Wegkamps Kuriosum: "Wechselbad der Gefühle"
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Für Gerrit Wegkamp (29) und Preußen Münster rückt die Rückkehr in die 3. Liga näher. Nach dem 5:4-Spektakel gegen den SV Straelen beträgt der Vorsprung in der Regionalliga West elf Zähler. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Wegkamp über einen kuriosen "Dreierpack" gegen Straelen und die Torjägerkanone für alle, auf die er als bester Torschütze der Regionalliga West noch gute Chancen hat.
FUSSBALL.DE: Mit dem turbulenten 5:4 gegen den SV Straelen haben Sie mit dem SC Preußen Münster den nächsten Schritt in Richtung Aufstieg gemacht. Ein verrücktes Spiel, oder Herr Wegkamp?
Gerrit Wegkamp: Auf jeden Fall. Nach einer 5:0-Führung noch vier Gegentore zu kassieren, sollte uns zwar nicht passieren. Aber am Ende stehen drei Punkte zu Buche - und das ist die Hauptsache.
Sie haben gleich dreimal hintereinander getroffen - allerdings dabei auch einmal ins eigene Tor. Das passiert einem so auch nicht allzu oft. Wie haben Sie die 20 Minuten mit den drei Toren erlebt?
"Das Spiel gegen Straelen war auch so etwas wie eine Warnung. Selbst bei einem großen Vorsprung kann im Fußball immer noch etwas passieren"
Wegkamp: Das war schon ein Wechselbad der Gefühle. Und wenn du danach noch drei weitere Gegentreffer kassierst, nimmt dir das erst einmal die Freude über den Sieg und deine eigenen Tore. Aber mit etwas Abstand haben wir das Ganze dann wieder lockerer gesehen und waren einfach froh, die Partie gewonnen zu haben.
War Ihnen vorher überhaupt schon einmal ein Eigentor unterlaufen?
Wegkamp: Nein, das dürfte mein erstes gewesen sein. Und hoffentlich war es auch mein letztes. (lacht)
Wie war die Reaktion Ihrer Mitspieler? Mussten Sie eine Runde ausgeben?
Wegkamp: Zum Glück nicht - selbst um Sprüche bin ich herumgekommen. (lacht)
Mit inzwischen 15 Saisontreffern führen Sie jetzt die Torjägerliste im Westen an. Auch Platz eins im Torjägerkanonen-Ranking ist ebenfalls noch in Reichweite. Wie sehr schielen Sie auf diese beiden persönlichen Titel?
Wegkamp: Ich schaue nie primär darauf. Es geht mir vor allem um den Erfolg mit der Mannschaft. Mit vielen Toren will ich dazu beitragen, dass wir als Team unsere Ziele erreichen. Aber klar: Sollten am Ende auch individuelle Titel für mich herausspringen, wäre das umso schöner.
Wo würden Sie die Torjägerkanone bei Ihnen zuhause aufbewahren?
Wegkamp: Darüber mache ich mir gerade noch keine Gedanken. Aber irgendwo würde sich sicher Platz dafür finden. (lacht)
Auch dank Ihrer Tore hat der SC Preußen mittlerweile einen deutlichen Vorsprung auf die Konkurrenz - und sogar noch eine Partie weniger absolviert. Ist dem Team die Meisterschaft und damit auch der Aufstieg in die 3. Liga überhaupt noch zu nehmen?
Wegkamp: Wir haben uns zwar eine gute Ausgangslage erspielt, dürfen uns aber nicht zu sicher sein. Das Spiel gegen Straelen war auch so etwas wie eine Warnung. Selbst bei einem großen Vorsprung kann im Fußball immer noch etwas passieren. Daher ist uns klar, dass wir weiter Vollgas geben müssen.
Wie stolz sind Ihre beiden Töchter, wenn sie Ihren Papa auf dem Platz Tore schießen sehen?
Wegkamp: Aktuell wird mehr Mittagsschlaf gemacht als Fußball geschaut - außerdem ist es ihnen auch zu kalt bei den Temperaturen. (lacht) Aber generell wird schon immer mehr verstanden und verfolgt, was ich auf dem Fußballplatz so mache. Unsere ältere, bald dreijährige Tochter nimmt mich zuhause nach Siegen strahlend in Empfang.