlechten Tag habe und dann zuhause zwei kleine Kinder auf mich zulaufen, sind alle Sorgen vergessen.

Ist die Familie auch regelmäßig im Stadion dabei?

Wegkamp: Wenn es zeitlich passt, auf jeden Fall. Auf unsere bald einjährige Tochter passen auch mal die Großeltern oder jemand anderes aus unserer Familie auf. Dann kommen meine Frau und unsere ältere Tochter mit ins Stadion. Die Freude ist dann immer groß, wenn sie ihrem Papa im Stadion zuschauen darf.